Habeck und Rackete am Mittwoch bei Dunja Hayali: Twitter-Benutzer werfen ZDF „Inzuchtveranstaltung“ vor

Eine „kritische Beleuchtung“ der Themen „Klimapolitik“ und „Seenotrettung“ verspricht das ZDF, wenn am kommenden Mittwoch Grünen-Sprecher Robert Habeck und Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete zu Gast bei Dunja Hayali sein werden. Auf Twitter sind sich zahlreiche Nutzer hingegen nicht ganz so sicher, dass diese Zusammensetzung allzu viel an Kontroverse verspricht.
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„Die hitzige Debatte um die Klimapolitik und der Streit um die Seenotrettung sind am Mittwoch, 7. August 2019, 22.45 Uhr, die Themen bei ‚dunja hayali‘ im ZDF.Foto: Jörg Carstensen/dpa
Von 6. August 2019

Auf einen späten Abend mit prominenten Gästen können sich Fernsehzuschauer am Mittwoch (7.8.) freuen. Seit Anfang der Woche kündigt die ZDF-Pressestelle auf Twitter an, welche Themenschwerpunkte die Sendung von Moderatorin Dunja Hayali aufweisen wird:

„Die hitzige Debatte um die Klimapolitik und der Streit um die Seenotrettung sind am Mittwoch, 7. August 2019, 22.45 Uhr, die Themen bei ‚dunja hayali‘ im ZDF. Als Gäste im Studio begrüßt die Moderatorin Grünen-Chef Robert Habeck sowie Carola Rackete, die Kapitänin der Sea-Watch 3.″

„Ich freue mich drauf“, antwortet „Natascha“ auf die Ankündigung zweier Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die nicht zuletzt auch im ZDF in den vorangegangenen Monaten Gegenstand umfangreicher Berichterstattung waren. „Tolle Gäste, tolle Moderatorin.“

Auf die Nachfrage von „Autodidakt“, warum „Klimaschutz und Seenotrettung in dieser Sendung zusammengeworfen“ würden, wodurch seiner Auffassung nach ein Zusammenhang – etwa im Sinne von „Klimaflüchtlingen“ – suggeriert werde, erläutert der Sender:

„Es handelt sich um zwei getrennte Themenblöcke: Erst geht es um Klimapolitik, dann um Seenotrettung. Beide Themen werden kritisch beleuchtet – u. a. stellt sich Robert Habeck der Kritik von Bürgern.“

Sarkasmus spricht aus vielen Reaktionen

Dem „Autodidakten“ schien die Antwort ausgereicht zu haben. Bei anderen Twitter-Nutzern waren die Reaktionen allerdings verhaltener. Wie ein erheblicher Anteil an Reaktionen auf den Ausgangstweet der ZDF-Pressestelle erkennen lässt, sind nicht alle Fernsehzuschauer wirklich restlos davon überzeugt, dass sie von der Sendung am Mittwochabend eine besonders kontroverse Berichterstattung und allzu kritische Nachfragen erwarten dürfen – etwa in der Form, wie sie am vergangenen Sonntag noch an AfD-Bundessprecher Prof. Dr. Jörg Meuthen im Rahmen der „Sommerinterviews“ gerichtet worden waren. 

So meint „Andreas Marktzyniker“ auch durchaus sarkastisch, wenn er zu der Ankündigung der Hayali-Sendung schreibt:

Das wird bestimmt eine ganz harte kontroverse Diskussion, freu mich schon, wird bestimmt spannend, wie deren absolut diametralen Ansichten zu Klimaschutz und Flüchtlingspolitik aufeinanderprallen.“

Der Nutzer „M. (Nr. #354)“ wirft die Frage auf:

‚kritisch beleuchtet’, ‚Kritik von Bürgern‘ – Wie soll das bei diesen Gästen und dieser Moderatorin funktionieren?“

„Frank“ ergänzt mit leichtem Zynismus:

Das sind ja mal ganz neue Gäste. Die kennen wir noch gar nicht.“

Habeck als „Traumschiff“-Kapitän?

Auch andere Nutzer erwarten sich von der Sendung wenig mehr als „hypermoralisierendes gegenseitiges Eierschaukeln“, eine „Dauerwerbesendung“ oder „kostenlose Wahlkampfhilfe“ für die Grünen.

Dass Robert Habeck am heutigen Dienstag (6.8.) außerdem noch in einem vierminütigen Interview zu Wort kommt, das anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Mauerfalls geführt wurde, ist vor diesem Hintergrund nicht unbedingt geeignet, Zweifel bezüglich der politischen Ausgewogenheit der ZDF-Redaktionspolitik zu zerstreuen. 

„Jacky Lope“ hat angesichts jüngst wieder anklingender Umfragewerte für die Grünen für diesen Fall auch schon eine Idee für das ZDF:

„Wenn’s mit ‚Kanzler‘ nix wird, kann das ZDF Herrn Habeck ja die Rolle als Traumschiff-Kapitän anbieten…“

Ob sich dieses dann auch im Bereich der „Seenotrettung“ engagieren würde, bleibt aber ebenso offen wie die Frage, ob es weiterhin mit Diesel betankt wird.

„Leute, die sich mit dem jeweiligen Thema auskennen“

Der deklarierte „Anti-Patriot“ und mit EU-Fahne im Profil auftretende „Feuerruepel“ hingegen kann die Aufregung nicht verstehen:

Im Prinzip beschweren sich also die ganzen Trolle hier, weil man zu diesen zwei Themen tatsächlich Leute eingeladen hat, die sich mit dem jeweiligen Thema auskennen…“ 

Ob er auch die Einladung eines bekennenden Antisemiten zu einer Sendung mit dem Themenschwerpunkt „Antisemitismus“ auf KenFM – ohne Widerpart – mit dem gleichen Argument gerechtfertigt hätte, lässt er unerörtert. „Feuerriepel“ schließt seinen Beitrag mit den Hashtags #noAfD und #DankeÖR. Mit ihm findet sich in den Thread aber immerhin wenigstens einer, der die Bemühungen „unseres gemeinsamen, freien Rundfunks“, wie Framing-Expertin Elisabeth Wehling die öffentlich-rechtlichen Medien zu nennen pflegt, zu schätzen weiß.



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