Propalästinensische Proteste
Spanien: Letzte Vuelta-Etappe wegen Protesten abgebrochen
Auch auf der letzten Etappe der Spanien-Rundfahrt gibt es pro-palästinensische Proteste. Das Rennen muss vorzeitig beendet werden. Es kommt zu Zusammenstößen auf Madrids Straßen.

Es kam zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten.
Foto: Manu Fernandez/AP/dpa
Die letzte Etappe des Radrennens Vuelta á España ist wegen pro-palästinensischer Proteste abgebrochen worden. Die Organisatoren teilten weiter mit, es werde nach der 21. Etappe auch keine Siegerehrung geben. Es gibt Verletzte, Festnahmen – und auch politische Schuldzuweisungen.
Zuvor hatten schon mehrere Medien wie der TV-Sender „Eurosport“ und die spanische Zeitung „Marca“ unter Berufung auf die Veranstalter vom Abbruch berichtet. Gesamtsieger ist der Däne Jonas Vingegaard.
An der Acht-Kilometer-Marke, die noch vor den Fahrern lag, hatten Demonstranten die Absperrungen durchbrochen und belegten die gesamte Straße. Es gab Zusammenstöße mit der Polizei, die nach eigenen Angaben mit 1.500 Kräften im Einsatz war.
Knapp 60 Kilometer vor dem Ziel in der spanischen Hauptstadt Madrid hatte eine Gruppe von Demonstranten zudem erneut das Fahrerfeld blockiert. Die Menschen standen mit einem Banner auf der Straße. Einige Fahrer versuchten, um die Gruppe herumzufahren. Ein Profi wurde von einer Demonstrantin festgehalten.
Das Hauptfeld kam zum Stehen. Es war zu sehen, wie der Gesamtführende Vingegaard nach einiger Zeit mit seinen Teamkollegen abklatschte und dann telefonierte.
Organisatoren bedauern den Abbruch
Die Organisatoren bedauern den Abbruch der letzten Etappe in Madrid. „Wir von der Organisation der Vuelta bedauern die Vorfälle, die sich während der Austragung der Schlussetappe der Vuelta 25 ereignet haben“, hieß es in einem Kommuniqué.
Das spanische Innenministerium schätzte die Zahl der Kundgebungsteilnehmer auf 100.000. Die Polizei meldete zwei Festnahmen und 22 leicht verletzte Beamte.
Obwohl es Zusammenstöße zwischen Demonstranten und den Einsatzkräften gab, betonte die Zentralregierung, dass der Protest „ohne schwerwiegende Zwischenfälle verlaufen“ sei.
Das sei dem „außergewöhnlichen Einsatz“ zu verdanken, „den die Sicherheitskräfte des Staates zusammen mit der Stadtpolizei von Madrid geleistet haben“, erklärte der Delegierte des spanischen Innenministeriums für die Region Madrid, Francisco Martín Aguirre. Er lobte die Demonstranten, die ein „Beispiel an Würde“ gegeben hätten.
Zeitfahren aus Sicherheitsgründen verkürzt
Die Proteste pro-palästinensischer Demonstranten waren ein zentrales Thema der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Sie bezogen sich auf das Vorgehen von Israel im Gazastreifen. Die Demonstranten kritisierten auch das Team Israel-Premier Tech, das im Verlauf des Rennens auf die Nennung von „Israel“ auf seinen Trikots verzichtete.
Ein Einzelzeitfahren war aus Sicherheitsgründen verkürzt worden. Bei einer weiteren Etappe gab es wegen Protesten im Zielbereich keinen Sieger. (dpa/red)
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