Grünen-Politiker organisiert Charterflug zur Rettung von Afghanen

Eine private Initiative von Aktivisten um den Grünen-Europaabgeordneten Erik Marquardt will mit Charterflügen gefährdete Afghanen aus Kabul holen. In einer Videobotschaft bittet der Politiker um Spenden zur Finanzierung des Vorhabens.
Titelbild
Evakuierung aus Kabul.Foto: Pablo Blazquez Dominguez/Getty Images
Epoch Times26. August 2021

Noch bis zum 31. August wollen die islamistischen Taliban in Afghanistan die Evakuierung von Menschen aus Kabul zulassen. Pausenlos fliegt die internationale Gemeinschaft ehemalige Verbündete und andere gefährdete Personen aus dem Krisengebiet.

In einer Videobotschaft bittet nun der Grünen-Europaabgeordnete Erik Marquardt um Spenden für einen privaten Evakuierungsflug nach Kabul. Marquardt: Wir haben „einen Flieger gechartert, mit dem wir nach Kabul fliegen werden“.

Marquardt leitet die Initiative, die aus dem Umfeld von Mittelmeer-Aktivisten stammen soll. Auf der Website „kabulluftbruecke.de“ heißt es unter anderem: „Die Formalia sind geklärt, jetzt geht es um die Umsetzung.“ Weitere Details, etwa ein bestimmter Termin für den Flug und das eingesetzte Flugzeug, werden nicht genannt.

Wie es heißt, habe der Verein „Listen von Personen, die gerettet werden müssen“ und stehe mit hunderten weiteren in Kontakt. Laut Marquardt wolle man „so oft wie möglich nach Kabul fliegen“. Marquardt bittet aufgrund des engen Zeitfensters möglicher Rettungsflüge um Verständnis, „zum jetzigen Zeitpunkt keine Interviews“ geben zu können. Der Charterflug erfolge „in Absprache mit der Bundesregierung“.

Nach Angaben der „Welt“ wurde vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr nicht bestätigt, dass es Gespräche über konkrete Pläne von Charterflügen nach Kabul gebe. Militärexperten würden zudem von einem hochriskanten Vorhaben sprechen. Die von der Bundeswehr eingesetzten Transportflugzeuge vom Typ A400M würden mit einem besonderen Anflugmanöver auf Kabul versuchen, möglichst spät in Reichweite von Lenkwaffen der Taliban zu geraten.

Zudem seien sie mit Abwehrmitteln ausgerüstet, die private Flugzeuge nicht hätten. Auch sei offen, ob ein ziviles Charterflugzeug von den US-Truppen überhaupt eine Landeerlaubnis für den stark frequentierten Flughafen Kabul bekäme, auf dem am Montag allein 152 Starts und Landungen zu verzeichnen waren. (sm)



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