Börsen reagieren relativ unbeeindruckt auf Ablehnung des Brexit-Abkommens
Die europäischen Börsen haben weitgehend unbeeindruckt auf die Ablehnung des Brexit-Abkommens im britischen Unterhaus reagiert. Die Börse in London schloss am Mittwochabend 0,47 Prozent im Minus.

Blick in den Handelssaal der Frankfurter Börse. Die gescheiterte Brexit-Abstimmung konnte die Stimmung bei den Börsianern nicht verderben.
Foto: Boris Roessler/dpa
Business as usual, kann man zur Reaktion der europäischen Börsen, auf das Scheitern der Brexitabstimmung, sagen. Das Pfund veränderte sich kaum im Vergleich zum Euro und zum Dollar. Die Börsen in Frankfurt am Main und Paris schlossen leicht im Plus. Und auch die britische Böse selbst, schloß mit einem nur leichten Minus von 0,47 Prozent.
Nach der Abstimmung im Unterhaus in London am Dienstagabend war der Wert des Pfunds noch auf den höchsten Stand seit anderthalb Monaten gestiegen – 88,43 Pence waren einen Euro wert. „Der Markt wartet ab“, sagte der Gouverneur der englischen Zentralbank, Mark Carney. Viele setzten trotz der derzeitigen Unsicherheiten darauf, dass es keinen harten Brexit geben werde.
Dass Währung und Aktienkurse stabil seien, möge auf viele überraschend wirken, sagte auch Börsenhändler Russ Mould vom Handelshaus AJ Bell. „Im Wesentlichen glauben die Märkte, dass wir nun mehr Zeit für Verhandlungen haben werden und es weniger wahrscheinlich einen harten, wirtschaftlich schädlichen Brexit geben wird – oder der Brexit gar nicht kommt.“
Sowohl das Pfund als auch die Aktienmärkte würden aber „für Wochen oder Monate“ anfällig für Schwankungen bleiben – „so lange bis wir eine definitive Antwort darauf haben, in welche Richtung die Brexit-Reise genau geht“, erklärte Mould.
Der Dax in Frankfurt am Main legte bis zum Handelsschluss um 0,36 Prozent zu. Auch die Börse in Paris schloss mit 0,51 Prozent im Plus.
Das britische Parlament hatte das mit der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen am Dienstagabend mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. 432 Abgeordnete stimmten gegen den Austrittsvertrag, 202 votierten dafür. Bei Wirtschaftsverbänden schürte dies die Sorge vor einem harten Brexit ohne Abkommen – mit enormen Unwägbarkeiten für die Unternehmen. (afp)
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