Iran
Iran: Ex-Atomunterhändler Sarif tritt als Vizepräsident zurück
Der iranische Vizepräsident Dschawad Sarif ist zurückgetreten. Er wurde erst vor zehn Tagen ernannt.

An ihm führt kein Weg vorbei: Ajatollah Ali Chamenei hat das Sagen in wichtigen religiösen und politischen Fragen im Iran. (Achivbild)
Foto: Vahid Salemi/AP/dpa
Der frühere iranische Außenminister und Atomunterhändler Dschawad Sarif ist von seinem neuen Posten als Vizepräsident zurückgetreten. In einer Erklärung im Onlinedienst X nannte Sarif am Montag mehrere Gründe für seinen Rücktritt, insbesondere seine Unzufriedenheit über die Zusammensetzung des neuen Kabinetts.
Er habe sein Versprechen nicht halten können, mehr Kabinettsposten mit Frauen, jungen Menschen und Angehörigen ethnischer und religiöser Minderheiten zu besetzen, erklärte Sarif.
Der neue iranische Präsident Massud Peseschkian hatte Sarif erst vor gut zehn Tagen zum Vizepräsidenten für strategische Angelegenheiten ernannt. Peseschkian hatte im Juli die Präsidentschaftswahl im Iran gewonnen.
Einziger Kandidat der Reformer
Der 69-Jährige galt als einziger Kandidat aus dem Reformer-Lager. Am Sonntag legte er dem Parlament die Liste der von ihm vorgeschlagenen Kabinettsmitglieder vor, darunter nur eine Frau.
Sarif war von 2013 bis 2021 Außenminister der Regierung des damaligen reformorientierten Präsidenten Hassan Ruhani. International wurde er bei den Verhandlungen über das Atomabkommen von 2015 bekannt.
Sarif gilt als Architekt des Abkommens. 2018 stiegen die USA unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen aus und verhängten wieder Sanktionen gegen den Iran.
Peseschkian hatte sich im Wahlkampf für „konstruktive Beziehungen“ zum Westen und ein Wiederaufleben des Atomabkommens ausgesprochen – in der Hoffnung auf eine Aufhebung der Sanktionen und eine wirtschaftliche Erholung des Landes. (afp)
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