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Afrika: Ranghoher Al-Kaida-Führer durch französische Soldaten in Mali getötet

Französische Soldaten haben in Mali den Anführer der Dschihadistenmiliz Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) getötet. Der Algerier Abdelmalek Droukdal sei im Norden Malis nahe der algerischen Grenze getötet worden, teilte die französische Verteidigungsministerin Florence Parly am Freitag mit.

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Der französische Präsident Emmanuel Macron (C) und Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keita (C-R) besuchen am 19. Mai 2017 die Truppen der französischen Antiterroroperation Barkhane in der afrikanischen Sahelzone in Gao im Norden Malis.

Foto: CHRISTOPHE PETIT TESSON/AFP über Getty Images

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Französische Soldaten haben in Mali den Anführer der Dschihadistenmiliz Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) getötet. Der Algerier Abdelmalek Droukdal sei im Norden Malis nahe der algerischen Grenze getötet worden, teilte die französische Verteidigungsministerin Florence Parly am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. „Mehrere seiner engen Mitstreiter“ seien bei dem Einsatz ebenfalls getötet worden.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wurde der Aqmi-Chef, der mehrere Dschihadistengruppen in der Sahelzone befehligte, am Donnerstag in Talhandak nordwestlich der malischen Stadt Tessalit getötet.

Al-Kaida Chef Droukdal war Sprengstoffexperte

Droukdal, der gelegentlich auch Droukdel geschrieben wird, gehörte nach Angaben von Parly dem Führungsgremium von Al-Kaida an und befehligte alle Ableger des Netzwerks in Nordafrika und in der Sahelzone. Nach Angaben der Ministerin wurde zudem ein Anführer der Dschihadistengruppe EIGS gefangengenommen, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat.
Nach UN-Angaben war der 1971 geborene Droukdal Sprengstoffexperte und für die Herstellung von Bomben verantwortlich, durch die hunderte Zivilisten getötet wurden. 2013 wurde er in Algerien wegen seiner Beteiligung an einem Anschlag auf ein Regierungsgebäude sowie die Büros des UN-Flüchtlingskomitees in Algiers zum Tode verurteilt. Bei dem Anschlag waren 26 Menschen getötet und 77 weitere verletzt worden.

US-Armee lieferte wichtige Informationen zum Aufenthaltsort Droukdals

Die US-Armee lieferte laut dem Sprecher Chris Karns wichtige Informationen zum Aufenthaltsort Droukdals. Das Oberkommando über US-Militäroperationen in Afrika (Afrikom) habe mit Geheimdienstinformationen dabei geholfen, „die Zielperson festzustellen“, sagte Karns im Sender CNN.
Aqmi ging aus einer Islamistengruppe hervor, die Ende der 90er Jahre von algerischen Islamisten gegründet wurde und zunächst unter dem Namen Salafistische Gruppe für Predigt und Kampf aktiv war. 2007 schloss sie sich dem Al-Kaida-Netzwerk an. Vom Norden Malis aus hat Aqmi in den vergangenen Jahren immer wieder Anschläge in der Sahel-Zone verübt und westliche Ausländer entführt. Die Gruppe war unter anderem für die verheerenden Anschläge auf ein Luxushotel und ein Restaurant in Burkina Faso mit 30 Toten im Jahr 2016 verantwortlich.

Frankreich hat 5.000 Soldaten in der Sahel-Zone

Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. 2012 hatten mehrere überwiegend islamistische Gruppierungen die Kontrolle über den Norden Malis übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein. Doch trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten herrscht weiter Instabilität in dem westafrikanischen Land. Frankreich hat für seine Anti-Terror-Mission „Barkhane“ mehr als 5.000 Soldaten in der Sahel-Zone stationiert.
Aus französischen Sicherheitskreisen hieß es, französische Soldaten hätten in den vergangenen Monaten etwa 500 dschihadistische Kämpfer getötet oder festgenommen, darunter mehrere Milizen-Anführer. Ein Armeevertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Tod Droukdals sei ein wichtiger symbolischer Sieg für Frankreich. Droukdal sei in der Lage gewesen, dschihadistische Bewegungen in der Region zu finanzieren. Sein Tod könne die Al-Kaida-Strukturen in Nordafrika durcheinanderbringen, sagte der Armeevertreter weiter.
Wie kürzlich bekannt wurde plant die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge eine Ausweitung der Bundeswehr-Mission im westafrikanischen Mali. In Zukunft sollen 450 statt bisher 350 Soldaten für die EU-Ausbildungsmission EUTM entsendet werden dürfen, wie der „Spiegel“ unter Berufung auf einen Mandatsentwurf für die Kabinettssitzung am Mittwoch berichtete. Die zusätzlichen Soldaten würden gebraucht, da die Mission ausgeweitet werden solle, heißt es demnach in dem Entwurf.

Deutsche Kampfschwimmer bilden nigrische Eliteeinheiten aus

So sollen die deutschen Soldaten die malischen Einheiten dem Bericht zufolge in Zukunft nicht nur auf Militärstützpunkten trainieren, sondern auch an ihre Einsatzorte in Krisenland begleiten dürfen. Bisher bilden die deutschen Ausbilder malische Soldaten im Feldlager Koulikoro im relativ sicheren Süden des Lands aus.
Mit dem neuen Mandat will die Bundesregierung laut dem „Spiegel“-Bericht auch die bisher bilateral vereinbarte Ausbildung von Spezialkräften im benachbarten Niger in die Mali-Mission integrieren. Mitten in der Wüste bilden dort deutsche Kampfschwimmer im Zug der Mission „Gazelle“ nigrische Eliteeinheiten aus.
(afp/er
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