WADA suspendiert Kontrolllabor in Rio

Titelbild
Die Vorbereitungen auf die Spiele in Rio verlaufen holprig.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times24. Juni 2016
Nächster Schock für die Olympia-Macher in Rio de Janeiro: Nach den politischen Turbulenzen und der Finanzkrise in dem südamerikanischen Land droht den Organisatoren das Szenario, dass die rund 5000 Dopingkontrollen womöglich nicht in Brasilien analysiert werden können.

Sechs Wochen vor dem Olympia-Beginn hat die Welt-Anti-Doping-Agentur das Kontrolllabor in Rio de Janeiro suspendiert. Wie die WADA mitteilte, sei die Einrichtung, in dem bei den Sommerspielen 5000 Dopingproben analysiert werden sollen, nicht konform mit dem internationalen Standard. Die Sperre ist bereits seit Mittwoch wirksam und gilt für maximal sechs Monate.

Urin- und Blutproben müssten in dieser Zeit in einem ausländischen Labor mit WADA-Lizenz analysiert werden. Das erfordert einen großen logistischen und finanziellen Aufwand.

Nach dem Warnschuss hat die WADA dem Rio-Labor aber noch eine Hintertür offen gelassen. Das Exekutivkomitee der WADA oder ihr Vorsitzender könnten die Sperre wieder aufheben, sollte ein Disziplinarkomitee entscheidende Verbesserungen feststellen. „Sportler können darauf vertrauen, dass die Sperre erst aufgehoben wird, wenn das Labor wieder optimal arbeitet“, sagte WADA-Generaldirektor Olivier Niggli. Man wolle eng mit dem Rio-Labor zusammenarbeiten, um die identifizierten Probleme zu lösen, kündigte er an. Details zu den Problemen teilte die WADA allerdings nicht mit.

Bis dahin werden die Proben in ein anderes WADA-akkreditiertes Labor gebracht. Die Analyse der Proben sei aber gesichert, betonte Niggli. Die WADA garantiere, dass es weder bei den Olympischen Spielen noch bei den anschließenden Paralaympics Lücken im Analyseverfahren gebe.

Das Rio-Labor Ladatec hat nicht zum ersten Mal seine Akkreditierung verloren: Bereits 2012 wurde es von der WADA wegen eines fälschlichen positiven Tests suspendiert;erst 2013 durfte es wieder Analysen durchführen.

Das Labor befindet sich in der Universität Federal do Rio de Janeiro und hat rund 188 Millionen Reais (rund 47 Millionen Euro) gekostet. 130 bis 140 brasilianische Kontrolleure sollten nach bisherigen Planungen im Einsatz sein. Das Doping-Labor sollte bei den Sommerspielen rund um die Uhr arbeiten.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion