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Japanische Firmen setzten Ausländer für Dekontaminierung von Fukushima ein

Bei der Dekontaminierung von Fukushima wurden Ausländer eingesetzt, die über ein Ausbildungsprogramm ins Land gekommen waren. Sie mussten z.B. "Reinigungsarbeiten" machen, anstatt die Bedienung von Baumaschinen zu erlernen.

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Das Reaktorgebäude Nummer 2 der Tokyo Electric Power Company (TEPCO) in Fukushima Dai-ichi in Okuma, am 31. Januar 2018 in der Präfektur Fukushima.

Foto: BEHROUZ MEHRI/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

In Japan weitet sich der Skandal um den Einsatz ausländischer Arbeitskräfte bei der Dekontaminierung der atomaren Katastrophenregion Fukushima aus. Vier japanische Firmen sollen ausländische Arbeiter, die im Rahmen eines Ausbildungsprogramms in das Land gekommen waren, für die riskanten Arbeiten eingesetzt haben, heißt es nach Angaben japanischer Medien vom Freitag in einem Regierungsbericht.
Wie viele Arbeiter für Dekontaminierungs-Maßnahmen eingesetzt worden waren, blieb offen. Eines der vier Unternehmen wurde den Berichten zufolge sanktioniert und darf für fünf Jahre keine weiteren ausländischen Auszubildenden mehr einstellen. Insgesamt hatte das Justizministerium demnach 182 Bauunternehmen überprüft. Bis Ende September sollen weitere 830 Firmen durchleuchtet werden.

31. Januar 2018 (L-R): Die Reaktoreinheiten 1 bis 4 und viele Tanks mit kontaminiertem Wasser in Fukushima Dai-ichi.

Foto: BEHROUZ MEHRI/AFP/Getty Images

Im März war bekannt geworden, das Arbeiter aus Vietnam für einfache „Reinigungsarbeiten“ bei Fukushima eingesetzt wurden. Eigentlich hätten sie im Rahmen des Ausbildungsprogramms die Bedienung von Baumaschinen lernen sollen. Die Regierung hatte die Arbeitseinsätze für unangemessen erklärt und eine Untersuchung begonnen.
Das Ausbildungsprogramm für Migranten existiert seit 1993. Ende vergangenen Jahres waren darüber mehr als 250.000 Ausländer in Japan beschäftigt. Das Land sucht wegen des demografischen Wandels nach Arbeitskräften im Ausland. Kritiker werfen den an dem Ausbildungsprogramm beteiligten Firmen dagegen Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen vor.

Ein Arbeiter vor dem Reaktorgebäuden 2 (L), 3 (Mitte) und Nr. 4 (R) in Fukushima im Januar 2018.

Foto: BEHROUZ MEHRI/AFP/Getty Images

Im Atomkraftwerk Fukushima hatte sich im März 2011 das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 ereignet. (afp)

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