Der bislang größte Austausch
Ukraine und Russland tauschen Gefangene – Moskau signalisiert Verhandlungsbereitschaft
Die Rückkehr vieler Kriegsgefangener war ein Ergebnis russisch-ukrainischer Gespräche vor einer Woche. Weitere sollen nun folgen.

Die Ukraine und Russland haben den bisher größten Austausch von Kriegsgefangenen vereinbart und befinden sich nun in der Durchführung. Hier bei der Empfangnahme in Chernygiv, Ukraine.
Foto: Genua Savilov/Getty Images
Russland und die Ukraine wollen heute und am Sonntag den größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn fortsetzen. Das kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft an.
Ähnlich äußerte sich das Moskauer Verteidigungsministerium: Der vereinbarte Austausch von je 1.000 Gefangenen solle in den nächsten Tagen fortgesetzt werden, hieß es am Freitag.
„Es gibt keine größere Freude“, schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bei der Plattform X. „Solche humanitären vertrauensbildenden Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung für unsere kontinuierliche Arbeit, den Frieden wiederherzustellen.“
Bei dem größten Austausch in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg wurden am Freitag jeweils 390 Rückkehrer an die andere Seite übergeben.
Nach Angaben des zuständigen Kiewer Koordinierungsstabs kamen drei Frauen und 387 Männer aus russischer Gefangenschaft frei. Die freigelassenen Soldaten hatten die Ukraine demnach in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Charkiw und Cherson verteidigt. Alle Freigelassenen würden medizinisch untersucht und erhielten physische und psychologische Hilfe.
Der Austausch war vergangene Woche bei Gesprächen in Istanbul vereinbart worden. Er blieb das einzige konkrete Ergebnis der ersten direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen seit 2022, auf die vor allem US-Präsident Donald Trump bestanden hatte.
Bedingungen für Ende des Konflikts
Im Anschluss an den Gefangenenaustausch kündigte Russland an, der Ukraine ein Dokument mit Bedingungen für ein Ende der Militäroffensive zu übermitteln.
Außenminister Sergej Lawrow erklärte, dass der Entwurf derzeit überarbeitet werde und die Bedingungen für ein dauerhaftes, globales und langfristiges Abkommen zur Regelung des Ukraine-Konflikts darlegen solle.
Auch die Ukraine wurde aufgefordert, ein entsprechendes Dokument vorzubereiten. Diese Vereinbarung wurde bei den direkten Gesprächen in Istanbul getroffen.
Auch das russische Verteidigungsministerium gab die Rückkehr von 390 Gefangenen bekannt: „270 russische Soldaten und 120 Zivilisten seien an Russland übergeben worden, teilte das Ministerium mit. (dpa/afp/red)
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