Trump-Russland-Affäre: Jetzt warnt sogar Sonderermittler Mueller vor Fake News

Viele Nachrichten über die Ermittlungen einer vermeintlichen Kooperation zwischen Donald Trump und den Russen seien falsch, so ein Sprecher des Büros von Sonderermittler Robert Mueller.
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Amerikanische Zeitungen.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Von 19. April 2018

Die Ermittlungen zu der angeblichen Verbindung zwischen Donald Trump und Russland während des US-Wahlkampfes 2016 führten bisher ins Leere. Doch Sonderermittler Robert Mueller gibt nicht auf.

Auch viele Medien berichten seit über einem Jahr von einer Verquickung zwischen Trump und den Russen, ohne jeglichen Beweis. Um diese Theorie zu untermauern, greifen verschiedene Medien offenbar auch zu falschen Behauptungen.

Vor Fake News in den Medien warnt nun sogar Sonderermittler Mueller.

Viele Nachrichten über die Ermittlungen der angeblichen Kooperation zwischen dem damaligen Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump und Russland seien falsch, sagte ein Sprecher von Muellers Büro.

Der Sprecher machte diese Aussage nach einer Frage von Medienleuten zu einem Artikel in der US-Zeitung McClatchyDC.

In dem Bericht von McClatchyDC heißt es, dass Sonderermittler Mueller „Beweise“ dafür habe, dass Michael Cohen, der persönliche Anwalt von US-Präsident Trump, nach Prag gereist sei. Cohen hatte zuvor jedoch unter Eid ausgesagt, nicht in der tschechischen Hauptstadt gewesen zu sein.

„Was ich allen Reportern erklärt habe, ist, dass viele Nachrichten über unsere Untersuchung ungenau gewesen sind“, sagte der Mueller-Sprecher laut „Washington Times“.

„Seien Sie sehr vorsichtig bei jeder Quelle, die behauptet, über unsere Ermittlungen Bescheid zu wissen. Und prüfen Sie diese Behauptungen genau, bevor Sie darüber berichten. Wenn ein anderes Medium etwas meldet, folgen Sie nicht blindlings, es sei denn, Sie haben Ihre eigene sichere Quelle,“ so der Sprecher.

Trumps Anwalt: „Ich war nicht in Prag“

Der McClatchy-Artikel wurde durch etliche große Nachrichtenkanäle wie „Reuters“, „Washington Post“ und „The Guardian“ weiterverbreitet und ausgeschmückt. Und das, obwohl Trumps Anwalt die Behauptung vehement abgestritten hatte. Cohen legte sogar seine Reisepapiere, darunter seinen Reisepass, vor, der zeigte, dass er mit seinem Sohn zur fraglichen Zeit in Kalifornien gewesen war.

In dem Wissen der Strafe für einen Meineid sagte Cohen auch aus, dass er nie nach Prag gereist sei.

„Schlechte Berichterstattung, schlechte Informationen und ein schlechter Artikel von demselben Reporter Peter Stone von McClatchyDC. Ganz gleich, wie oft oder auf welche Art und Weise sie es schreiben, ich war dennoch niemals in Prag“, twitterte Cohen kurz nach der Veröffentlichung des McClatchy-Artikels. „Ich war mit meinem Sohn in L.A. Das ist bewiesen!“

Fake News um eine Story am Leben zu erhalten?

Die Prag-Story ist für die Nachrichtenagenturen, die seit über einem Jahr die russische Kollusionsgeschichte vorantreiben, entscheidend. Denn sie untermauert eine Behauptung aus dem so genannten Steele-Dossier ‑ einer Sammlung von Berichten eines britischen Ex-Spions ‑ die den Kern der Kollusionsgeschichte bildet.

Die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin und Trump-Rivalin Hillary Clinton und das Democratic National Committee finanzierten das Dossier insgeheim. Trotz einer Flut von Behauptungen, die selbst Steele nicht nachweisen konnte, bediente sich das FBI des Dossiers, um eine Ermächtigung zu erwirken, Trumps Wahlkampf auszuspionieren.

Die Behauptung, Michael Cohen sei nach Prag gereist, existiert lediglich im Steele-Dossier und wurde nie von einer anderen Quelle bestätigt.

Glenn Simpson, Mitbegründer von Fusion GPS, der Firma, die Steele bezahlte, schob den Medien und Regierungsermittlern diese Behauptung zu. Simpson glaubt nach wie vor an diese Behauptung und äußerte gegenüber dem US-Geheimdienstausschuss, dass Cohen mit einer Yacht und einem russischen Flugzeug nach Prag gereist sein könnte.

Auch die „New York Times“ stellte falsche Behauptungen auf

Die Erklärung des Mueller-Büros bestätigt nochmals die vereidigte Aussage von Ex-FBI-Direktor James Comey, der gegenüber dem Kongressausschuss des US-Senats im vergangenen Jahr erklärt hatte, dass viele Medienberichte über die Trump-Russland-Kollusion falsch seien. Insbesondere diskreditierte Comey einen Artikel der „New York Times“ vom 15. Februar 2017, in dem behauptet wurde, dass es zu Trumps Präsidentschaftswahl 2016 „in dem Jahr vor der Wahl wiederholt Kontakt mit hochrangigen russischen Geheimdienstmitarbeitern gegeben hatte“.

Bei der Anhörung von James Comey hakte Senator Tom Cotton (R-Ark.) bezüglich des Artikels in der „New York Times“ weiter nach und fragte den Ex-FBI-Chef: „Wäre es fair, diese Geschichte als fast völlig falsch zu bezeichnen?“ Woraufhin Comey antwortete: „Ja.“

Comey diskreditierte noch weitere Medienberichte, die häufig unbenannte Geheimdienst- und Regierungsquellen zitierten, um ihre Storys voranzutreiben, dass es bei dem Trump-Wahlkampf geheime Absprachen mit Russland gegeben habe, um die Wahl für Trump günstig zu beeinflussen.

„Sie alle wissen das. Die Amerikaner möglicherweise nicht“, sagte Comey gegenüber dem Senatsausschuss. Wenn es um Reporter gehe, die über Verschlusssachen berichten, „wissen die Leute, die darüber reden, oft nicht wirklich, was los ist“.

Quelle: The Epoch Times

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