Deeskalationszonen in Syrien: Russland droht Widerstand gegen Syrien-Resolution im UN-Sicherheitsrat

Russland will Rückendeckung für ein mit dem Iran und der Türkei vereinbartes Memorandum erhalten, das die Einrichtung sogenannter Deeskalationszonen in vier Rebellengebieten in Syrien vorsieht. In der UNO regt sich aber Widerstand.
Titelbild
Der UN-Sicherheitsrat.Foto: Eduardo Munoz Alvarez/Getty Images
Epoch Times9. Mai 2017

Der russische Resolutionsentwurf zur Einrichtung von Schutzzonen in Syrien stößt auf Widerstand im UN-Sicherheitsrat. Westliche Vertreter bei der UNO sagten am Montag in New York, der vorgelegte Entwurf sei nicht detailliert genug.

„Wir wollen Landkarten sehen, wir brauchen viel mehr Details“, sagte ein Diplomat. Russland will Rückendeckung für ein mit dem Iran und der Türkei vereinbartes Memorandum erhalten, das die Einrichtung sogenannter Deeskalationszonen in vier Rebellengebieten in Syrien vorsieht.

Moskau hatte am Freitag der UNO seinen Resolutionsentwurf übermittelt. In dem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Papier werden alle Konfliktparteien aufgefordert, die Voraussetzungen für die Einrichtung der Zonen zu schaffen. Das in Astana unterzeichnete Memorandum ist dem Resolutionsentwurf angehängt, was bedeutet, dass es dem UN-Sicherheitsrat zur Zustimmung vorgelegt werden soll.

Uruguays Botschafter bei den Vereinten Nationen, Elbio Rosselli, sagte, er rechne nicht mit einer Abstimmung über den Entwurf am Montag. „Die Beratungen laufen“, sagte er. „Gebt ihnen Raum zum Atmen.“

Diplomaten zufolge ist auch ein Votum in den kommenden Tagen nicht sicher, weil die westlichen Staaten erst nähere Informationen haben wollen. US-Außenminister Rex Tillerson trifft am Mittwoch in Washington seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow zu einem Gespräch über das weitere Vorgehen im Syrien-Konflikt.

Die Deeskalationszonen sollen einen dauerhaften Waffenstillstand sowie die Verbesserung der humanitären Situation der Bevölkerung ermöglichen. Die syrische Regierung und die Rebellen/Terroristen sind nicht an der Vereinbarung beteiligt. Ob internationale Beobachter in die Zonen entsandt werden sollen, ist unklar.

Syriens Außenminister Walid al-Muallem sagte am Montag, Damaskus werde nicht akzeptieren, dass die Vereinten Nationen oder andere „internationale Kräfte“ an der Überwachung der Deeskalationszonen beteiligt würden.

Russland unterstützt ebenso wie der Iran den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, während die Türkei Assad ablehnt und in Syrien zudem ein Erstarken kurdischer Rebellen fürchtet. Die westlichen Staaten unterstützen in Syrien verschiedene Rebellengruppen sowie kurdische Milizen in ihrem Kampf gegen Assad und gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. (afp/so)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion