Deutsche Bank wegen Trumps Russland-Affäre im Focus – Geldhaus soll Details über Präsidenten-Darlehen veröffentlichen

In der Russland-Affäre geht es um mögliche illegale Absprachen zwischen Donald Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung. Nun ist auch die Deutsche Bank ins Visier geraten.
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Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times24. Mai 2017

In den Untersuchungen zur Russland-Affäre rund um US-Präsident Donald Trump ist nun auch die Deutsche Bank in den Fokus geraten.

Abgeordnete der oppositionellen Demokraten forderten in einem am Mittwoch in Washington bekannt gewordenen Brief das Finanzinstitut auf, seine Geschäftsbeziehungen zu dem Immobilienmilliardär offenzulegen und mögliche Informationen über dessen Verbindungen nach Russland zu übermitteln.

Die fünf Parlamentarier verwiesen auf Berichte, wonach die Trump-Unternehmen der Deutschen Bank insgesamt 340 Millionen Dollar (rund 304 Millionen Euro) schulden. Der Kongress wisse bislang nicht, ob die Darlehen des Instituts für Trump und seine Familie durch Bürgschaften der russischen Regierung abgesichert worden seien „oder in irgendeiner Weise mit Russland in Verbindung standen“, hieß es in ihrem Brief an Deutsche-Bank-Chef John Cryan.

Die Abgeordneten wollen nach eigenen Angaben herausfinden, ob russische Regierungsmitglieder, Oligarchen oder kriminelle Bandenchefs einen „Finanzhebel“ gegen Trump in der Hand hätten, um ihn und seine Regierung unter Druck zu setzen – so führten sie in einem weiteren Brief an Finanzminister Steven Mnuchin aus, in dem sie ebenfalls diesbezügliche Dokumente anforderten.

In der Russland-Affäre geht es um mögliche illegale Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung. Die Affäre wird von mehreren Kongressausschüssen sowie der Bundespolizei FBI untersucht. In der vergangenen Woche setzte das Justizministerium den früheren FBI-Chef als Sonderermittler auf die Affäre an. Trump bezeichnet die Vorwürfe als „Hexenjagd“ und bestreitet Absprachen mit Moskau vor seinem Amtsantritt.

Die Abgeordneten der Demokraten beschrieben nun die Beziehungen zwischen Trump und der Deutschen Bank als „unkonventionell“. Sie hoben hervor, dass das Institut eine der wenigen Banken war, die ihre Geschäftsbeziehungen zu dem Immobilienmogul fortgesetzt hatten, nachdem in den 90er Jahren mehrere seiner Casinos pleite gegangen waren.

Auch verwiesen die Oppositionsabgeordneten darauf, dass die Deutsche Bank in Moskau in früheren Jahren in Geldwäsche-Praktiken verwickelt gewesen sei. Sie forderten die Bank deshalb auch auf, sämtliche Dokumente und Korrespondenzen zu diesen Praktiken vorzulegen. Eine Sprecherin der Deutschen Bank in den USA wollte den Brief nicht kommentieren.

Das Finanzinstitut hatte zu Beginn des Jahres wegen der Geldwäsche-Vorwürfe in einen Vergleich mit den Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien eingewilligt, der sich auf insgesamt 588 Millionen Euro beläuft. Dabei geht es um Praktiken an den Deutsche-Bank-Standorten in Moskau, London und New York in den Jahren 2011 bis 2015. Insgesamt sollten damit zehn Milliarden Dollar gewaschen werden.

Der Ruf der Deutschen Bank in den USA hat in den vergangenen Jahren auch durch ihren Handel mit faulen Hypothekenpapieren im Vorfeld der Finanzkrise von 2008 stark gelitten. Wegen dieser dubiosen Geschäfte schloss das Institut im vergangenen Dezember mit dem US-Justizministerium einen Vergleich über 7,2 Milliarden Dollar ab. (afp)



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