Macron erlässt Ausgangssperre für ganz Frankreich
Am Wochenende waren die Parks und Märkte in Paris noch gut besucht - nun schränkt Frankreich das öffentliche Leben stark ein. Die Franzosen sollen das Haus nur noch aus triftigen Gründen verlassen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält im Fernsehen eine Ansprache: «Der Feind ist da, unsichtbar - und er rückt vor.».
Foto: Ludovic Marin/AFP/dpa/dpa
Im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus schränkt Frankreich die Bewegungsfreiheit seiner Bürger stark ein. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Staatschef Emmanuel Macron in einer TV-Ansprache.
Auch Sport sei unter bestimmten Bedingungen möglich. Die Einschränkungen sollen von Dienstagmittag an gelten und für mindestens 15 Tage aufrechterhalten werden. „Wir sind im Krieg“, sagte Macron. „Wir kämpfen weder gegen Armeen noch gegen eine andere Nation. Aber der Feind ist da, unsichtbar – und er rückt vor.“
Frankreich folgt italienischem Vorbild
Zuvor hatten bereits Italien und Spanien eine Ausgangssperre verhängt, auch in Österreich ist das öffentliche Leben stark eingeschränkt worden.
Frankreich hatte bereits ab Sonntag alle Restaurants und Bars geschlossen. Auch Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen, Museen und Bibliotheken bleiben derzeit zu.
Macron rief die Bürger auf, sich verantwortungsvoll zu verhalten. „Selbst wenn Sie keine Symptome haben, können Sie infiziert sein und andere anstecken.“ Es drohten Strafen, falls gegen die neuen Regeln verstoßen werde.
EU-Außengrenzen dicht
Darüber hinaus sollen die EU-Außengrenzen Frankreichs ab Dienstagmittag geschlossen werden. Es handle sich um eine gemeinsame Entscheidung, die am Montagmorgen von den Europäern getroffen wurde, sagte Macron. Konkret würden alle Reisen zwischen außereuropäischen Ländern und EU-Ländern für 30 Tage ausgesetzt. Die Franzosen, die sich derzeit im Ausland befinden und zurückkehren wollen, könnten natürlich in ihr Land zurückkehren.
Am Sonntag waren die Parks und Märkte in der französischen Hauptstadt noch gut besucht. Auch die erste Runde der Kommunalwahlen, bei denen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im ganzen Land gewählt werden, fand statt – jedoch mit einem Rekordtief bei der Wahlbeteiligung. Die für Sonntag geplante zweite Runde der Wahlen wird jetzt aber verschoben.
Die Hauptstadt Paris hatte bereits vor Macrons Rede angekündigt, im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus öffentliche Parks und Gärten zu schließen. „Ab heute werden sich die Dienste der Stadt Paris auf die wesentlichen Aufgaben für die Pariserinnen und Pariser konzentrieren, insbesondere: Müllabfuhr, Sicherheit, Unterstützung der älteren Menschen …“, teilte die Stadt mit. (dpa)
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