Eröffnung des Friedensprozesses
UNO: Konfliktparteien im Jemen akzeptieren Feuerpause
Im seit über neun Jahren andauernden Jemen-Konflikt haben sich die Konfliktparteien nach UN-Angaben zu einer erneuten Waffenruhe verpflichtet und die Eröffnung eines neuen Friedensprozesses akzeptiert.

Bewaffnete Huthi-Sodalten bei einem Trauerzug für Rebellen in Sanaa.
Foto: Hani Mohammed/AP/dpa
Er begrüße die Verpflichtung der Konfliktparteien zu diesen Schritten, erklärte der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, am Samstag nach einer Reihe von Gesprächen mit Unterhändlern in Saudi-Arabien und im Oman. Die Friedensverhandlungen im Rahmen eines „umfassenden politischen Prozesses“ sollen demnach unter Schirmherrschaft der UNO stattfinden.
Der UNO zufolge umfasst die nun getroffene Vereinbarung die Verpflichtung zur Zahlung von Gehältern staatlicher Bediensteter, die Eröffnung mehrerer Straßen unter anderem in die von den gegen die jemenitische Regierung kämpfenden Huthi-Rebellen blockierte Großstadt Tais – sowie eine Wiederaufnahme der Erdöl-Exporte.
Die Bürger des Jemen erwarteten von der neuen Abmachung „greifbare Fortschritte in Richtung eines dauerhaften Friedens“, erklärte Grundberg.
Der Konflikt in dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel und seine Folgen zählen zu den schlimmsten humanitären Katastrophen weltweit. Die schiitischen Huthi-Rebellen befinden sich seit Jahren im Bürgerkrieg mit der international anerkannten Regierung des Jemen, seit 2014 kontrollieren sie die jemenitische Hauptstadt Sanaa.
Im März 2015 begann ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis, zugunsten der Regierungstruppen einzugreifen. Allerdings gelang es dem Bündnis nicht, die vom Iran unterstützten Huthis zu besiegen.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor elf Wochen haben die Rebellen zudem mit einer Reihe von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer weltweite Aufmerksamkeit erregt. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums führten sie 100 Angriffe mit Drohnen und Raketen auf Handelsschiffe aus. Die Huthis sehen sich als Teil einer „Achse des Widerstands“ gegen Israel.
Im Jemen-Konflikt hatte die Intensität der Kämpfe aber seit einem von der UNO im April 2022 vermittelten Waffenstillstand abgenommen. Dieser war im Oktober 2022 ausgelaufen, wird aber weiterhin weitgehend eingehalten.
se/ans
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