Wirtschaftsprobleme und Epidemie
Kommunistische Partei Kubas verschiebt Parteitag wegen Wirtschaftskrise
Kubas führende Partei hat ihren Parteitag, der für April 2026 geplant ist, auf unbestimmte Zeit verschoben. Vorgeschlagen hat das der ehemalige Präsident Raúl Castro. Das Land steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit 30 Jahren.

Fußgänger am 3. Dezember 2025 an einer ausgefallenen Ampel in Kuba – das Land hat häufig Stromausfälle.
Foto: Adalberto Roque/AFP via Getty Images
Die Kommunistische Partei Kubas hat ihren für April geplanten Parteitag wegen der schweren Wirtschaftskrise in dem Karibikstaat auf unbestimmte Zeit verschoben.
Wie staatliche Medien meldeten, traf die Parteispitze die Entscheidung am 13. Dezember, nachdem Ex-Präsident Raúl Castro in einem Brief eine Verschiebung vorgeschlagen hatte. Der 94-Jährige war 2021 als Präsident und Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei zurückgetreten – er ist bis heute sehr einflussreich.

Wegen des schlechten Zustands der veralteten Infrastruktur gehen die thermoelektrischen Kraftwerke in Kuba immer wieder vom Netz. (Archivbild)
Foto: Nick Kaiser/dpa
Sein Nachfolger Miguel Díaz-Canel veröffentlichte Castros Brief, wie das staatliche Nachrichtenportal „Cubadebate“ berichtete. Der Ex-Präsident betonte darin, dass die Parteitage eigentlich im üblichen Fünf-Jahres-Rhythmus stattfinden sollten.
Er riet aber dazu, den neunten Parteitag zu verschieben, um „das Jahr 2026 der bestmöglichen Erholung zu widmen“. Das Zentralkomitee stimmte seinem Vorschlag dem Bericht zufolge einstimmig zu.
Wirtschaftsprobleme und Epidemie
Kuba kämpft unter anderem mit einem Müllproblem. Seit Juli sind 33 Menschen an den durch Mücken übertragenen Viren Chikungunya und Dengue gestorben, darunter 21 Kinder. Die Gesundheitsbehörden räumten ein, dass die Epidemie das gesamte Land heimgesucht hat – da die Ansammlungen von Müll, stehendes Wasser und Stromausfälle ideale Bedingungen für die Vermehrung der Mücken geschaffen haben.
Das Land steckt seit fünf Jahren in der schwersten Wirtschaftskrise seit 30 Jahren. Zu den Ursachen zählen verschärfte US-Sanktionen, geringe Produktivität, ein Einbruch des Tourismus und gescheiterte Währungsreformen. Die Folgen sind eine hohe Inflation, Versorgungsengpässe und ständige Stromausfälle. (afp/ks)
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