Oscar Pistorius: Lebenslange Haft, falls er des Mordes schuldig gesprochen wird

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Das Urteil gegen Paralympics-Star Oscar Pistorius wird mit Spannung erwartet.Foto: THEMBA HADEBE /
Epoch Times15. August 2014

Am 11. September wird das Urteil gegen Oscar Pistorius verkündet. Der spektakuläre Mordprozess gegen den Paralympic-Star aus Südafrika wurde bereits stark verlängert. Falls Pistorius schuldig gesprochen wird, seine Lebengefährtin Reeva Steenkamp absichtlich getötet zu haben, könnte er zu einer jahrzehntelangen Haftstrafe verurteilt werden.

Die 66-jährige Richterin Thokozile Masipa muss über das Urteil gegen Pistorius entscheiden. Laut Reuters war sie bisher der Ansicht, dass Pistorius Steenkamp nicht absichtlich erschoss. Mögliche Urteilssprüche könnten im Fall von „geplantem Mord“ bei einem Minimum von 25 Jahren Haft liegen. Bei einer Verurteilung wegen Totschlag würden Pistorius maximal 15 Jahre Haft erwarten.

“In dem genzen Prozess geht es nur um die Glaubwürdigkeit von Oscar Pistorius,” sagte Rechtsanwalt Riaan Louw aus Johannesburg dazu. “Falls er kein glaubwürdiger Zeuge ist und die Richterin seine Aussage nicht akzeptiert, dann wird er entweder wegen Mordes oder Totschlags verurteilt.”

Pistorius´ widersprüchliche Aussagen

Pistorius hatte im Kreuzverhör das Hauptargumentation seiner Verteidigung durcheinandergebracht, indem er aussagte, er habe „ohne Nachzudenken“ abgedrückt. Er sagte, er habe seine Freundin, die sich im Badezimmer befand für einen Einbrecher gehalten und deshalb durch die geschlossene Tür geschossen. Auch gab Pistorius im Kreuzverhör seinen Verteidigern die Schuld für Differenzen zwischen seiner Ausage vor Gericht und der zuvor abgegebenen Eidesstattlichen Erklärung.

Der Staatsanwalt Gerrie Nel hatte die Ansicht vertreten, Pistorius wusste, das Steenkamp im Bad war und dass er sie aus Wut nach einem Streit erschoss. Pistorius bestreitet das und sagte, dass er und Steenkamp einträchtig zu Bett gegangen seien. Warum aber war sie vollständig bekleidet, als sie im Badezimmer durch die Schüsse starb? Pistorius jedenfalls hatte vom Mordtag an nie etwas anderes gesagt, als dass er Steenkamp mit einem Einbrecher verwechselt habe. Immer wieder stand in dem Indizienprozess Aussage gegen Aussage.

Richterin gilt als hart, aber fair

Die Richterin Masipa gilt als scharfsinnig und hart, aber fair. Sie hatte Pistorius ausgiebig auf eine mögliche Angststörung hin untersuchen lassen, als diese von seinen Verteidigern in Spiel gebracht wurde und hatte auch Staatsanwalt Nel verboten, Pistorius einen „Lügner“ zu nennen. (zs / rf)



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