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Nigeria: "Folterzimmer" in Koranschule entdeckt - 300 Jungen angekettet und missbraucht

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Ein Schüler einer Koranschule von Kaduna der Hauptstadt des gleichnamigen nordwestlichen Bundestaat in Nigeria, schaut aus dem Fenster, während andere Schüler im Innenhof spielen.

Foto: FLORIAN PLAUCHEUR/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Erneut wurde in einer privaten Koranschule in Nigeria ein „Folterzimmer“ entdeckt. Wie die Polizei am Montag mitteilte, waren in der Einrichtung im Norden des Landes im Bundesstaat Katsina mehr als 300 Jungen angekettet, gefoltert und missbraucht worden. Erst Anfang Oktober hatten nigerianische Sicherheitskräfte in der Region Kaduna mehr als 300 gefolterte und missbrauchte Jungen aus einer dortigen Koranschule befreit.
Der Polizeichef von Katsina sagte vor Journalisten, hunderte Schüler hätten am Sonntag gegen die „unmenschliche Behandlung“ in ihrer Schule im Staat Katsina revoltiert. Einige der Jungen seien aus der Einrichtung geflohen. Einsatzkräfte fanden vor Ort dutzende angekettete Schüler vor.
Die Polizei versicherte, sie würde alles daran setzen, den Leiter sowie die Lehrer der Einrichtung, die nach der Razzia geflüchtet waren, festzunehmen. Sie würden sich „der vollen Wut des Gesetzes stellen müssen“, sagte der Polizeichef.
Den Angaben zufolge war die Einrichtung vor rund 40 Jahren von einem gläubigen Muslim gegründet worden. Die Schüler stammen laut Polizei überwiegend aus Nigeria oder aus dem benachbarten Niger. Unter ihnen waren demnach viele Kleinkriminelle und Drogenabhängige. Ihre Eltern hätten sie auf die Schule geschickt, um ihre Drogensucht dort behandeln zu lassen.
Private Koranschulen sind im von Armut geprägten Norden Nigerias weit verbreitet. Sie ersetzen die oft mangelhaften staatlichen Einrichtungen.
(afp/er)

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