„Niemand wird ausgeschlossen“
Prominenter Auftritt Assads beim Gipfel der Arabischen Liga
Lächelnd schreitet Baschar al-Assad über den Teppich in Dschidda, wo heute der Gipfel der Arabischen Liga beginnt.

Der lange isolierte syrische Präsident Baschar al-Assad (l) ist zum Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Saudi-Arabien eingetroffen.
Foto: Mosa Al Kathami/Saudi Press Agency/dpa
Kurz vor Beginn des Gipfels der Arabischen Liga ist der über Jahre isolierte syrische Präsident Baschar al-Assad mit freundlichen Gesten dort auf breiter Bühne empfangen worden.
Heute zeigte das saudische Staatsfernsehen Assad prominent bei seiner Ankunft in Dschidda am Vorabend. Syriens Außenminister Faisal al-Mikdad sagte: „Dieser Gipfel ist sehr wichtig. Wir sind zufrieden mit all den Vorkehrungen, die das Königreich (Saudi-Arabien) getroffen hat.“
Syriens ist wiederaufgenommen
Ob Assad am Freitag andere Staatschefs und Monarchen der Region zu Gesprächen treffen sollte, blieb zunächst unklar. Zum Gipfel reisten unter anderem Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi, Tunesiens Präsident Kais Saied, Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas an. Syrien war 2011 im Zuge der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten im Land aus der Arabischen Liga ausgeschlossen worden. Anfang Mai beschlossen die Mitglieder schließlich Syriens Wiederaufnahme.
Assads Teilnahme kommentierten saudische Medien positiv. „Das arabische Haus bekommt ein neues Erscheinungsbild. Beziehungen werden gestärkt, Probleme mit Brüdern in Zusammenarbeit beseitigt und niemand wird ausgeschlossen“, sagte ein Sprecher im Staatsfernsehen Al-Ekhbariya. Saudi-Arabien sei es gelungen, die Lage in der Region zu beruhigen und „tatsächliche Veränderungen“ zu bewirken.
Assad war international mehr als zehn Jahre stark isoliert. Seine Regierung hatte 2011 Proteste in Syrien brutal niedergeschlagen und ging im folgenden Bürgerkrieg, der bis heute andauert, mit äußerster Härte gegen die eigene Bevölkerung vor. Assad zeigte sich jahrelang nur selten öffentlich und reiste offiziell lange nur ins verbündete Russland und nach Iran. Ab 2018 trieben aber etwa die Emirate eine Normalisierung voran. (dpa/er)
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