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Hilfsschiffe deutscher Aktivisten finden seit 18 Tagen keinen offenen Hafen

Auch nach zweieinhalb Wochen auf dem Mittelmeer ist für die beiden Hilfsschiffe deutscher Aktivisten mit 49 Flüchtlingen an Bord kein offener Hafen in Sicht. "Wir haben bisher keine Lösung, Europa hat für uns keine Lösung gefunden", sagte Alina Krobok von Sea-Watch.

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Die intensiven Gespräche mit den EU-Ländern seien über das Wochenende fortgesetzt worden und die Behörde arbeite weiter an einer Lösung, damit die Menschen die Schiffe zügig verlassen könnten.

Foto: Chris Grodotzki/Sea-Watch.org/dpa

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Auch nach zweieinhalb Wochen auf dem Mittelmeer ist für die beiden Hilfsschiffe deutscher Aktivisten mit 49 Flüchtlingen an Bord kein offener Hafen in Sicht. „Wir haben bisher keine Lösung, Europa hat für uns keine Lösung gefunden“, sagte Alina Krobok, Sprecherin der Organisation Sea-Watch, am Dienstag in Berlin.
Dass die 32 Migranten an Bord der „Sea-Watch 3“ seit mittlerweile 18 Tagen festsitzen, sei ein „neuer und schändlicher Rekord“, sagte Krobok. Zugleich richtete sie scharfe Kritik an die Mitgliedstaaten der EU, die derzeit über ein gemeinsames Vorgehen in dem Fall verhandeln. „In so einem Zusammenhang noch von europäischer Solidarität zu sprechen ist absurd und lächerlich.“
Sea-Watch hatte die Bootsflüchtlinge am 22. Dezember gerettet. Eine Woche später nahm das Rettungsschiff „Professor Albrecht Penck“ der deutschen Organisation Sea-Eye 17 Migranten an Bord. Beide Schiffsbesatzungen bemühten sich seitdem vergeblich um die Erlaubnis, in einem europäischen Hafen vor Anker zu gehen.
Derzeit liegen die beiden Schiffe vor Malta. Die Organisatoren beklagten die schlechte Lage an Bord, insbesondere wegen des starken Seegangs der vergangenen Tage.
Am Montag hatten sich bei einem Treffen der EU-Botschafter in Brüssel neun Länder bereit erklärt, Flüchtlinge aufzunehmen. Neben Deutschland waren dies laut Diplomaten Frankreich, die Niederlande, Luxemburg, Italien, Irland, Rumänien, Malta und Portugal.
Problem ist, dass Malta fordert, dass auch 250 von seiner Küstenwache gerettete Flüchtlinge mit verteilt werden – also insgesamt rund 300 Flüchtlinge. „Die bisherigen Angebote der neun Mitgliedstaaten sind deutlich höher als 50 Flüchtlinge“, sagte ein EU-Diplomat. „Aber sie reichen nicht an die 300 heran.“
Die EU-Staaten wollen diese Woche weiter über eine Lösung beraten. In Brüssel wurden Gespräche am Rande des Treffens der Europaminister am Dienstag nicht ausgeschlossen. (afp)

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