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Situation an Bord "untragbar"

„Ocean Viking“ sucht Hafen zur Anlandung von 555 Migranten

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Die "Ocean Viking" im Mittelmeer.

Foto: ALESSANDRO SERRANO/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Das NGO-Schiff „Ocean Viking“ ist auf der Suche nach einem Hafen, um 555 im Mittelmeer geborgene Migranten an Land zu bringen. „Wir haben bei allen zuständigen Behörden angefragt: Malta, Tunesien, Libyen und heute Italien“, sagte eine Sprecherin der Organisation SOS Méditerranée am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Malta habe bereits abgesagt, Tunesien und Libyen hätten nicht reagiert.
„Die Situation an Bord ist untragbar“, sagte die Sprecherin. Die Menschen litten unter dem heftigen Wellengang und der drückenden Hitze. „Viele sind seekrank. Einige sind an Deck bewusstlos geworden wegen der Hitze und dem, was sie erlebt haben“, erklärte ein Mitglied des medizinischen Teams an Bord der „Ocean Viking“ im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Bei mehreren Einsätzen auf dem Mittelmeer hatten Aktivisten am Wochenende nach eigenen Angaben insgesamt über 800 Migranten aufgenommen. Die „Ocean Viking“ hatte laut SOS Méditerranée bis Samstagabend in vier Einsätze bereits 196 Menschen an Bord geholt. In der Nacht zum Sonntag stieß die Crew dann auf ein Holzboot mit über 400 Flüchtlingen und Migranten.
Der Einsatz gemeinsam mit der „Sea-Watch 3“ und dem Segelschiff „Nadir“ der Organisation Resqship habe die ganze Nacht gedauert. Die Menschen seien auf die „Ocean Viking“ und die „Sea-Watch 3“ aufgeteilt worden, erklärten die NGOs. Am Sonntag hatten die beiden Schiffe demnach jeweils einen weiteren Einsatz. „Wir haben jetzt insgesamt 250 Gäste an Bord, um die sich unsere Crew kümmert“, erklärte die Besatzung der „Sea-Watch 3“.
Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration bereits mehr als 1100 Migranten bei der Überfahrt über das Mittelmeer gestorben, Tausende wurden nach Europa übersetzt. (afp/oz)

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