Ende einer dramatischen Suche – Letzte Tote nach Lawine in Italien geborgen

Das Vier-Sterne-Hotel "Rigopiano" am Hang des Gran Sasso war am Mittwoch vergangener Woche von einer Lawine verschüttet worden, der eine Reihe von Erdbeben in Mittelitalien vorangegangen waren. Seitdem waren insgesamt mehr als 200 Einsatzkräfte ununterbrochen im Einsatz.
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Einsatz nach Lawinenunglück in Italien.Foto: ANDREAS SOLARO/AFP/Getty Images
Epoch Times26. Januar 2017

Eine Woche lang haben rund 200 Einsatzkräfte unter schwierigsten Bedingungen nach den Verschütteten im italienischen Berghotel „Rigopiano“ gesucht – am Donnerstag ist der Einsatz mit der Bergung der Leichen der letzten vier Vermissten zu Ende gegangen. Laut abschließender Bilanz starben bei dem Lawinenunglück in den Abruzzen 29 Menschen. Elf Menschen konnten gerettet werden.

Das Vier-Sterne-Hotel „Rigopiano“ am Hang des Gran Sasso war am Mittwoch vergangener Woche von einer Lawine verschüttet worden, der eine Reihe von Erdbeben in Mittelitalien vorangegangen waren. Seitdem waren insgesamt mehr als 200 Einsatzkräfte ununterbrochen im Einsatz, um die Verschütteten zu bergen. Sie mussten mit bloßen Händen, Schaufeln und Motorsägen äußerst vorsichtig und langsam vorgehen, um die tonnenschweren Schneemassen nicht zum Einsturz zu bringen.

Bis Samstag wurden elf Menschen gerettet, darunter alle vier Kinder in dem Hotel. Seither wurden nur noch Leichen geborgen. Die letzten vier Vermissten wurden in der Nacht zu Donnerstag gefunden. Damit starben bei dem Lawinenunglück 29 Menschen – 15 Männer und 14 Frauen. Zu ihnen zählten auch die Eltern eines der geretteten Kinder.

Laut italienischen Medien wurden die meisten Opfer zwischen Schneemassen, Beton und Baumstämmen in der zerstörten Hotelbar gefunden. Zum Zeitpunkt des Unglücks hatten Gäste und Personal des Hotels auf ein spezielles Schneeräumgefährt gewartet, um nach einer Reihe von Erdbeben das Hotel verlassen zu können. Die Entsendung des Räumgeräts verzögerte sich aber – in der Zwischenzeit gingen die Schneemassen über dem Hotel nieder.

Die Autopsie der ersten sechs geborgenen Todesopfer ergab, dass sie entweder erdrückt oder durch die Schneemassen erstickt wurden, wie die Staatsanwältin von Pescara, Cristina Tedeschini, am Mittwoch vor Journalisten sagte. Von ihnen sei also niemand während des Wartens auf Hilfe gestorben.

Die Behörden stehen jedoch weiter in der Kritik. Eine Vorermittlung wegen fahrlässiger Tötung soll klären, ob durch Verzögerungen bei dem Rettungseinsatz Menschen umkamen und ob beim Bau und bei der Renovierung des Berghotels Umweltrisiken angemessen berücksichtigt wurden.

Das „Rigopiano“ war 1972 an der Stelle einer einfachen Schutzhütte in 1200 Metern Höhe eröffnet und vor zehn Jahren zu einem eleganten Vier-Sterne-Hotel mit Sauna und Pool ausgebaut worden. Lange Zeit ermittelte die Justiz zu der Frage, ob Gemeindevertreter bestochen wurden, um beim Ausbau des Hotels beide Augen zuzudrücken. Im November wurden die Ermittlungen eingestellt. (afp)



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