„Donnerstag-Nacht-Massaker“: Musk über Wikipedia-Behauptung verärgert

Mit seiner neuen Rolle als Twitter-Chef ist ein neuer Machtkampf entbrannt. Während er kürzlich die brisanten Twitter-Files enthüllen ließ, wird er von linksgerichteten Kräften der Zensur und von Wikipedia nun sogar des Massakers bezichtigt.
Der Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX, Elon Musk hat weitere seiner Tesla-Aktien veräußert.
Der Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX, Elon Musk, hat weitere seiner Tesla-Aktien veräußert.Foto: Susan Walsh/AP/dpa
Von 19. Dezember 2022

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Twitter-Chef Elon Musk hat Wikipedia kritisiert, nachdem die Open-Source-Plattform einen Artikel veröffentlicht hatte, in dem sie Musks vorübergehende Sperrung mehrerer Journalistenkonten als „Thursday Night Massacre“ (zu Deutsch: Donnerstag-Nacht-Massaker) bezeichnete.

„Eine zweitägige Sperrung von vielleicht 7 Konten wegen Doxxing bekommt eine aktuelle Wikipedia-Seite!? Wikipedia wird von den MSM [Mainstream-Medien-] Journalisten kontrolliert“, schrieb Musk am 17. Dezember auf Twitter. „Ich kann dieser Seite nicht mehr trauen.“

Doxing oder auch Doxxing bezeichnet das Zusammentragen und anschließende Veröffentlichen personenbezogener Daten im Internet, typischerweise mit bösartigen Absichten gegenüber den Betroffenen.

In einem weiteren Tweet zum selben Thema schrieb Musk am vergangenen Samstag: „Wikipedia wird zu sehr von den Mainstream-Medien kontrolliert“, mit Anspielung auf den Wikipedia-Mitbegründer Jimmy Wales.

Musk: „Die Menschen haben gesprochen“

Musk sperrte am 15. Dezember die Konten mehrerer Journalisten, nachdem diese angeblich seinen Standort in Echtzeit verraten hatten. Die betroffenen Journalisten arbeiten unter anderem für Medien wie CNN, „The New York Times“ und „The Washington Post“. Aber auch freie Journalisten waren betroffen.

Als Grund für die Sperrung der Konten nannte Musk, die Maßnahme würde seine Sicherheit und die seiner Familie gefährden. Danach ließ er die Nutzer darüber abstimmen, ob die Konten wiederhergestellt sollten. Nachdem sich die Mehrheit der Nutzer dafür ausgesprochen hatte, schaltet der neue Twitter-Chef die Konten am 17. Dezember wieder frei und sagte: „Die Menschen haben gesprochen.“

Die Überschrift des Wikipedia-Artikels wurde inzwischen geändert. Ursprünglich hieß er „Thursday Night Massacre (Twitter)“, aber jetzt heißt er „15. Dezember 2022 Twitter-Sperrungen“.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels erschien der Vorwurf „Thursday Night Massacre“ fettgedruckt im ersten Absatz des Artikels. Vor der Änderung des Titels gab es eine Debatte darüber, ob der Name angemessen sei.

Interne Diskussion unter Wikipedia-Mitarbeitern

Auf der Backend-Talkseite von Wikipedia sind die Beweggründe für die Verwendung des Wortes „Massakers“ von Hunter Kahn, dem ursprünglichen Autor des Artikels, zu finden.  Demnach sei Begriff „Thursday Night Massacre“ nicht vom der Redaktion erfunden worden. „Es war Begriff, der nach dem Vorfall auf Twitter in aller Munde war und von mehreren Journalisten verwendet wurde, um das Ereignis zu beschreiben“, schrieb Kahn.

Einige Wikipedianer sprachen sich jedoch gegen die Verwendung des Wortes aus.

Ein Wikipedianer mit dem Benutzernamen Clarinetguy097 schrieb: „Der Titel liest sich wie eine impulsive Reaktion auf ein Ereignis, das noch nicht abgeschlossen war (und möglicherweise immer noch ist). Es wirkt sicherlich übertrieben, da die meisten Konten nur wenige Tage später wiederhergestellt wurden.“

Wird der Artikel nun gelöscht?

Laut der „Diskussionsseite“ von Wikipedia wird derzeit darüber diskutiert, ob der Artikel gelöscht werden soll.

„Hier geht es um mehr als nur um ein paar zufällige Kontosperrungen“, schrieb ein Nutzer, der sich für die Beibehaltung des Artikels aussprach. „Das ‚Thursday Night Massacre‘ betrifft Fragen der freien Meinungsäußerung, Elon Musks Beziehung zu Journalisten und dem politischen System, die Ethik der Moderation in sozialen Medien usw.“

„Dieser Artikel ist unverhältnismäßiger linker Aktivismus“, schrieb ein anderer Nutzer. „Dieses Thema sollte höchstens einen Unterabschnitt in dem Artikel über Twitter ausmachen. Twitter-Sperrungen kommen seit Jahren massenhaft vor, einschließlich vieler Konten von amtierenden Beamten in mehreren Ländern.“

Musk ist nicht der einzige, der auf Twitter Wikipedia kritisiert hat.

„Wikipedia ist nur ein linksradikaler Blog“, schrieb der konservative amerikanische Autor und Podcast-Moderator Jack Posobiec.

„Es zeigt, dass selbst ‚Open-Source‘-Gruppendenken nicht unbedingt vertrauenswürdig oder faktenbasiert ist“, schrieb Jenna Ellis, Ex- Senior-Beraterin von Präsident Donald Trump.

Die Epoch Times hat sich mit der Wikimedia Foundation in Verbindung gesetzt und um eine Stellungnahme gebeten.

(Mit Material von Nachrichtenagenturen)

Dieser Artikel erschien im Original theepochtimes.com unter dem Titel: Elon Musk Criticizes Wikipedia Over Calling His Suspension of Journalists’ Accounts a ‘Massacre’ (deutsche Bearbeitung nh)



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