Nico Ihle in Olympia-Form: EM-Premiere mit Bronze

Im zweiten Anlauf hat es geklappt. Nico Ihle fährt mit dem Rückenwind einer EM-Medaille zu den Olympischen Winterspielen. Im russischen Kolomna sorgte der Chemnitzer damit am Samstag für ein Novum.
Titelbild
Sorgte in Kolomna für eine Premiere: Eisschnellläufer Nico Ihle.Foto: Rick Bowmer/dpa
Epoch Times6. Januar 2018

Nico Ihle riss freudig die Hand zum Victory-Zeichen in die Luft: Der Chemnitzer hat für eine Premiere gesorgt und mit Bronze über 1000 Meter die erste Medaille für deutsche Eisschnellläufer bei Europameisterschaften auf den Einzelstrecken erkämpft.

„Das tat so gut und gibt mächtig Rückenwind für Olympia“, meinte Ihle, dem das Grinsen in der Kometa-Arena von Kolomna gar nicht mehr aus dem Gesicht weichen wollte. „Vor allem, dass es mir jetzt über 1000 Meter gelang, auf denen es bisher in diesem Winter nicht so optimal lief, stimmt mich total optimistisch“, fügte der Recke aus Sachsen hinzu.

Tags zuvor hatte Ihle über 500 Meter als Vierter die Medaillenränge verpasst. „Wir sind glücklich über die Medaille, aber es bleibt vielleicht nicht unsere einzige“, meinte Teamchef Helge Jasch mit Blick auf die Team-Verfolgung der Damen am Sonntag hoffnungsfroh.

Vor über 5000 Fans lautstarken Zuschauern war Ihle gegen den Russen Alexej Jesin sehr schnell angegangen und hielt seinen Gegner in 1:08,95 Minuten sicher in Schach. Doch zwei andere Russen zogen danach noch an ihm vorbei. Europameister wurde der während der Spiele in Sotschi 2014 noch wegen Dopings für zwei Jahre gesperrte Ex-Weltmeister Pawel Kulischnikow in 1:08,84 Minuten vor seinem Landsmann Denis Juskow (1:08,92).

Noch ist völlig unklar, ob die beiden Russen im Februar in Pyeongchang an den Olympia-Start gehen dürfen. Der zweimalige 1500-Meter-Weltmeister Juskow war erst im Dezember vom Internationalen Olympischen Komitee vom Vorwurf des Dopings bei den Spielen 2014 freigesprochen worden.

Ihle zog in der Mixed-Zone gleich eine Parallele zum Vorjahr, als er bei der ersten EM im Sprint-Vierkampf auch Bronze gewann und zum Höhepunkt bei der WM auf der Olympia-Bahn in Südkorea die Saison mit Silber über 500 Meter krönte. „Gut, dass ich nach dem harten Training jetzt auf der ersten Runde so schnell bin. Hinten heraus sind Rückstände kaum noch aufzuholen“, urteilte er.

Der deutsche Meister Joel Dufter belegte in 1:10,51 Minuten den 13. Platz und war damit wie schon nach seinem Rennen über 1500 Meter nicht ganz zufrieden.

Auch seine Inzeller Teamgefährtin Gabriele Hirschbichler hatte sich nach ihrem fünften Rang über 1500 Meter auf ihrer Spezialstrecke etwas mehr ausgerechnet. Sie kam aber über die 1000 Meter als Neunte in 1:17,97 Minuten erneut in die Top 10. „Ich denke, ihr Lauf war heute mittelmäßig“, urteilte Teamchef Jasch. Die Berliner EM-Debütantin Michelle Uhrig belegte in 1:19,75 Minuten den zwölften Platz. Den Sieg vor über 5000 Zuschauern sicherte sich die Russin Jekaterina Schichowa in 1:15,34 Minuten.

Über 3000 Meter holte Esmee Visser das dritte EM-Gold für die Niederlande. Die 21-jährige Olympia-Konkurrentin von Claudia Pechstein auf der 5000-Meter-Distanz ließ mit persönlicher Bestzeit von 4:05,31 Minuten aufhorchen. Roxanne Dufter aus Inzell kam in 4:13,24 Minuten auf Platz neun. (dpa)



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