So teuer wird Eis in Deutschland in diesem Sommer

Kaum wird es wärmer in Deutschland, steigt die Vorfreude auf eine süße Erfrischung und vielerorts öffnen die Eisdielen. Mit den Temperaturen sind auch die Preise für Eis gestiegen. Wo in Deutschland Eis am teuersten und wo am günstigsten ist, verrät dieser Artikel.
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Eisflation: Auch wenn die hohen Eispreise 2024 den Kunden nicht schmecken werden – werden sie sich wahrscheinlich den kalten Sommergenuss nicht verderben lassen.Foto: istock
Von 6. Mai 2024

Die Kugel Eis wird von Jahr zu Jahr teurer. Das gilt auch in der Eissaison 2024. Ein Städtevergleich in Deutschland ergab einen Durchschnittspreis von 1,72 Euro pro Kugel Eis für das Jahr 2024. Noch im vergangenen Jahr lag der Durchschnittspreis für eine Kugel Eis bei 1,62 Euro. Das bedeutet eine Steigerung um 6,2 Prozent.

Die Preisspanne reicht von der günstigsten Kugel Eis für 1,- Euro bis zur teuersten zum Preis von 2,50 Euro. Noch Mitte der 1980er-Jahre konnte man sich ein bisschen Kleingeld zusammenkratzen und bekam damals eine Kugel für nur 30 Pfennige gereicht.

Dass die Preise auch für Eis anziehen, ergibt sich auch daraus, dass die Produktionskosten ebenso gestiegen sind wie die Nebenkosten: Mieten genauso wie die Stromrechnungen und auch die Kosten für Eiszutaten. Das gaben die insgesamt 123 Eisdielen und Eiscafés an, die an der Befragung teilgenommen hatten und in 41 deutschen Großstädten und Urlaubsorten lokalisiert sind. Bei den großen Preisunterschieden im Städtevergleich dürfte auch die Region eine Rolle spielen und damit zusammenhängend die Mieten für die Cafés inklusive Nebenkosten.

Gib mir die Kugel – für 2,12 Euro

So ist in München das Eis am teuersten in der Republik: Ganze 2,12 Euro verlangen die Eisdielen der bayrischen Landeshauptstadt im Durchschnitt für eine Kugel. Vor einem Jahr konnte man sich die kalte Kugel noch für 2,03 Euro geben, davor, 2022, für 1,73 Euro. Aber auch da war München schon die Hauptstadt der teuersten Eispreise Deutschlands. Gleich auf München folgt Nürnberg mit 2 Euro pro Kugel Eis, gesteigert vom Vorjahrespreis in Höhe von 1,73 Euro. Aber auch in Baden-Württemberg wird nicht gekleckert: In Stuttgart wird 1,97 Euro für die kleinste Portion fällig.

Die Hauptstadt liegt auf Platz fünf im Eis-Ranking. Wer in Berlin ein Eis essen geht, muss dafür durchschnittlich 1,93 Euro pro Kugel löhnen.

Als regelrechter Dumpingpreis erscheinen dagegen die Kosten für eine Kugel Eis im Ruhrgebiet:

In Nordrhein-Westfalen gibt es das günstigste Eis Deutschlands, konkret in Bochum. Hier wird im Schnitt 1,40 Euro für eine Kugel Eis fällig. Die Nachbarstädte Dortmund und Essen belegen den geteilten zweiten Platz und verlangen für die Kugel Eis durchschnittlich 1,43 Euro. Halle (Saale) und Wuppertal teilen sich mit 1,47 Euro den dritten Rang. 2022 gab es die günstigsten Eiskugeln in Wuppertal, damals noch für 1,20 Euro.

Eis mit Topping: Deutsche Ferieninseln toppen jeden Preis

Eine Sonderrolle haben wahrscheinlich die Ferienorte und Inseln Deutschlands. Hier kristallisiert sich als mutmaßlicher Spitzenreiter Norderney mit 3,50 Euro pro Kugel heraus. Die ostfriesische Insel liegt damit sogar noch vor Sylt, wo mittlerweile 3 Euro für ein Eis aufgerufen werden.

Der Preisrekord auf Norderney bei „Frieseneis soll unter anderem durch die überdurchschnittliche Größe der Kugel – in etwa wie ein Tennisball – sowie die aus regionalen Biozutaten erwählte Qualität der traditionellen Eissorten des Anbieters zustande kommen. Und durch eine üppige Präsentation der kalten Leckerei mit unterschiedlichen Toppings.

Das Eismacherhandwerk reagiert mit den Preiserhöhungen vor allem auf die steigenden Produktionskosten.

Neben gestiegenen Energiekosten ist die aktuelle Teuerung ganz klar bei den Lebensmitteln zu spüren. Auch wenn es in der offiziellen Statistik zwischen März 2023 und März 2024 einen leichten Preisrückgang um 0,7 Prozent gab, steigen die Lebensmittelpreise bereits seit dem Sommer 2021. Die Preise vom März 2024 verglichen mit der Zeit vor den Preisschocks seit Juni 2021 ergeben eine Steigerung um fast 29 Prozent. Die für die Eisproduktion relevante Produktgruppe der Molkereiprodukte, wozu Milch und Sahne gehören, ist seit Januar 2020 sogar um circa 40 Prozent gestiegen. 

Die Verbraucherzentrale prognostiziert: „Die niedrigen Preise der Jahre 2000 bis 2019 werden nicht mehr erreicht werden.“ Insofern sei damit zu rechnen, dass Verbraucher zukünftig einen höheren Anteil ihres zur Verfügung stehenden Einkommens für Lebensmittel im Supermarkt lassen. Durchschnittlich 100 Eiskugeln pro Jahr verspeist übrigens jeder Deutsche laut Statistischem Bundesamt, das sind pro Person in etwa acht Liter Speiseeis.

Möglicherweise fällt die Teuerung des süßen Sommerdesserts deshalb auch besonders auf, weil viele ihre Kugel Eis am Eisstand immer noch außerhalb anderer Einkäufe und vor allem in bar bezahlen.



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