US-Einsatz im Roten Meer – EU bereitet Unterstützung vor

Nach Ausbruch des Gaza-Kriegs bedrohen Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer den internationalen Handel. Die EU will sich nun an einer US-geführten Militär-Initiative beteiligen.
Josep Borrell hat einen Vorschlag zur Ausweitung des Antipiraterie-Mandats gemacht.
Josep Borrell hat einen Vorschlag zur Ausweitung des Antipiraterie-Mandats gemacht.Foto: Virginia Mayo/AP/dpa
Epoch Times22. Dezember 2023

Die EU bereitet eine Beteiligung an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer vor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einen Vorschlag gemacht, wie dafür das Mandat der bereits existierenden Antipiraterie-Operation Atalanta ausgeweitet werden könnte. Er wird derzeit von den 27 EU-Staaten geprüft und soll möglichst kurzfristig formalisiert werden.

Bei einem EU-Treffen am Donnerstag äußerte nach Angaben von Diplomaten nur noch Spanien einen Vorbehalt gegen den Plan für die Mandatsänderung. In Brüssel wird gehofft, dass er auf innenpolitische Differenzen in Madrid zurückzuführen ist, die zügig beigelegt werden können.

Die von den USA ins Leben gerufene Operation „Prosperity Guardian“ (etwa: Hüterin des Wohlstands) sieht vor, die internationale Militärpräsenz im Roten Meer deutlich zu verstärken.

Huthis greifen Schiffe im Roten Meer an

Nach Beginn des Gaza-Kriegs attackierten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen mehrfach Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Ziel der Huthis ist es, ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen zu erzwingen. Mehrere EU-Staaten hatten bereits bilateral Unterstützung für die US-Initiative zugesagt. Unter anderem Spanien und Deutschland wünschen sich allerdings ein EU-Mandat für eine Beteiligung.

Nach Angaben von EU-Diplomaten soll es das neue Mandat ermöglichen, dass sich Kriegsschiffe aus EU-Staaten an der Überwachung des Roten Meeres beteiligen können. Zudem ist auch eine Begleitung von Handelsschiffen mit Marineeinheiten denkbar, die über Abwehrsysteme gegen Raketen und Drohen verfügen. Als unwahrscheinlich gilt hingegen, dass eine Beteiligung an pro-aktiven Militäraktionen gegen Huthi-Rebellen vorgesehen wird.

Auslöser des Gaza-Kriegs war die grausame Terrorattacke der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober. Sie ermordeten mehr als 1200 Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

USA: Über 20 Länder beteiligen sich an Militärbündnis

Mehr als 20 Länder haben sich nach Angaben der USA bislang bereit erklärt, bei „Prosperity Guardian“ mitzumachen. An dem Bündnis beteiligen sich demnach unter anderen das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen und die Seychellen. Große Reedereien meiden zunehmend die Route, über die etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels läuft.

Bocelli schreibt an freigelassene Geisel

Der italienische Startenor Andrea Bocelli hat Medienberichten zufolge einer in den Gazastreifen entführten und später freigelassenen Frau aus Israel einen Brief geschrieben. „Ich wünschte, ich könnte Sie umarmen“, schrieb der 65-Jährige darin, wie israelische Medien am Donnerstagabend meldeten. Die 85-Jährige hatte zuvor im israelischen Fernsehen berichtet, sie habe während ihrer Gefangenschaft jeden Morgen Bocellis Lieder gesummt, um die Zeit zu überstehen. Als Geisel habe sie weder Radio noch Fernsehen gehabt.

„Ich möchte Ihnen für die Emotionen danken, die Ihre Geschichte bei allen Menschen geweckt hat, die das Privileg hatten, sie zu hören, und insbesondere bei mir, denn ich bin, ganz unglaublich, ein Teil davon“, hieß es im Brief des blinden Tenors aus der Toskana weiter. (dpa)



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