USA: Eltern schließen sich zusammen und stoppen Sexualkunde-Lehrplan im Bundesstaat Washington

Das Städtchen Battle Ground im US-Bundesstaat Washington ist zu einem erfolgreichen Battleground für den Schutz von Kindern vor ideologischer Indoktrination und für den Erhalt elterlicher Erziehungsrechte geworden. Durch organisierten Widerstand ist es Eltern dort gelungen, einen als übergriffig empfundenen Lehrplan zur Sexualkunde zu stoppen.
Titelbild
In Amerika machen engagierte Eltern der frühkindlichen Sexualerziehung den Garaus. Symbolbild.Foto: istock
Von 8. November 2018

Einen bedeutenden Erfolg gegen ideologische Indoktrination haben engagierte Eltern im US-Bundesstaat Washington zu verbuchen. Das berichtet die israelische Nachrichtenplattform Arutz Sheva unter Berufung auf das Family Policy Institute of Washington.

Der Bundesstaat Washington hatte neue Richtlinien zur „Genderidentität und Sexualerziehung“ an alle öffentlichen Schulen ausgegeben. Damit folgte er dem Bundesstaat Kalifornien, der bereits vor etwas mehr als einem halben Jahr ähnliche Normen erlassen hatte – und die Teilnahme am diesbezüglichen Unterricht an öffentlichen Schulen für verbindlich erklärte.

Schon bald nach Bekanntwerden der Pläne verbreitete sich unter Eltern in der Kleinstadt Battle Ground Besorgnis über Berichte, wonach die dazugehörigen Unterlagen für den Unterricht Material enthielten, das unangemessen und potenziell gefährlich für die Entwicklung ihrer Kinder sein könnten.

„Abstoßend und wissenschaftlich unhaltbar“

Wie bereits in Kalifornien sollten Kinder auch in Washington ab einem Alter von sechs Jahren unter anderem ihre „sexuelle Orientierung und Gender-Identität hinterfragen“. Außerdem enthielt das Material unter anderem Handreichungen zum – wie es Arutz Sheva formuliert – „nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Gemüse“ oder erklärte abweichendes Sexualverhalten für „normal“. Die Unterlagen umfassten auch Ratschläge an Minderjährige dazu, wie man an Verhütungsmittel oder sogar Abtreibungsmöglichkeiten kommen könne, ohne dass die Eltern darüber informiert würden.

Die betreffenden Eltern hingegen empfanden die Inhalte des Unterrichtsmaterials als „moralisch abstoßend“ und zudem wissenschaftlich völlig unhaltbar. Der einzig erkennbare Zweck hinter den Unterrichtsinhalten wäre es, Kinder in einer bestimmten Richtung zu indoktrinieren, die elterliche Erziehung zu unterminieren und eine Weltsicht zu propagieren, die in keiner Weise konsensfähig sei.

Das Family Policy Institute of Washington sah die Sache ähnlich und entschloss sich, den Eltern in ihrem Kampf gegen die neuen Richtlinien beizustehen.

„Wir sind einst als religiös Verfolgte aus der früheren Sowjetunion, genauer genommen aus Kiew, aus der Ukraine, gekommen, weil das, woran wir glaubten, dort von der Regierung als ein Problem angesehen wurde“, erklärt ein Mitarbeiter der Einrichtung in einem Vorstellungsvideo. „Sie mochten es nicht, was wir unsere Kinder lehrten. […] Es befremdet mich, dass sich eine ähnliche Entwicklung jetzt auch in der amerikanischen Gesellschaft zeigt.“

Elternvertreter sollten Lehrplan ungesehen absegnen

Bei der Erstellung der Inhalte des Lehrplans sollten Elternvertreter nach dem Willen der Verantwortlichen nur eine Statistenrolle spielen und das Endergebnis absegnen, erklärte eine betroffene Mutter. Es seien nur zwei Repräsentanten aus der Elternschaft hinzugezogen worden und diese hätten keinen direkten Einblick in die entsprechenden Unterlagen erhalten. Die Vorgaben seien aus Seattle gekommen, das völlig anders strukturiert sei und gar kein Interesse daran gezeigt habe, auf die unterschiedlichen Wertvorstellungen in einer Kleinstadt wie Battle Ground oder in den ländlichen Bezirken des Staates überhaupt Rücksicht zu nehmen.

Im zuständigen Schulbezirk gilt Sexualkunde als Option und nicht als verpflichtend. Dennoch sollten Eltern und Schulen das auf Bundesstaatsebene konzipierte Material kostenpflichtig bestellen und im Unterricht verwenden.

Das Family Policy Institute half dabei, Eltern verschiedener Schulen, die sich über den gleichen Sachverhalt beschwert hatten, zu organisieren. Auf der Basis von Gesetzen über die behördliche Informationspflicht ließ sich ein Elternteil das gesamte Material zusenden:

„Ich habe mir von der Gesundheitsbehörde in King County den gesamten Umfang an Lehrplanordnern kommen lassen. Wenn man die Seiten und das Material betrachtet, dem man Kinder aussetzen will, sind diese stark auf eine Unterstützung sogenannter alternativer Lebensformen ausgerichtet.“

„Krieg gegen die Kernfamilie“

In der knappen Zeit zwischen der ersten Anhörung mit den lediglich zwei Elternvertretern und dem zweiten Hearing, in dem der Lehrplan verabschiedet werden sollte, klärten die Eltern eine Vielzahl an Mitbürgern über das Vorhaben auf und vernetzten mithilfe des Family Policy Institutes dessen Kritiker. Eine Mutter berichtet, wie erfolgreich der Widerstand war:

„In nur drei Wochen gelangten wir von einem Zustand nahezu vollständigen Nichtwissens zu einer Situation, in der fast 250 Menschen auf dem Treffen auftauchten. Und auf einmal haben sie verlautbart, dass der Lehrplan auf Eis gelegt ist. Und das war eine große Sache, unsere Mühen wurden belohnt.“

Das Family Policy Institute betrachtet den Stopp des Sexualkunde-Lehrplans als wichtigen Erfolg und als Zeichen dafür, dass organisierter und offener Widerstand der richtige Weg sei, um dem „Krieg gegen die Kernfamilie, dem Krieg gegen Kinder und dem Krieg gegen gesunde Zustände in jedem Land“ entgegenzutreten, der sich jetzt abzeichne. Es führe zum Erfolg, wenn Eltern sich aktiv zusammenschließen zum Protest, zur Gewinnung von Informationen sowie medizinischer und rechtlicher Expertise.

„Es ist falsch, sich in dieser Frage einer Besiegtenmentalität hinzugeben“, betont der ukrainische Auswanderer in Diensten der NGO. „Wer nicht eines Tages in einer neuen Realität aufwachen will, in der er diese Rechte und diese Freiheiten nicht mehr hat, muss jetzt handeln.“



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion