Karl-May-Spiele brechen Premiere bei starkem Regen ab

Wegen starken Regens ist am Samstagabend die Premiere der Karl-May-Spiele von Bad Segeberg nach der Pause abgebrochen worden. Ein Weiterspielen in dem Freilichttheater war unmöglich, wie die Veranstalter entschieden.
Titelbild
Jan Sosniok als Winnetou bei den Proben: Vor einer Woche sah noch alles gut aus.Foto: Markus Scholz/dpa
Epoch Times26. Juni 2016

„Bei diesem sintflutartigen Regen, der da plötzlich einsetzte, konnten wir nur absagen. Es gab keine Alternative“, sagte Geschäftsführerin Ute Thienel später. „Die Wege stehen unter Wasser, die Arena steht unter Wasser – es ist eine große Gefährdung für Mensch und Tier.“ Trotz der Wetterkapriolen tagsüber waren am Abend rund 7000 Zuschauer in die Arena am Kalkberg gekommen. Zur Eröffnung der 65. Spielzeit stand der Klassiker „Der Schatz im Silbersee“ auf dem Programm. 

Vor Beginn der Show hatten die Macher des Open-Air-Spektakels den Schauspieler Gojko Mitić, der von 1992 bis 2006 ihr Winnetou war, noch zum Ehrenhäuptling ernannt. „Er hat in unserem Theater voller Leidenschaft für das Gute gekämpft“, würdigte Thienel den 76-Jährigen. Mitić habe die Rolle zur Rolle seines Lebens gemacht. 

„Er war 15 Jahre lang unser Winnetou. Die Karl-May-Spiele verneigen sich vor einem Freund“, sagte Thienel – und schon erhoben sich die Zuschauer von ihren Sitzen. Zur berühmten Filmmelodie und unter dem Jubel des Publikums betrat der Schauspieler die Arena und nahm die Ehrung entgegen. Sein Name als Ehrenhäuptling: „Der mit dem Herzen spricht“.

Nach dem Startschuss durch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) ging die Aufführung zunächst trocken über die Bühne. Hauptdarsteller Jan Sosniok (48) ritt in seiner vierten Saison als Winnetou ein. Neu an seiner Seite sind die drei Gaststars Till Demtrøder, Susan Sideropoulos und Oliver Stritzel. Demtrøder (49) trat als Winnetous Blutsbruder Old Shatterhand auf, Sideropoulos (35) war als Ingenieurin dabei und Stritzel (59) gab den Bösewicht Cornel Brinkley. 

„Ich bin tieftraurig, ich hatte mich extrem auf die Premiere gefreut“, sagte Demtrøder im Anschluss. „Heute Abend sind wir ein bisschen im Silbersee ertrunken“, versuchte er es mit Humor zu nehmen. „Aber wir hätten auch echt nicht weiterspielen können.“

Zuversichtlich ist „Shatterhand“ Demtrøder dennoch. „Dadurch, dass ich ja weiß, wie schön es hier sein kann, freue ich mich eben auf 71 weitere Vorstellungen.“ Bis zum 4. September bringen mehr als 80 Mitwirkende das für 4,5 Millionen Euro produzierte Stück auf die Bühne, 25 Pferde treten auf. Ebenfalls am Samstag begannen auch die Karl-May-Festspiele im sauerländischen Elspe, die das Abenteuer „Im Tal des Todes“ zeigen. In der Geschichte vom „Schatz im Silbersee“ kämpfen Winnetou und Shatterhand gegen eine Gangsterbande, die einen sagenumwobenen Schatz finden will. 

Die vergangenen drei Jahre waren die erfolgreichsten in der Geschichte der Karl-May-Spiele. Der aktuelle Besucherrekord in dem etwa 7500 Plätze fassenden Theater liegt bei 346 677 Zuschauern im vergangenen Sommer. (dpa)



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