Kampf gegen Wind, Flammen und Brandstiftung in Griechenland
Griechenland kämpft weiter mit Waldbränden. Zwar sind viele Feuer mittlerweile unter Kontrolle, doch die Brandgefahr bleibt extrem hoch – vor allem rund um Athen und auf der Insel Euböa.
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Ein Löschflugzeug der Marke Canadair füllt während eines Waldbrands in Palaia Fokaia, etwa 45 km südlich von Athen, am 9. August 2025 Wasser aus dem Meer.
Die griechischen Feuerwehren haben am Wochenende zahlreiche Brände unter Kontrolle gebracht. Die Brandgefahr bleibt jedoch aufgrund anhaltender Trockenheit und starker Winde weiterhin hoch, wie der Zivilschutz mitteilte.
Besonders betroffen war die Region südöstlich von Athen. Dort verbrannten nach Angaben des meteorologischen Dienstes knapp 1.600 Hektar landwirtschaftlich genutztes Land sowie Wald- und Buschflächen.
Zahlreiche Ortschaften mussten vorsorglich evakuiert werden, rund 400 Menschen wurden aus gefährlichen Situationen gerettet. Am Freitag kam ein Mann ums Leben, dessen abgelegenes Haus von den Flammen eingeschlossen worden war.
Dutzende Häuser wurden zerstört, zahlreiche Tiere verendeten. Auch auf der Halbinsel Peloponnes, im Nordosten des Landes sowie auf der Insel Samothraki kam es zu Bränden. Die Feuerwehr hatte die Lage dort laut griechischen Medien am Sonntag weitgehend unter Kontrolle.
Am Samstag waren zahlreiche Löschhubschrauber und -flugzeuge im Einsatz. Das Problem ist der starke bis stürmische Wind, der immer wieder für ein Aufflammen und neue Brandherde sorgt.
Ermittlungen zu Brandursachen – Verdacht auf Fahrlässigkeit
Die Behörden prüfen weiter die Ursachen der Feuer. In einer Ortschaft nahe Athen vermutet der Bürgermeister Brandstiftung. Vor Ort sei am Freitag eine Gasflasche gefunden worden, zudem habe es Hinweise auf eine verdächtige Person auf einem Motorrad gegeben, sagte er dem Fernsehsender „ERTnews“.
Ein Feuerwehrmann geht an einem Auto vorbei, während ein Hubschrauber Wasser über einem Waldbrand in Palaia Fokaia, etwa 45 km südlich von Athen, abwirft, am 8. August 2025.
Foto: Aris Messinis/AFP via Getty Images
Unabhängig davon ergaben Ermittlungen von Polizei und Feuerwehr, dass der Brand im Südosten Athens offenbar durch ein defektes Stromkabel ausgelöst wurde.
Zwei Techniker des staatlichen Verteilnetzbetreibers (HEDNO) wurden laut Rundfunkberichten vorläufig festgenommen. Sie hätten nach Ansicht der Ermittler nicht korrekt die Stromleitung gewartet, die am Freitag den Brand auslöste, hieß es.
Angesichts der Witterungslage bleibt die Gefahr neuer Brände nach Angaben der Feuerwehr und des Zivilschutzes vielerorts extrem hoch. Tiefrot eingefärbt sind auf der Warnkarten weite Teile der Peloponnes, die Region rund um Athen und die Insel Euböa. Auch für Kreta, die Kykladen-Inseln und die Halbinsel Chalkidiki gelten sehr hohe Warnstufen. (dpa/red)
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