Milliarden-Auftrag in Niedersachsen
Meyer Werft: Großauftrag von Schweizer Reederei MSC unterzeichnet
Die Zukunft der Werft ist gesichert: Das sagt Wirtschaftsministerin Reiche nach Unterzeichnung eines Vertrags mit der Reederei MSC. Es geht um 4 bis 6 Schiffe, die gebaut werden sollen.

Bund und Land sind mit jeweils 40 Prozent an der Meyer Werft beteiligt (Symbolbild)
Foto: Sina Schuldt/dpa
Die teilverstaatlichte niedersächsische Meyer Werft hat einen Milliardenauftrag der Schweizer Reederei MSC erhalten. Beide Unternehmen hätten soeben ihre Unterschrift unter einen entsprechenden Vertrag gesetzt, „der die Zukunft der Meyer Werft sichert“, sagte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU).
„Es ist ein Zeichen für die Anerkennung von höchster Ingenieurskunst. Ein Bekenntnis zum maritimen Standort Deutschland.“
Es geht laut Ministerium um vier bis sechs Schiffe mit einem Auftragswert von zehn Milliarden Euro.
„Dieser Auftrag sichert die Auslastung der Werft bis weit ins nächste Jahrzehnt, bis einschließlich 2036“, sagte Reiche weiter. „Die Auftragsvergabe von MSC Cruises markiert einen entscheidenden Durchbruch für die Meyer Werft.“
In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten brauche es Führung, Ergebnis- und Entscheidungsorientierung. „Genau das haben die beteiligten Partner bewiesen. Dieser Deal steht für Zukunftsfähigkeit, Innovationskraft, internationales Vertrauen und die Fortführung herausragender Ingenieurskunst in Deutschland.“

Verlässt ein neues Kreuzfahrtschiff die Meyer Werft, zieht das Hunderte Schaulustige nach Papenburg.
Foto: Lars Penning/dpa
Als Mehrheitsgesellschafter unterzeichneten die Bundesregierung und das Land Niedersachsen eine Nebenvereinbarung, die den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit legen soll.
„Diese Vereinbarung ist mehr als ein formaler Akt – sie ist ein starkes Signal an die Menschen in der gesamten Region um Papenburg und an die über 1.800 Zulieferer, deren Know-how unser maritimes Rückgrat bildet“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD).
Das Bundesland Niedersachsen half aus
Die Meyer Werft war unter anderem aufgrund der Covid-19-Pandemie und des Ukrainekriegs in Schwierigkeiten geraten. Der Bund und das Land Niedersachsen hatten das Unternehmen Ende 2024 stabilisiert.
Die Maßnahme umfasste eine gemeinsame Mehrheitsbeteiligung von Bund und Land an der Meyer Werft GmbH sowie die Gewährleistung eines Kreditrahmens von insgesamt 2,6 Milliarden Euro.
Der Bund und das Land Niedersachsen halten seit 2024 mehr als 80 Prozent der Anteile an dem Traditionsunternehmen.
Ein Problem ist, dass die Werft einen großen Teil des Kaufpreises von Schiffen erst bei der Auslieferung erhält. Preissteigerungen kann sie daher nicht sofort an ihre Kunden weiterreichen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) betonte, „wie richtig es war und wie notwendig es war, dass die öffentliche Hand an dieser Stelle eingesprungen ist“.
Es gehe nicht nur um den Kreuzfahrtschiffbau, „sondern insgesamt um die Sicherstellung, auch für die Verteidigungsfähigkeit, die wir in Deutschland erreichen wollen“.
Die Gewerkschaft IG Metall begrüßte den Großauftrag von MSC „ein klares Signal, dass die Werft auf dem richtigen Weg ist“. Nun müsse die Beschäftigungssicherung für mindestens 3100 Beschäftigte in Papenburg umgesetzt werden.
„Wir verfolgen das klare Ziel der Reprivatisierung der Meyer Werft, legen aber gleichzeitig großen Wert auf eine nachhaltige Umsetzung“, führte Reiche aus. (afp/ks)
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