Plant Xi Jinping die Entkopplung vom Westen? – KPC ist Chinas größtes Wirtschaftsproblem

Möglicherweise versucht sich China auf eine Entkopplung vom Westen einzustellen. Am Beispiel des chinesischen Automarkts und seiner Abhängigkeit von Importteilen lassen sich kommende Probleme bereits erahnen. Doch das größte Problem, das Chinas Wirtschaft und somit auch die Automobilindustrie wirklich hat, ist die Kommunistische Partei selbst.

Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China fordert Chinas Führer Xi Jinping die Wirtschaft dazu auf, eigenständiger zu werden. Die Behörden folgen dem Befehl und gehen ungewöhnliche Schritte bezüglich der Autoindustrie. Sie drängen die Autohersteller landesweit dazu, ihre gebrauchten Teile zu recyceln. Der China-Experte des amerikanischen Senders NTD, erklärte dazu, dass, wenn die Behörden „Teile“ sagen, sie ausdrücklich die Teile von importierten Autos meinen, also jene, auf die China stark angewiesen ist. Er sagte, dieser Schritt signalisiere die Besorgnis der Behörden über eine mögliche Entkopplung vom Westen, die zu einem Mangel an kritischen Autoteilen führen könnte.

Weil sie die Teile nicht oder nicht in der gleichen Qualität selbst herstellen können. Sie nehmen lieber alte Teile von importierten Autos und verwenden sie wieder. Die Qualität der alten importierten Teile könnte sogar besser sein als die der neu in China hergestellten.“

(Tang Jingyuan, China-Experte, NTD)

Das gelte vor allem für die wichtigsten Fahrzeugkomponenten: Motor, Getriebe, Fahrgestell.

Dies sind die technisch anspruchsvollsten und die wichtigsten für ein Auto oder sogar für die gesamte Autoindustrie.“

Im Jahr 2019 importierte China Getriebeteile im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar. Das sind über 40 Prozent der gesamten Teileimporte in dem Jahr gewesen.

KPC-System schränkt Wirtschaft ein

Laut Tang sei Chinas Autoindustrie vor allem wegen des politischen Systems der Kommunistischen Partei in ihrer Produktionsfähigkeit eingeschränkt. Die großen Autofirmen wie etwa FAW, Dongfeng Motor Corporation, SAIC-Motor, Changan Automobile sind in Staatsbesitz. Einige Firmen sind zwar als Privatunternehmen registriert, werden aber oft vom Regime kontrolliert. Hinzu kommt, dass die Leiter dieser Unternehmen häufig hochrangige Funktionäre der Kommunistischen Partei sind.

Dies bringt ein Problem mit sich, das darin besteht, dass sich diese Unternehmensleiter mehr um ihre politische Karriere kümmern als um die Zukunft des Unternehmens. Und oft werden diese Leute in einigen Jahren auf andere Positionen versetzt oder kehren in die Politik zurück.“

Der politische Status dieser Beamten ist direkt an die Gewinnzuwächse des Unternehmens gekoppelt. Deshalb entscheiden sie sich oft für kurzfristige Gewinne anstatt für eine langfristige Entwicklung. Die Entwicklung wichtiger Autoteile kann manchmal mehr als ein Jahrzehnt dauern. Aber um schnelles Geld zu verdienen, bauen viele chinesische Marken Autos aus importierten Teilen und bringen einfach ihr eigenes Etikett an.

Diese Unternehmen können also kurzfristig Gewinne erzielen, aber sie können sich nicht von der Abhängigkeit von importierten Autoteilen und Technologien befreien. Weil sie sie nicht selbst herstellen können, können sie sie nur von anderen nehmen.“

Die Folgen einer Entkopplung

Doch das stellt ein großes Risiko dar.

Wenn die Entkopplung erst einmal wirklich stattfindet, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass China es sehr schwer haben wird, allein ein fortschrittliches und wettbewerbsfähiges Auto herzustellen.“

Das bedeutet: Selbst wenn das Land seine eigenen Autos produzieren würde, könnte es ein riesiges Qualitätsgefälle geben.

Die in China hergestellten Autos könnten Generationen zurückliegen – sagen wir eine oder zwei Generationen.“

(Tang Jingyuan, China-Experte, NTD)

Tang meint, dass diese Autos auf dem internationalen Markt nicht wettbewerbsfähig seien – sie könnten nur im Inland verkauft werden.

Dies passt zum jüngsten Vorstoß des chinesischen Führers Xi für eine eigenständige Binnenwirtschaft, wie das New Yorker Nachrichtenunternehmen „Bloomberg“ und auch das „Wall Street Journal“ berichtete. Inwieweit Xi eine Entkopplung anstrebt, bleibt abzuwarten.



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