Trotz Trump-Telefonat: Erneute Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha
Mörsergranaten und Bomben: Erneut beschießen sich Thailand und Kambodscha. Mittlerweile wird von 25 Toten gesprochen. Eine Waffenruhe kam trotz eines Telefonats von US-Präsident Trump noch nicht zustande.
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In der Nacht zum 14. Dezember meldeten beide Seiten Angriffe entlang der Front.
Die seit zwei Wochen andauernden Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha sind am Sonntag weitergegangen. Laut einem Sprecher des thailändischen Verteidigungsministeriums beschoss und bombardierte Kambodscha mehrere thailändische Provinzen im Grenzgebiet.
Eine Sprecherin des kambodschanischen Verteidigungsministeriums schrieb, Thailand habe nach Mitternacht Mörsergranaten und Bomben abgefeuert.
Ein Verletzter wird während der Zusammenstöße entlang der thailändisch-kambodschanischen Grenze in der thailändischen Provinz Surin am 10. Dezember 2025 zu einem Militärhubschrauber gebracht.
Foto: Lillian Suwanrumpha/AFP via Getty Images
Nächtliche Ausgangssperre
Aus der thailändischen Provinz Surin berichtete Anwohner Watthanachai Kamngam der Nachrichtenagentur AFP von mehreren Raketen, die am Sonntag in den frühen Morgenstunden den Himmel durchquert hätten, daraufhin habe er Explosionen in der Ferne gehört.
Das thailändische Militär verhängte in Teilgebieten der an Kambodscha grenzenden Provinzen Sa Kaeo und Trat eine nächtliche Ausgangssperre von 19:00 Uhr bis 5:00 Uhr.
Kambodscha schloss am 13. Dezember seine Grenzübergänge nach Thailand.
Noch keine Feuerpause
Thailands Regierungschef Anutin Charnvirakul dementierte derweil eine von US-Präsident Donald Trump verkündete Einigung auf eine Feuerpause.
Thailands Premier Anutin Charnvirakul (m) in Bangkok am 12. Dezember 2025 nach seinem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump. Der thailändische Premier sagte, er habe Trump mitgeteilt, dass Kambodscha für die Grenzkonflikte verantwortlich sei – ohne jedoch zu erklären, dass Bangkok bereit sei, das Feuer einzustellen.
Foto: Chanakarn Laosarakham/AFP via Getty Images
Trump hatte am 12. Dezember in seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben, der thailändische Regierungschef Anutin und Kambodschas Ministerpräsident Hun Manet hätten ihm in einem „sehr guten“ Telefonat ein Ende aller Kämpfe ab Abend des 12. Dezember zugesagt. Beide Länder seien bereit „zum Frieden und zu fortgesetztem Handel mit den Vereinigten Staaten von Amerika“.
Ende Oktober hatten Thailand und Kambodscha im Beisein Trumps ein „Friedensabkommen“ in Malaysia unterzeichnet, nachdem Trump mit hohen Zöllen gedroht hatte.
Danach warfen sich beide Seiten jedoch neue Angriffe vor. Thailand setzte das Abkommen im November aus, nachdem thailändische Soldaten an der Grenze durch Landminen verletzt worden waren.
Mindestens 25 Menschen wurden seither nach offiziellen Angaben getötet, 14 davon waren thailändische Soldaten und 11 kambodschanische Zivilisten. Beide Seiten schieben sich die Verantwortung für die Kämpfe zu.
Zuvor war der seit Jahrzehnten zwischen den beiden südostasiatischen Ländern schwelende Grenzkonflikt im Juli eskaliert. Bei fünftägigen Gefechten wurden mehr als 40 Menschen getötet.
Eine beschädigte Brücke in Pursat in der Provinz Pursat am 13. Dezember 2025.
Foto: AFP via Getty Images
Streitpunkt zwischen Thailand und Kambodscha ist die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck. Dort grenzen die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinander.
Der Konflikt ist die Folge einer unklaren Grenzziehung durch Kambodschas ehemalige Kolonialmacht Frankreich im Jahr 1907. (afp/ks)
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