„Erneut hat der Horror die Ordnungskräfte getroffen“: Messerangreifer tötet Polizei-Mitarbeiterin bei Paris

Titelbild
Bewaffnete Polizeikräfte sichern das Gebiet um das ehemalige Hauptquartier von Charlie Hebdo und den Schauplatz eines früheren Terroranschlags im Jahr 2015, nachdem am 25. September 2020 in Paris, Frankreich, zwei Menschen mit einem Messer angegriffen wurdener. Foto von Kiran Ridley/Getty Images
Epoch Times23. April 2021

Ein Messerangreifer hat eine Polizeimitarbeiterin in einem Kommissariat der Kleinstadt Rambouillet bei Paris getötet. Der Täter – ein 36-jähriger Tunesier – wurde von einem Polizisten niedergeschossen und ist ebenfalls tot, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Die Antiterror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich. Der französische Regierungschef Jean Castex verurteilte die „barbarische Tat“ auf Twitter.

Der mit einem Messer bewaffnete Mann hatte die 48-jährige Verwaltungsbeamtin am frühen Nachmittag angegriffen, als die Frau aus ihrer Mittagspause in das Polizeirevier zurückkam. Er verletzte sie mit Stichen schwer am Hals. Die Frau erlag kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen.

Der Angreifer wurde durch Schüsse eines Polizisten ebenfalls lebensgefährlich verletzt und starb. Nach Angaben aus Polizeikreisen handelt es sich um einen Tunesier, der den Sicherheitsbehörden nicht wegen früherer Vergehen bekannt war. Er soll sich regulär in Frankreich aufgehalten haben.

Regierungschef Castex und Innenminister Gérald Darmanin begaben sich unverzüglich an den Tatort. Die Präsidentin der Pariser Großraumregion Ile de France, Valérie Pécresse, sagte dem Fernsehsender BFM-TV, es gebe weiter eine „starke Bedrohung“ gegen die Polizei in Frankreich. Polizisten und Soldaten waren in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel islamistischer Angriffe. Die Polizeigewerkschaft Alliance schrieb auf Twitter: „Erneut hat der Horror die Ordnungskräfte getroffen.“

Die Polizei riegelte die Umgebung des Tatorts weiträumig ab. Auch die Feuerwehr und Sanitäter waren im Einsatz. Die Gemeinde Rambouillet ist vor allem durch ihr Schloss aus dem 14. Jahrhundert bekannt und hat rund 26.000 Einwohner. Sie gehört zum Département Yvelines, wo im Oktober ein Islamist den Lehrer Samuel Paty enthaupte hatte, weil er Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte.

Messerangreifer von Rambouillet rief laut Zeugen „Allahu Akbar“

Der Messerangreifer, der am Freitag in der Kleinstadt Rambouillet bei Paris eine Polizeimitarbeiterin tötete, soll während der Tat „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP von einer mit den Ermittlungen vertrauten Quelle, die sich auf Zeugenangaben berief. Der französische Anti-Terror-Staatsanwalt Jean-François Ricard sagte, „Äußerungen des Angreifers“ sowie sein Profil und Vorgehen deuteten auf ein terroristisches Motiv hin.

Mit Blick auf die Attacke schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Online-Dienst Twitter: „Wir werden den Kampf gegen den islamistischen Terrorismus niemals aufgeben.“ Innenminister Gérald Darmanin kündigte eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen vor Polizeiwachen und Gendarmerien an.

Rambouillet ist aus der Geschichte bekannt: Im Jahr 1960 einigten sich der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle auf Schloss Rambouillet auf einen deutsch-französischen Vertrag. Im Jahr 1999 fanden dort Friedensverhandlungen im Kosovo-Konflikt statt, die aber scheiterten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion