Teil von Ostseeautobahn inzwischen auf ganzer Breite weggesackt

Die A20 bricht weiter ein. Der Verkehr wird durch die benachbarten Dörfer umgeleitet. Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) hofft, dass das 2005 eröffnete Teilstück der Autobahn bis 2021 wiederhergestellt ist.
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Vermesser vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr scannen die abgesackte Ostseeautobahn bei Tribsees.Foto: Bernd Wüstneck/dpa
Epoch Times12. Februar 2018

Die Ostseeautobahn 20 ist seit dem Wochenende kurz vor der Abfahrt Tribsees auf ganzer Breite bis zu fünf Meter tief eingebrochen. Nachdem die Fahrbahn Richtung Rostock bereits im Oktober 2017 abgesackt war, folgte nun die Gegenfahrbahn in Richtung Stettin, wie eine Sprecherin des Verkehrsministeriums in Schwerin am Montag sagte. Bislang sind knapp hundert Meter eines Damms weggebrochen, der zu einer Brücke führt.

Die Autobahn ist seit vergangenem Oktober in diesem Abschnitt komplett gesperrt. Der Verkehr wird durch die benachbarten Dörfer umgeleitet. Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) hofft, dass das 2005 eröffnete Teilstück der Autobahn bis 2021 wiederhergestellt ist. Der Auftrag dafür könnte Mitte des Jahres vergeben werden, sagte die Ministeriumssprecherin. Die Ausschreibung für die Arbeiten endet am 22. Februar.

Der Damm wurde auf einer Torflinse gebaut. Unter anderem um die Strömung des so genannten Fließmoors zu erhalten, wurde der Untergrund nicht verdichtet. Stattdessen wurden westlich und östlich der Brücke über den kleinen Fluß Trebel 80.000 damals neuartige Trockenmörtelsäulen bis zu 20 Meter tief ins Moor getrieben, um dem Damm einen festen Grund zu geben.

Warum diese Gründung nicht hielt, steht noch nicht fest. Das Verfahren wurde direkt im Einsatzgebiet erprobt, wie die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) angibt, die den Bau der A20 organisierte.

Es sei eine „innovative Bauweise“ gewesen, sagte der für Autobahn zuständige Abteilungsleiter beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr, Ronald Normann, der Nachrichtenagentur AFP. Für den Ersatzbau habe das Landesamt einen konventionellen Brückenbau mit zwei getrennten Fahrbahnen vorgeschlagen. Erneuert werden sollen ein 700 Meter langer Abschnitt westlich und ein hundert Meter langer Abschnitt östlich der Trebel-Brücke.

Die Reparatur des weggebrochenen Teilstücks der A20 bezahle der Bund, sagte die Sprecherin des Verkehrsministeriums in Schwerin. Ursprüngliche Baufirmen in Regress zu nehmen, ist nach Ansicht des Ministeriums aussichtslos, die Fristen seien verstrichen. Falls das ausstehende Gutachten Planungs- oder Baumängel ans Licht bringt, will das Ministerium dennoch prüfen, ob sich daraus Ansprüche ableiten lassen. (afp)



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