China: Marktführer beim Bau von Hochgeschwindigkeitszügen

Im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge hat der chinesische Bahntechnik-Riese CRRC inzwischen einen globalen Marktanteil von 69 Prozent. Die chinesische Bahnindustrie setzt die Konkurrenten aus Westeuropa und Japan immer stärker unter Druck.
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Chinesischer Hochgeschwindigkeitszug von SiemensFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times5. August 2016

Die chinesische Bahnindustrie setzt die Konkurrenten aus Westeuropa und Japan immer stärker unter Druck und ist bereits dabei, lukrative Geschäftsfelder zu dominieren. Das geht aus einer Studie des Bahnberatungsunternehmens SCI hervor, die der „Welt“ vorliegt. Im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge hat der chinesische Bahntechnik-Riese CRRC demnach inzwischen einen globalen Marktanteil von 69 Prozent.

Bis zum Jahr 2007 musste die Volksrepublik entsprechende Züge noch importieren beziehungsweise vor Ort mithilfe ausländischer Hersteller fertigen lassen.

Die Schienentechnikindustrie hat bei den Superschnellzügen in den vergangenen Jahren eine beispiellose Konsolidierung und Konzentration erfahren. Hochgeschwindigkeitszüge werden inzwischen zu 90 Prozent von nur noch drei Herstellern produziert.

Neben dem absoluten Marktführer CRRC, der aus der Fusion der beiden chinesischen Schienentechnikkonzerne CNR und CSR hervorgegangen ist, haben nur noch die japanischen Konsortien und der französische Alstom-Konzern nennenswerte Marktanteile. Die Japaner um die Konzerne Kawasaki und Hitachi kamen zuletzt auf neun Prozent Anteil am Weltmarkt bei den Superzügen, Alstom – Hersteller des TGV – auf acht Prozent.

Siemens, mit dem in Deutschland ICE genannten Velaro-Zug – einmal führend bei Hochgeschwindigkeitsbahnen -, erreicht noch drei Prozent Marktanteil. Die restlichen elf Prozent verteilen sich auf Hersteller wie Bombardier, CAF, Talgo oder die ehemalige AnsaldoBreda.

Die Zahlen der vergangenen Jahre belegen, wie rasant die Chinesen in diesem Geschäft gewachsen sind. 2007 bis 2009 hatten CNR und CSR gerade mal einen Marktanteil bei Hochgeschwindigkeitszügen von 14 Prozent. Das waren nur zwei Prozent mehr als Siemens damals weltweit hatte.

Die Japaner und Alstom lagen in dieser Zeit bei 22 beziehungsweise 21 Prozent. Bis 2007 wurde das Geschäft mit den lukrativen Superschnellzügen ausschließlich von den Europäern, allen voran den Franzosen und Deutschen, sowie den Japanern beherrscht.

„International wettbewerbsfähige Züge haben die Chinesen, außerdem gehen sie ziemlich sportlich in die Preisverhandlungen“, sagt SCI-Chef Maria Leenen der „Welt“. Das heißt: CRRC kauft sich Marktanteile mit günstigen Preisen.

Noch ist es nicht so weit, dass die Chinesen Hochgeschwindigkeitszüge in Europa anbieten. „Aber sie rücken den europäischen Herstellern immer näher, der Druck steigt“, sagte Leenen. „Großbritannien könnte ein erster Markt für die Chinesen sein.“ (dpa)

(dts)



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