Zum Schutz junger Leute: CDU-Politikerin will spontane Tattoos verhindern

Gitta Connemann, Vizechefin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion will junge Menschen vor übereilten Tattoos schützen und fordert Pflichtberatungen von Tattoo-Studios. Tätowierungen seien lebenslang sichtbar und würden zudem Risikos für Gesundheit bergen.
Titelbild
Auf die Halswirbel: Eine junge Frau lässt sich bei einer Tattoo-Messe in Prag einen Schmetterling in den Nacken tätowieren.Foto:  Šulová Kateřina/dpa
Epoch Times6. August 2018

Jederzeit, überall können sich Menschen spontane Tattoos stechen lassen. Egal, wie es um ihren Gemütszustand steht, wie hoch der Alkoholpegel sein mag oder in welcher Ausnahmesituation man sich auch befindet. Gegen diese Art von Spontantattoos spricht sich nun Gitta Connemann, Vizechefin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aus.

Die CDU-Politikerin will junge Menschen vor übereilten Tattoos schützen. Sie plädiert für  Pflichtberatungen mit zeitlichem Abstand zum Stechen. „Es darf nicht sein, dass eine Entscheidung, die lebenslang sichtbar sein wird, spontan, ohne Beratung und ungesichert erfolgen kann“, sagte die CDU-Politikerin dem Berliner „Tagesspiegel“. Mit Fristen zwischen der Beratung und dem Tätowieren könnten Spontantattoos unter Gruppendruck oder Alkohol verhindert werden.

Im November will Connemann Wissenschaftler, Verbände, Ministerien, Farbenhersteller und andere Fachleute zu einem Tattoo-Gipfel einladen, um über die Gefahren, die mit Tattoos verbunden sind, zu sprechen.

Laut dem Bundesernährungsministerium auf eine Anfrage des Tagesspiegel-Anfrage, werden keine nationalen Vorschriften angestrebt, sondern „europaweite Regelungen zur Sicherheit von Tätowiermitteln im Sinne des Verbraucherschutzes“.

Laut einer „Statista“-Umfrage von Juni 2017 trägt bereits jeder vierte Deutsche mindestens ein Tattoo. 21 weitere Prozent würden darüber nachdenken, sich tätowieren zu lassen.

Die meisten Tattoos sind unüberlegt

Dass viele Tattoos aus einer plötzlichen Laune heraus entstehen und nicht gut durchdacht sind, diese Beobachtung macht Markus Lühr, in seinem Studio  „Tattoolos“, einer Laserstudio-Kette in Deutschland und Europa zum Entfernen von Tattoos laut „WAZ“. „An eine Entscheidung für das ganze Leben denken die meisten Kunden beim Tätowieren nicht,“ so der Unternehmer. „Die Leute machen das unüberlegt und wollen das Tattoo schnell haben“.

Durch den neuen Tattoo-Hype haben Laser-Studios zum Entfernen von Tattoos zugenommen. Doch ohne Risiko ist das ganze nicht. Ein „Öko“-Test von Tattoo-Farben hat laut „RTL“ fast alle Tätowier-Farben als gefährlich eingestuft. Zudem würden die durch das Lasern freigesetzten Stoffe über das Lymphsystem abtransportiert und könnten sich in den Lymphknoten anreichern, heißt es in „Spiegel Online“.

Auch sei eine Laserbehandlung schmerzhaft, extrem teuer und könne sich sogar über Jahre erstrecken. Farbe wie gelb, braun und violett seien durch eine Laserbehandlung gar nicht zu entfernen. In diesem Fall müsse man entweder mit dem Tattoo leben oder es ändern lassen.

Bundesregierung will das Entfernen von Tattoos regulieren

Die Bundesregierung will nun das Entfernen von Tätowierungen durch Laser regulieren. Tattooentfernungen per Laseranwedungen sollten künftig Fachärzten vorbehalten bleiben, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag. „Denn auch wenn die Laseranwendung aus kosmetischen Gründen erfolgt, ist bei der Durchführung fachärztliche Expertise erforderlich.“

Bislang könnten Lasergeräte zum Entfernen von Tattoos vom jedem gewerblich eingesetzt werden, „ohne dass eine besondere Qualifikation erforderlich ist, obwohl derartige Anwendungen mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die zu behandelnden Personen verbunden sind“, sagte die Sprecherin weiter. „Diese Regelungslücke soll geschlossen werden.“ Dem Bericht zufolge soll dazu das Strahlenschutzrecht überarbeitet werden. (afp/dpa/nh)



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