Ince erkennt Erdogans Sieg bei Türkei-Wahl an
Der Präsidentschaftskandidat der größten Oppositionspartei CHP hat den Sieg von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei den Wahlen in der Türkei anerkannt.

Muharrem Ince.
Foto: ADEM ALTAN/AFP/Getty Images
Der türkische Oppositionskandidat Muharrem Ince hat das Ergebnis der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am Sonntag anerkannt.
„Ich akzeptiere diese Wahlergebnisse“, sagte der Kandidat der linksnationalistischen CHP am Montagmittag bei einer Pressekonferenz in Ankara. Es seien Stimmen „gestohlen“ worden, doch gebe es einen Unterschied von zehn Millionen Stimmen zwischen Erdogan und ihm. Er erkenne diesen Unterschied an.
Laut den vorläufigen Ergebnissen erhielt Präsident Recep Tayyip Erdogan bei der Präsidentschaftswahl 56,6 Prozent, während Ince mit 30,6 Prozent auf dem zweiten Platz landete. Auch bei der Parlamentswahl erhielt die Volksallianz aus Erdogans islamisch-konservativer AKP und der ultrarechten MHP eine Mehrheit. Die Wahlen waren besonders im Südosten von Berichten über Unregelmäßigkeiten überschattet worden.
Ince rief seinen Gegner auf, nicht als AKP-Vorsitzender zu regieren, sondern der Präsident aller Türken zu sein. „Sie vertreten 80 Millionen“, sagte Ince an Erdogan gewandt. „Sie sind unser aller Präsident. Umarmen Sie alle.“ Zugleich äußerte er scharfe Kritik am Präsidialsystem, das mit der Wahl in der Türkei in Kraft trat. „Dies ist ein bleibendes Problem. Dies wird eine Gefahr für die Türkei bleiben.“ Es gelte nun ein „Ein-Mann-Regime“ im Land, doch werde die CHP „weiter kämpfen“. (afp)
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