Gegenseitige Hafengebühren gelten
Chinas US-Unterhändler verliert Posten bei der WTO
US-Finanzminister Bessent kritisierte vor einigen Tagen den chinesischen Chefunterhändler in den USA – nun berief Peking diesen ab. Li soll gedroht haben, dass „China Chaos im globalen System auslösen werde, falls die USA die geplanten Hafengebühren für chinesische Schiffe einführen“.

Im Hafen Port Liberty in Bayonne, New Jersey (Symbolbild).
Foto: Spencer Platt/Getty Images
Die chinesische Regierung hat den Chefunterhändler in den Verhandlungen mit den USA, Li Chenggang, von seinem Posten als Ständiger Vertreter bei der Welthandelsorganisation (WTO) abberufen.
Auf einer am 20. Oktober veröffentlichten Liste von personellen Änderungen in Chinas diplomatischen Vertretungen wird Li nicht mehr als WTO-Botschafter geführt. Vor einigen Tagen hatte US-Finanzminister Scott Bessent Li scharf kritisiert.
Li: „Chaos im globalen System“
Laut Bessent hatte Li bei einem Besuch in Washington im August gedroht, dass „China Chaos im globalen System auslösen werde, falls die USA die geplanten Hafengebühren für chinesische Schiffe einführen“.
Das Verhalten des Chinesen sei „leicht verstörend“ gewesen, sagte der Finanzminister am 15. Oktober dem dem Nachrichtensender CNBC.
Das chinesische Außenministerium erklärte auf Anfrage, die Abberufung des WTO-Botschafters sei eine „routinemäßige Personalveränderung“. Li bleibt demnach weiterhin Chinas internationaler Handelsvertreter und Vizehandelsminister.
Handelskrieg um Seltene Erden
Peking und Washington hatten sich am Wochenende darauf verständigt, in dieser Woche eine weitere Runde von Handelsverhandlungen zu führen, um eine Eskalation ihres Zollstreits zu vermeiden. Die Spannungen zwischen beiden Staaten waren in der vergangenen Woche wieder aufgeflammt.
Als Reaktion auf stärkere chinesische Exportkontrollen für Seltene Erden drohte US-Präsident Donald Trump mit Zöllen in Höhe von 100 Prozent.
Am 14. Oktober traten gegenseitige Hafengebühren in Kraft. Schiffe aus chinesischer Produktion oder anderen Verbindungen nach China müssen für das Anlegen in US-Häfen zahlen. Washington will nach eigenen Angaben so die Schiffbauindustrie unterstützen. Peking reagierte mit einer ähnlichen Hafengebühren für US-Schiffe. (afp/ks)
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