Israelische Araber und Juden protestieren gegen Abriss arabischer Häuser

Israelische Araber werfen der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, illegal errichtete Häuser von Arabern zu zerstören, um jüdischer Siedler wegen der Räumung der illegalen Siedlung Amona im Westjordanland zu besänftigen.
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Rund tausend Menschen marschierten Arm in Arm durch das Zentrum von Tel Aviv. Angeführt wurde die Kundgebung von Abgeordneten der oppositionellen Merez-Partei und der Vereinten Liste, einem Bündnis mehrheitlich arabischer Parteien.Foto: AHMAD GHARABLI/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Februar 2017

Israelische Araber und Juden haben am Samstag bei einem gemeinsamen Protestmarsch in Tel Aviv die Regierung aufgefordert, die Zerstörung illegaler arabischer Häuser zu beenden. Rund tausend Menschen marschierten Arm in Arm durch das Zentrum von Tel Aviv, wie ein AFP-Journalist berichtete. Angeführt wurde die Kundgebung von Abgeordneten der oppositionellen Merez-Partei und der Vereinten Liste, einem Bündnis mehrheitlich arabischer Parteien.

Israelische Araber werfen der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, illegal errichtete Häuser von Arabern zu zerstören, um jüdischer Siedler wegen der Räumung der illegalen Siedlung Amona im Westjordanland zu besänftigen.

Sie argumentieren, der Staat macht es Arabern so gut wie unmöglich, Baugenehmigungen für eine Erweiterung ihrer Siedlungen zu bekommen – in ihrer Verzweiflung würden daraufhin viele ohne Genehmigung bauen. Bei israelischen Arabern handelt es sich um die Nachkommen von Palästinensern, die nach der Gründung Israels 1948 im Land geblieben sind.

Im vergangenen Monat hatte der Abriss von Häusern im Beduinendorf Umm al-Heiran die Spannungen weiter angefacht. Die Polizei erschoss nach eigenen Angaben einen 50-jährigen Dorfbewohner, nachdem er mit seinem Wagen in eine Gruppe von Polizisten gerast sei, die die Abrissarbeiten absichern sollten. Dabei wurde ein Polizist getötet.

Dorfbewohner weisen die Polizeiangaben vehement zurück, wonach es sich bei dem 50-Jährigen um einen Aktivisten der Islamischen Bewegung gehandelt habe, der möglicherweise von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat beeinflusst worden sei. Nach ihren Angaben war er ein allseits respektierter Lehrer.

Der Merez-Abgeordnete Michal Rosin warf Regierungsmitgliedern vor, für ihre eigenen politischen Zwecke Lügengeschichten „von „Angst, Rassismus und Hass gegen die Anderen“ zu schaffen.  (afp)



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