Moderatorin El-Hassan mit antisemitischen Tendenzen? WDR in der Kritik

Ab November sollte die Medizinjournalistin Nemi El-Hassan die WDR-Sendung „Quarks“ moderieren. Nun regt sich heftige Kritik an der geplanten Besetzung. El-Hassan soll sich im Jahr 2014 aktiv an der antisemitischen Al-Kuds-Demonstration beteiligt haben.
Titelbild
Die Journalisten und Schriftsteller/innen (l-r) Friedemann Karig, Ronja von Rönne und Nemi El-Hassan.Foto: Maurizio Gambarini/dpa
Von 14. September 2021

Ein Signal in Richtung Diversität und Abbildung gesellschaftlicher Pluralität wollte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) offenbar setzen, als er die 28-jährige Berliner Medizinjournalistin Nemi El-Hassan als künftige Moderatorin für die Wissenschaftssendung „Quarks“ ankündigte.

Fachlich scheint El-Hassan als Medizinerin mit abgeschlossenem Studium und Medienmacherin die erforderlichen Qualifikationen mitzubringen. Nun hat sie jedoch Erklärungsbedarf – die Teilnahme an einer antisemitischen Kundgebung im Jahr 2014 könnte das Engagement nun sogar infrage stellen.

Kontroverse um Beitrag zum „Dschihad“

Eigentlich sollte El-Hassan erstmals im November als „Quarks“-Moderatorin fungieren. Die Ärztin, die ihr Studium an der Berliner Charité absolviert hatte, war dem WDR, wie der Sender gegenüber dpa erklärte, „als engagierte Journalistin bei Funk und ZDF aufgefallen“, das Engagement sei ihr aufgrund ihrer Tätigkeit als Medizinjournalistin angeboten worden.

Journalistisch war El-Hassan auch anderweitig aktiv. Sie engagierte sich für religiöse Rechte deutscher Muslime, persiflierte als Mitgründerin der „Datteltäter“ antimuslimische Vorurteile oder produzierte als kontrovers wahrgenommene Reportagen für ARD und ZDF.

Nachdem ihr Engagement bekannt gegeben worden war, übten Beobachter Kritik an einem Beitrag, den El-Hassan im Jahr 2015 der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zur Verfügung gestellt hatte. In diesem befasste sie sich mit dem „Dschihad“ – und handelte sich Vorwürfe ein, den von Terroristen instrumentalisierten Begriff zu verharmlosen.

Tatsächlich hatte El-Hassan unterschiedliche Bedeutungen und Verwendungen für die „große Glaubensanstrengung“ im Islam erläutert. Neben jenen, die auf eine persönliche Bemühung zur Entwicklung einer besseren und reiferen Persönlichkeit abzielen, hat sie die von Extremisten herangezogene Interpretation nicht unerwähnt gelassen.

Moderatorin in spe wollte „Solidarität mit Palästinensern“ ausdrücken

Substanzieller hingegen dürften jene Vorwürfe sein, die El-Hassan zumindest in der Vergangenheit eine mangelnde Nähe zu radikal-islamistischen anlasten. Die Journalistin hat den WDR mittlerweile auch persönlich über ihre Teilnahme an der antisemitischen „Al-Kuds“-Demonstration im Jahr 2014 in Kenntnis gesetzt. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über diesen Aspekt berichtet.

Außerdem soll sie eigenen Angaben zufolge einmal jährlich mit ihrer Gemeinde die sogenannte „Blaue Moschee“ des „Islamischen Zentrums Hamburg“ (IZH) besucht haben, die als Außenposten des iranischen Regimes gilt.

Wie die „Jüdische Allgemeine“ schreibt, ist die Moderatorin mittlerweile deutlich auf Distanz gegangen zu dem Marsch und ihrer damaligen Aktivitäten. Es sei damals im Jahr des Gaza-Krieges ein „Anliegen“ gewesen, „Solidarität mit Palästinensern auszudrücken“.

„Welt am Sonntag“-Chef: El-Hassan soll selbst antisemitischen Text verlesen haben

„Die Mittel waren die falschen, das sage ich heute mit Nachdruck“, heißt es in einem Statement El-Hassans. „Ich distanziere mich daher klar und ausdrücklich von den Al-Kuds-Demos, sowie weiteren Demonstrationen in einem ähnlichen Kontext. Ich verurteile jegliche antisemitischen Äußerungen und Aktionen, sämtliche Arten von Gewalt und insbesondere die Gewalt, die auf diesen Demos stattgefunden hat.“

Sie selbst habe „keinesfalls“ während der Demo antisemitische Parolen von sich gegeben, heißt es weiter, bei Ausschreitungen sei sie nicht zugegen gewesen. Ihr sei es „wichtig, sich gegen Hass und Gewalt zu positionieren“.

Der Chefredakteur der „Welt am Sonntag“, Johannes Boie, hegt Zweifel an dieser Darstellung und präsentiert ein Video mit einem Auftritt El-Hassans, in dem diese einseitig und unkritisch das palästinensische Opfernarrativ zum Ausdruck bringe und „klassischen Judenhass“ offenbare.

Kritik am WDR von „Deutsch-jüdischer Werteinitiative“

Der WDR sei nun „mit Nemi El-Hassan weiter im Austausch“, heißt es vonseiten des Senders. In einem offenen Brief an den Sender schreibt Elio Adler von der „Deutsch-jüdischen Werteinitiative“, ein Engagement der Moderatorin sei vor dem Hintergrund der früheren Nähe zu israelfeindlichen Islamisten „nicht tragbar“. Adler will dies explizit nicht als Absage an muslimische Moderatorinnen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verstanden wissen:

„Die Rolle des Fernsehens bei der Frage der Integration ist als sehr hoch zu bewerten. Diversität, auch bei den Moderatoren, ist wichtig, gerade als positive Identifikationsmöglichkeit in einer (post-)migrantischen Gesellschaft. Dafür sollten jedoch Vorbilder genutzt werden, die weder in einem zweifelhaften Verhältnis zu Islamisten stehen noch aktiv an einer als alljährliches Sammelbecken von Antisemiten unterschiedlicher Couleur zu trauriger Berühmtheit gelangten Hassdemonstration teilgenommen haben.“



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