Wir trinken einen Teil unserer Gesundheit

Ein guter Teil unserer Gesundheit hängt laut modernen Studien von dem Trinkwasser ab, das wir trinken.
Titelbild
Der Huangguoshu gilt als Asiens größter Wasserfall und war früher das beliebteste Ausflugsziel in der Provinz Guizhou, China. Dennoch ist er mittlerweile auf ein Drittel seiner Größe ausgetrocknet, in besonders trockenen Zeiten verschwindet er sogar ganz.Foto: The Epoch Times
Von 8. Juli 2010

„Wir trinken 90 Prozent unserer Krankheiten”, sagte bereits Louis Pasteur, Miterfinder der staatlich vorgeschriebenen Milchaufbereitung für Milchproduktionsanlagen heute. Während das Trinkwasser in Entwicklungsländen ohne Zugang zu reinem Wasser für die Mehrzahl der Erkrankungen mit verantwortlich ist, fand eine neuere Studie aus Mai 2010 heraus, dass auch in Industrieländern das Auftreten von der chronischen Krankheit Parkinson in engem Zusammenhang mit der Reinheit des Trinkwassers steht. Gleichzeitig wird berichtet, dass die zehn wichtigsten Flüsse der Welt bereits daran sind, auf ihren “kritischen Punkt” zu stoßen.

In ihrer Veröffentlichung “Globale Wasserverschmutzung und Gesundheit” aus dem Fachjournal “Jährliche Untersuchungsberichte über Umwelt und Ressourcen” heißt es, dass die Wasserqualität zu einer der größten Herausforderungen für die allgemeine Gesundheit geworden ist. “In dieser Veröffentlichung werden die Hauptgruppen der Wasserschadstoffe auf ihre Auswirkung auf die Gesundheit untersucht sowie Ansätze entworfen, um die Verschmutzung in den Trinkwasserresourcen zu entschärfen”, schreiben die Autoren der Veröffentlichung unter Leitung von R. Schwarzbach vom Institut für Umweltwissenschaft der ETH Zürich. “Die permanente Verschmutzung durch organische Giftstoffe beeinträchtigen die Süßwassersysteme weltweit bereits seit Jahrzehnten”, heißt es weiter im Untersuchungsbericht. Die Veröffentlichung der endgültigen Version des Berichtes wird für den November 2010 erwartet.

Parkinson’sche Krankheit mit verschmutztem Trinkwasser im Zusammenhang

Speziell bezogen auf die chronische Krankheit Parkinson fand eine weitere Studie aus Mai 2010 direkte Hinweise, wie stark die Gesundheit auch in den Industrieländern von der Reinheit des Trinkwassers abhängt. Unter den 110 untersuchten Patienten, die neu an der Parkinsonschen Krankheit erkrankt waren, fand die Studie einen starken Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Krankheit und der erhöhten Aufnahme von Schadstoffen wie Insektenschutzmitteln, Farbstoffrückständen sowie Naphtalin und seinen Derivaten. Die Studie berichtete, dass Gartenarbeit sowie das Trinken von ungereinigtem Brunnen- oder Quellwasser hinsichtlich der in ihnen enthaltenen Schadstoffen das Risiko deutlich erhöhten, an Parkinson zu erkranken.

Bezüglich der Gesundheit in den Ländern ohne funktionierende flächendeckende Versorgung mit gereinigtem Trinkwasser ist der Zusammenhang zwischen dem Trinkwasser und der allgemeinen Gesundheit offensichtlich zu sehen und stehen auch in engem Zusammenhang mit dem Hygienestandard in den entsprechenden Ländern. So spiegeln die Auftretensrate von lebensbedrohlichen Magen-Darm-Erkrankungen und Parasitenbefall in der Bevölkerung die Trinkwasserqualität in den entsprechenden Ländern und Regionen direkt wieder, sodass sich eine Erhöhung der Trinkwasserqualität in diesen Regionen sich auch in einer Senkung der Auftretensrate dieser Erkrankungen zeigt.

Wie können Menschen einen Flussstrom auslöschen, der Millionen von Menschen am Leben hält? Der größte Strom Chinas, der Yangtse, erreicht nicht mehr das Meer, sondern trocknet vor seiner Einmündung aus. Gleichzeitig wird sein Wasser weiterhin intensiv durch den Drei-Schluchten-Staudamm  zusammen mit den zahlreichen anderen Staudämmen am Yangtse sowie den Pumpwerken, die das Trinkwasser in den trockeneren Norden Pumpen, genutzt und weggenommen.Wie können Menschen einen Flussstrom auslöschen, der Millionen von Menschen am Leben hält? Der größte Strom Chinas, der Yangtse, erreicht nicht mehr das Meer, sondern trocknet vor seiner Einmündung aus. Gleichzeitig wird sein Wasser weiterhin intensiv durch den Drei-Schluchten-Staudamm zusammen mit den zahlreichen anderen Staudämmen am Yangtse sowie den Pumpwerken, die das Trinkwasser in den trockeneren Norden Pumpen, genutzt und weggenommen.Foto: The Epoch Times

Hygiene und Wasserqualität bedingen Magen-Darm-Erkrankungen und Parasiten

Umgekehrt lässt sich bei einer Verschlimmerung der Wasserqualität auch in der Regel eine Zunahme an hygienebedingten Erkrankungen wie Magen-Darm-Krankheiten oder Parasitenbefall beobachten. In ihrem Bericht zum Weltwassertag berichtete die Organisation World Wildlife Fund (WWF), dass sich die zehn wichtigsten Flüsse der Erde sich in großem Risiko befinden. Die Faktoren, die den Ökosystemen bei jedem Fluss schaden, unterscheiden sich dabei bei jedem der Flüsse. Nach den Untersuchungen des WWF gehen die größten Gefahren von Dämmen, Übernutzung, Klimaveränderungen, Verschmutzung, Schifffahrt und anderen Faktoren aus. In dem Untersuchungsbericht wurden die Auswirkungen dieser “Krise” der zehn größten Flüsse mit den Auswirkungen des Klimawandels an sich in ähnliche Beziehung gesetzt.

10 wichtigsten Flusssysteme stehen vor Krise

Zu den zehn wichtigsten Flussystemen für die Bevölkerung auf der Erde zählen laut dem Bericht der Rio Grande, der Rio de La Plate, der Ganges, der Indus, der südasiatische Saluen, der Nil zusammen mit dem Viktoriasee, der australische Murray River, die Donau, der Mekong und der Gelbe Fluss.

Der größte Teil der Bevölkerung auf der Erde lebt in Großstädten und Siedlungsgebieten, die von dem Wasser aus diesen Flüssen angewiesen sind zum überleben. Wenn das Wasser dieser großer Flusssysteme ungenießbar werden sollte, so verschwindet damit die Grundlage für die Millionen von Menschen, die von dem Strom abhängig sind.

Besonders deutlich zeigt sich das Ausmaß der Verschmutzung und der Gefährdung für diese Gewässer im Beispiel von China mit seinem größten Fluss, dem Yangtse, seinen Süßwasserseen und den Salzwassergewässern an der chinesischen Küste.

Großteil des Wassers im Yangtse kritisch verschmutzt

Mehr als 60 Prozent des Wassers des Yangtse-Stroms ist über eine kritische Grenze hinaus verschmutzt. Aus einem Untersuchungsbericht des chinesischen Wasserschutzes geht hervor, dass die drei Hauptfaktoren für die Verschmutzung die ungeklärte Entsorgung von Industrie- und Siedlungsabwässer in den Fluss zusammen mit den Chemikalien aus der Landwirtschaft und aus der Schifffahrt. Das Abwasser, dass in den Yangtse-Fluss geleitet wird, wird auf 25 Milliarden Tonnen im Jahr geschätzt, mehr als das Abwasser von den zwei anderen großen Flüssen Chinas, dem Gelben Fluss und dem Fluss Huai zusammengerechnet. Von diesen 25 Milliarden Tonnen jährlich, etwa einem Viertel der Gesamtabwässer Chinas, sind 80 Prozent nicht gereinigte oder nur unzureichend gereinigte Abwässer. Dieser ökologischen Krise entgegen sehend entstehen in den Gemeinden trotzdem weiterhin Pläne mit intensiver Wassernutzung aus Angst um wirtschaftliche Nachteile.

Nur noch Quallen und Algen trotzen verschmutztem Wasser

Auch von den mehr als 20.000 Seen in China sind 75 Prozent mit Algen verschmutzt, während jedes Jahr mehr und mehr Seen verschwinden. Die Hauptgründe dafür sind die Übernutzung der Wasserreserven, allgemeine Verschmutzung und die Verschmutzung durch Tierzucht. Der Anteil an kritisch verschmutztem Süßwasser wird auf 70 Prozent aller Seen und Flüsse sowie 90 Prozent des Grundwassers von den Experten geschätzt.

Die Verschmutzung durch Abwasserentstehung in China hat mittlerweile ein solches Ausmaß erreicht, dass auch die Wasserqualität im Meer an der chinesischen Küste für Fische lebensfeindlich wird. Das Bohai-Meer, eines der vier Meere an der chinesischen Küste, ist nahe daran, als ein “totes Gewässer” zu zählen, da nur noch primitivere Organismen wie Schrimps und Quallen in dem verschmutzten Meer überleben können und keine größeren Fische mehr gefunden werden können.

“Die Welt steht vor einer massiven Trinkwasserkrise, die das Potential hat, im gleichen Ausmaß zerstörerisch zu sein wie der Klimawandel selbst”, sagte Dr. David Tickner, der Leiter des Trinkwasserforschungsprogramms vom WWF.



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