Syrer eingeschleust: Deutschlandweit Razzien gegen heimische Araberbande

Polizisten aus Deutschland und Österreich gelang ein Schlag gegen eine internationale Schlepperbande.
Titelbild
Polizisten führen nach einer Razzia einen verdächtigen Mann ab (Symbolbild).Foto: Paul Zinken/dpa/dpa
Epoch Times19. Januar 2021

In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Kempten und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München wurde die erfolgreiche Umsetzung mehrerer Razzien gegen eine internationale Schlepperbande bekannt gegeben.

In Berlin, in Niedersachsen (Salzgitter, Twistringen, Osnabrück), in NRW (Hamm, Duisburg, Wuppertal) und im hessischen Marburg waren den Behördenangaben nach seit den frühen Morgenstunden des 19. Januar, mehr als 400 Beamte im Einsatz, auch Beamte des österreichischen Bundeskriminalamtes waren involviert.

Elf Durchsuchungsbeschlüsse wurden vollstreckt, sieben Haftbefehle führten zu fünf Untersuchungshaftbefehlen. Umfangreiches Beweismaterial wurde sichergestellt, wie Tat-Smartphones, die nun ausgewertet werden.

Beschuldigt: Syrische, libanesische und libysche Staatsangehörige

Den Ermittlungen nach soll die Bande seit mindestens April 2019 Schleusungen über die sogenannte Balkanroute organisiert und durchführt haben. Den 19 Beschuldigten – syrische, libanesische und libysche Staatsangehörige – werden mindestens 23 Fälle des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern vorgeworfen.

Ob die beschuldigten Personen dem Clan-Milieu zuzuordnen sind, wurde bisher nicht bekannt gegeben.

Dabei sollen die 21 bis 44 Jahre alten Verdächtigen gegen Bezahlung hoher Geldbeträge „mutmaßlich 140 Personen überwiegend syrischer Herkunft mittels Kleintransportern und PKW“ eingeschleust haben. Der eigentliche Grenzübertritt fand dabei „oftmals zu Fuß in geschütztem Gelände“ statt – koordiniert vom Bandenchef per Smartphone aus sicherer Entfernung.

Zufallstreffer bringt Ermittlungen in Gang

Nachdem im August 2019 ein Schleuserfahrer der Bande auf frischer Tat auf der BAB 7 bei Füssen von Bundespolizisten geschnappt werden konnte, begannen die Ermittlungen der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Kempten zur Bekämpfung der internationalen Schleuserkriminalität („Traunsteiner Modell“).

Die enge und Europol-gestützte Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden von Österreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, den Niederlanden und Belgien führte zur Festnahme des Bandenchefs im Dezember in Österreich.

Weitere Angaben können derzeit aufgrund der laufenden polizeilichen Maßnahmen nicht gemacht werden. (sm)



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