Hitzewelle hinterlässt Schäden an Autobahnen

Hitzeschäden an Autobahnen, Blow-ups genannt, gibt es jedes Jahr - in der Regel aber erst im Hochsommer. Das ist diesmal anders.
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Beschädigte Betonplatten auf der A10 bei Spreenhagen in Brandenburg.Foto: Julian Stähle/dpa
Epoch Times2. Juni 2018

Die Hitzewelle der vergangenen Tage mit teilweise mehr als 30 Grad hat bei einer Reihe von Straßen in Deutschland Schäden an der Betondecke hinterlassen.

Betroffen war unter anderem die Autobahn 1 zwischen Bad Oldesloe und dem Autobahnkreuz Bargteheide. Dort mussten alle drei Spuren sowie der Standstreifen saniert werden. Pro Tag rollen im Schnitt 70 000 Fahrzeuge über diesen Abschnitt.

Auch auf der A10 bei Berlin war Mitte der Woche die Fahrbahn aufgrund der großen Hitze aufgeplatzt – ein Blow-up genanntes Phänomen. Nahe dem Dreieck Spreeau mussten zwei von drei Fahrspuren zeitweise gesperrt werden. Eine dritte Spur samt Standstreifen wird kommende Woche repariert.

Nach einem Hitzeschaden auf der Autobahn 9 in Sachsen-Anhalt fuhren Autobahnmeisterei und Polizei am Freitag rund um die Uhr Streife auf dem betroffenen Abschnitt zwischen Weißenfels und Naumburg. So sollten mögliche weitere Schäden an der Fahrbahn schnellstmöglich entdeckt werden, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums.

Der etwa 25 Kilometer lange Abschnitt der A9 gilt als besonders gefährdet. Grund sind Schäden durch sogenannten Betonkrebs, bei dem Kieselsäuren den Kalk im Gemisch zersetzen. Zuletzt war ein Blow-up auf einem Abschnitt in Richtung München entdeckt worden. Zwei der drei Spuren wurden für die Reparatur gesperrt.

Blow-ups entstehen auf Beton. Können sich etwa nebeneinander liegende Betonplatten bei Hitze nicht ausreichend ausdehnen, schieben sie sich zuweilen übereinander. Dadurch kann die Fahrbahn gesprengt werden.

Der ADAC rät dem Bund zu einer langfristigen Strategie und Investitionen. Gefährdet seien die Betonfahrbahnen besonders, wenn sie bereits beschädigt seien. „Als kurzfristige Maßnahme hat man begonnen, auf den gefährdeten Abschnitten sogenannte Entspannungsschnitte anzulegen, die durch Asphalt ersetzt werden“, sagte ein ADAC-Sprecher. „Diese Maßnahme ersetzt allerdings keine grundhafte Sanierung, die bei den meisten der betroffenen Autobahnen ansteht.“

Der ADAC rät Fahrern, auf gefährdeten Strecken langsamer zu fahren und mehr Abstand zum Vordermann zu halten. Biker sollten betroffene Strecken meiden, für sie sei das Phänomen besonders gefährlich.

Probleme gibt es in Sachsen zwar nicht mit Betondecken, aber mit Asphalt: Sogenannte Anschiebungen sind vor allem bei Motorradfahrern gefürchtet. Das sind kleinere Huckel etwa vor Brücken. „Die haben wir eigentlich erst am Ende der Sommerferien“, sagt eine Sprecherin des Landesamts für Straßenbau und Verkehr. Dieses Jahr seien sie aufgrund der sommerlichen Temperaturen jetzt schon da. In Sachsen sind etwa die Hälfte der Straßen aus Beton, die andere Hälfte aus Asphalt. (dpa)



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