„Gegen meinen Willen“: Salvini lässt Minderjährige von Bord der „Open Arms“

Im Streit um einen Hafen für das spanische Rettungsschiff „Open Arms“ mit mehr als 130 geretteten Migranten an Bord hat Italiens Innenminister Matteo Salvini nun etwas eingelenkt. Nach den psychisch Erkrankten dürften nun auch Kinder das Schiff verlassen.
Titelbild
Das Rettungsschiff "Open Arms" vor der Küste von Lampedusa hat noch 134 Migranten an Bord. Die Lage spitzt sich zu.Foto: Friedrich Bungert/SeaWatc/dpa
Epoch Times17. August 2019

Im Streit um einen Hafen für das spanische Rettungsschiff „Open Arms“ mit mehr als 130 geretteten Migranten an Bord hat Italiens Innenminister Matteo Salvini nun etwas eingelenkt.

Er werde erlauben, dass Minderjährige auf dem vor Italiens Insel Lampedusa ausharrenden Schiff an Land gehen dürfen, teilte Salvini am Samstag mit. „Gegen meinen Willen“, wie er schrieb, und auch nur, weil ihn Ministerpräsident Giuseppe Conte darum gebeten habe.

27 nicht begleitete Minderjährige auf der „Open Arms“ dürften von Bord, twitterte die Hilfsorganisation Proactiva Open Arms.

Die „Open Arms“ befindet sich seit Donnerstag in unmittelbarer Nähe von Lampedusa, darf aber nicht anlegen.

Tickende Bombe

Augenzeugen zufolge wird die Situation an Bord der „Open Arms“ immer kritischer. „Jede Sekunde, die vergeht, rückt die Explosion dieser Bombe näher. Entweder jemand schneidet jetzt das rote Kabel durch und deaktiviert sie, oder die „Open Arms“ wird explodieren“, warnte Kapitän Marc Reig mit Blick auf eine drohende Eskalation der Lage an Bord.

„Die Menschen verlieren die Geduld und sind sehr nervös“, sagte eine Reporterin an Bord. Es sei schwer zu ertragen, die nur 800 Meter entfernte Insel nicht betreten zu dürfen. Einige Migranten hätten gedroht, ins Wasser zu springen.

Südlich von Sizilien wartete auch das Rettungsschiff „Ocean Viking“ mit 356 Migranten auf die Erlaubnis, in einen sicheren Hafen fahren zu können. Die Organisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen hatten die Menschen in mehreren Einsätzen in Sicherheit gebracht. (dpa)



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