Anschlag in Tunesien: Prozess nach fast zwei Jahren eröffnet

Vor fast zwei Jahren griffen Dschihadisten an einem Strand in Tunesien Touristen an – 38 Menschen wurden getötet. Ab heute müssen sich 26 Angeklagte vor Gericht dafür verantworten.
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Der Strand von Sousse kurz nach dem Attentat am 26. Juni 2015.Foto: Chris McGrath/Getty Images
Epoch Times26. Mai 2017

Vor knapp zwei Jahren wurden beim Anschlag von Sousse 38 Touristen getötet. Nun müssen sich 26 Angeklagte ab heute wegen mutmaßlicher Beteiligung an dem Anschlag verantworten.

Zu den Angeklagten zählen sechs Polizisten, denen unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen wird. Den übrigen werden terroristische Taten, Mord und „Verschwörung gegen die Sicherheit des Staates“ zu Last gelegt.

Bei Dschihadisten-Angriff: Tunesische Polizei war nicht bewaffnet

Am 26. Juni 2015 hatte ein Angreifer vor einem Strandhotel des tunesischen Küstenorts Port El Kantaoui bei Sousse 38 ausländische Touristen getötet, darunter 30 Briten und zwei Deutsche. Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Eine britische Untersuchung warf der tunesischen Polizei schweres Versagen im Einsatz gegen den Attentäter vor. Die Reaktion der Polizei sei „bestenfalls stümperhaft und schlimmstenfalls feige“ gewesen, fasste ein Ermittlungsrichter seinen Befund zusammen. Sicherheitskräfte am Strand hätten weder über Waffen noch über Funksprechgeräte verfügt.

Der Anschlag von Sousse und ein wenige Wochen zuvor verübtes Attentat auf das Bardo-Nationalmuseum in Tunis zogen einen schweren Einbruch der tunesischen Tourismusbranche nach sich. Die britische Regierung rät ihren Bürgern seither von Reisen nach Tunesien ab, sofern dafür keinen zwingenden Grund gibt. (afp/as)

 



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