Norwegischer Rechtsextremist nach Angriff auf Moschee zu langjähriger Haft verurteilt

Der wegen Terrors angeklagte Philip Manshaus (C) zeigt am 7. Oktober 2019 bei seiner Anhörung in Oslo neben seinen Anwälten Unni Fries (L) und Audun Becksrom einen Nazi-Gruß.
Foto: HEIKO JUNGE/NTB Scanpix/AFP über Getty Images
Wegen des Angriffs auf eine Moschee und des Mordes an seiner Adoptivschwester ist ein norwegischer Rechtsextremist zu mindestens 21 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass der 22-jährige Philip Manshaus im August 2019 in einer Moschee bei Oslo versucht hatte, „so viele Muslime wie möglich zu töten“. Zuvor hatte er demnach seine aus China stammende Adoptivschwester aus rassistischen Motiven erschossen.
Manshaus war wegen Mordes und „Terroranschlags“ angeklagt. Bei seiner Tat trug der junge Mann, der sich selbst als Neonazi bezeichnete, eine kugelsichere Weste und einen Helm, auf dem eine Kamera platziert war. Er eröffnete am 10. August 2019 im islamischen Zentrum Al-Noor in Baerum das Feuer, bevor er von den Gläubigen vor Ort überwältigt wurde. Schwer verletzt wurde niemand.
Nach dem Angriff fand die Polizei die Leiche seiner adoptierten Halbschwester in deren Haus. Manshaus hatte vier mal auf sie geschossen.
Die Gefängnisstrafe könne unbegrenzt verlängert werden, erklärte das Gericht bei der Urteilsverkündung in Asker og Baerum, westlich von Oslo. Die so genannte „forvaring“-Strafe ermöglicht es den Strafbehörden, einen Gefangenen über den vom Richter festgelegten Zeitraum hinaus hinter Gittern zu halten, wenn er eine Gefahr für die Gesellschaft ist. Die Möglichkeit einer lebenslänglichen Haftstrafe gibt es in Norwegen nicht. (afp)
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