Neuwagenpreise auf 40-Jahres-Hoch: Ein Drittel der Deutschen kauften sich 2019 einen SUV

Knapp 35.000 Euro kostete ein Neuwagen im Schnitt laut einer Studie im Jahr 2019. Das ist viermal mehr als noch Anfang der 1980er Jahre. Grund ist der Trend zu Stadtgeländewagen.
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Mittlerweile sind mehr als ein Drittel der verkauften Neuwagen in Deutschland SUVs.Foto: Tim Boyle/Getty Images
Epoch Times5. Januar 2020

Im Jahr 2019 hat der Durchschnittspreis für neue Pkw in Deutschland mit 34.870 Euro ein neues Rekordhoch erreicht. Im Vergleich zu einem Durchschnittspreis von 8.420 Euro im Jahr 1980 haben sich die Autopreise mehr als vervierfacht, seit 2013 steigen die Preise zudem deutlich schneller als die allgemeine Inflation.

Das geht aus einer Untersuchung des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Basis waren die Listenpreise, für die Berechnung des Durchschnitts wurde die Zahl der jeweiligen Neuzulassungen je Modell berücksichtigt.

Die Deutschen lieben ihre Autos und machen gerne das Portemonnaie dafür auf“, sagte CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer.

Spürbar zurückgegangen ist der Durchschnittspreis aller in Deutschland zugelassenen Neuwagen laut Studie nur einmal in den vergangenen vier Jahrzehnten. 2009 habe die sogenannte Abwrackprämie einen wahren Ansturm auf Kleinwagen ausgelöst, schreibt Dudenhöffer. Der Durchschnittspreis fiel von fast 25 000 auf nur noch knapp 22 000 Euro. Schon 2010 war das alte Niveau aber wieder erreicht.

Ein Hauptgrund für Verteuerung: Trend zu SUVs

Hauptgrund für die aktuelle Verteuerung sei der Trend zu SUVs, die mittlerweile mehr als ein Drittel der verkauften Neuwagen in Deutschland ausmachen, heißt es in der CAR-Analyse. Darüber hinaus erwartet Branchenexperte Dudenhöffer, dass Autokäufern ein weiterer Preisschub bevorsteht, getrieben von Plug-in-Hybriden und dem Diesel:

„Dieselantriebe werden aufgrund ihrer immer aufwendigeren und kostenintensiveren Abgasreinigung immer teurer“, so der Experte.

Im Schnitt haben Autofahrer laut der Studie für neue Diesel im vergangenen Jahr 42.809 Euro bezahlt, 46 Prozent mehr als für einen Benziner. Damit liegen Dieselautos preislich fast gleichauf mit elektrischen Fahrzeugen, die im Schnitt 43.653 Euro kosten.

Tesla treibt Preise nach oben

Preistreibend wirkt hier vor allem Tesla mit einem Marktanteil von über 15 Prozent und einem Preisschnitt von 62.275 Euro. Spitzenreiter im Preisvergleich sind aber Plug-in-Hybride mit einem Durchschnittspreis von 58.736 Euro. Damit werde diese Antriebsform für die Hersteller zukünftig zu einem „risikoreichen Spiel“.

Tesla lag mit seinem Durchschnittspreis im vergangenen Jahr nur knapp über dem Plug-in-Durchschnitt. Das Premium-Elektroauto zum gleichen Preis wie ein Plug-in-Hybrid setze die deutschen Autobauer daher verstärkt unter Druck.

Tesla greift die deutschen Autobauer ausgerechnet in den Segmenten an, in denen das Geld verdient wird“, sagte Dudenhöffer.

(dts)



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