Umweltschützer und Imker fordern nationalen Aktionsplan zum Schutz von Bienen – Grüner Agrarminister soll handeln

Im Frühjahr dieses Jahres sind laut dem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland vorgelegten Bienenaktionsplan "außergewöhnlich viele" Bienenvölker gestorben. Imker melden demnach Verluste von bis zu 50 Prozent. Der Grünen Agrarminister Christian Schmidt (CSU) wird zum Handeln aufgefordert.
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Bienen sind als Bestäuber wichtig für die Ökosysteme.Foto: Michael Reichel/dpa
Epoch Times26. April 2017

Umweltschützer und Imker haben einen nationalen Aktionsplan zum Schutz von Bienen gefordert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Aurelia-Stiftung legten am Mittwoch ein Positionspapier vor, in dem sie sich unter anderem für ein Verbot bestimmter Pestizide und mehr ökologische Landwirtschaft einsetzen. Sie drängten wie auch die Grünen Agrarminister Christian Schmidt (CSU) zum Handeln.

Im Frühjahr dieses Jahres sind laut dem von BUND und Aurelia Stiftung vorgelegten Bienenaktionsplan „außergewöhnlich viele“ Bienenvölker gestorben. Imker melden demnach Verluste von bis zu 50 Prozent. „Die Gründe für das Sterben von Wildbienen und Bienenvölkern liegen hauptsächlich in der industriellen Landwirtschaft“, heißt es in dem Papier.

Die Landwirtschaft sei von „Überdüngung, dem Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide sowie dem Verlust von vielfältigen Strukturen wie Hecken, Feldrainen und Blühflächen gekennzeichnet“. In dem Positionspapier wiesen die Umweltschüzer und Imker zugleich auf die große Bedeutung von Bienen und anderen bestäubenden Insekten hin. So seien zwei Drittel der Nahrungspflanzen auf diese angewiesen.

BUND und Aurelia-Stiftung forderten deshalb unter anderem, für Bestäuber wie Bienen besonders gefährliche Pestizide wie Neonikotinoide zu verbieten. Zudem müssten Lebensräume für Bienen erhalten oder wiederhergestellt werden. Die bäuerliche und ökologische Landwirtschaft müsse vorangebracht werden.

„Wird der Artenverlust bei den Insekten nicht gestoppt, gefährdet dies nicht nur die biologische Vielfalt, sondern auch die Nahrungsmittelproduktion“, warnte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Der Vorsitzende der Aurelia-Stiftung, Thomas Radetzki, erklärte, es sei „höchst beunruhigend“, dass im Honig erhebliche Rückstände von Pestiziden nachweisbar seien.

Unterstützung bekamen BUND und Aurelia-Stiftung von den Grünen. Die Situation von Bienen und vielen anderen Insekten sei „dramatisch“, erklärte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner. „Möchtegern-Bienenminister Schmidt muss jetzt jenseits von PR-Aktionen wie Bienchen-Apps und Wohlfühl-Bienenkonferenzen endlich handeln“, forderte Ebner. Schmidt hatte zuletzt verstärkte Anstrengungen zum Schutz der Bienen angekündigt. (afp)



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