Sicherheit für Bürger
Landkreistag fordert mehr Polizeipräsenz an Bahnhöfen
Die Gewerkschaft der Polizei sprach sich für mehr Präsenz an Bahnhöfen aus. Landkreise unterstützen sie. Sicherheit an und in Bahnhöfen sei „ein nicht zu unterschätzendes Problem". Jens Spahn spricht von „Verwahrlosung“ und steigender Kriminalität.

An den Bahnhöfen wollen Bundespolizei und DB Sicherheit gemeinsam die Präsenz erhöhen, um Straftaten vorzubeugen und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu stärken.
Foto: Christian Charisius/dpa
In der Debatte um Sicherheit an deutschen Bahnhöfen unterstützen die Landkreise die Forderung von Polizeigewerkschaftlern nach mehr Polizeipräsenz.
„Die Sicherheit an und in Bahnhöfen ist ein nicht zu unterschätzendes Problem“, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Achim Brötel, den Funke-Zeitungen. „Hier gibt uns die Bevölkerung einen klaren Auftrag zum Handeln.“ Polizeipräsenz sei „für das Sicherheitsgefühl vieler Menschen von ganz zentraler Bedeutung.“ Brötel rief auch die Bahn auf, „stärker in Erhaltung und Sicherheit zu investieren“.
Märkte und Bahnhöfe verwahrlosen mancherorts
Infolge der Debatte um Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über migrationsbedingte Probleme im „Stadtbild“ hatte sich die Gewerkschaft der Polizei am Wochenende für eine verstärkte Polizeipräsenz an Bahnhöfen ausgesprochen.
„Gerade an den großen Bahnhöfen in den Innenstädten wird es immer gefährlicher, auch für unsere Kolleginnen und Kollegen“, sagte der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vorsitzende Andreas Roßkopf dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.
Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) stimmte Merz‘ „Stadtbild“-Äußerungen am Wochenende zu. Der Kanzler habe etwa die Situation an Marktplätzen und Bahnhöfen angesprochen, „wo wir Verwahrlosung sehen“, sagte Spahn im „Bericht aus Berlin“ der ARD. Zudem gebe es Straßenzüge und Stadtviertel, „wo Juden, Schwule, Frauen sich nicht hintrauen, wo wir steigende Kriminalität haben“, sagte Spahn weiter.
Grünen-Politiker: Es wird dort „generell“ mehr Staat gebraucht
Grünen-Fraktionschef Felix Banaszak ist ebenfalls der Auffassung, dass es mehr Polizei auf Straßen und an Bahnhöfen braucht. „Das ist sicherlich so, an manchen Stellen braucht es davon mehr. Und ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen. Es braucht an diesen Orten generell mehr Staat“, sagte Banaszak den Sendern RTL und ntv.
Er fügte hinzu: „Staat kann aber auch heißen, dass wir Sozialarbeit stärken, dass wir Menschen sozusagen abholen und aufgreifen, bevor sie in irgendeiner Form austicken.“
Den Vorschlag des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, an Bahnhöfen Kameraüberwachung mit Künstlicher Intelligenz einzusetzen, sieht Banaszak dagegen mit Skepsis. „Das Problem ist, dass immer dann, wenn wir über Sicherheit sprechen, die Kassenschlager der letzten Jahre und Jahrzehnte wieder rausgeholt werden und man einfach sagt: Wenn da eine Kamera hängt, dann ist das Problem schon gelöst“, so der Grünen-Chef. (afp/red)
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