EU-Kommission verklagt AstraZeneca wegen Lieferverzögerungen

Die Entwicklungen rund um den AstraZeneca-Impfstoff finden Sie hier im Ticker.
Epoch Times26. April 2021

14:17 Uhr: EU-Kommission verklagt AstraZeneca wegen Lieferverzögerungen

Wegen massiver Lieferverzögerungen hat die EU den Impfstoffhersteller AstraZeneca verklagt. Die EU-Kommission habe am Freitag rechtliche Schritte gegen das britisch-schwedische Unternehmen eingeleitet, sagte ein Sprecher am Montag. Das Vorgehen wird demnach von allen 27 Mitgliedstaaten unterstützt.

12:57 Uhr: Auch Hamburg gibt AstraZeneca für alle Altersklassen frei

Mit Hamburg hat ein weiteres Bundesland AstraZeneca für alle Altersklassen freigegeben. „In Hamburg können unter 60-Jährige beim Hausarzt mit AstraZeneca geimpft werden“, teilte die Hamburger Sozialbehörde am Freitag mit. Im Impfzentrum sei das allerdings noch nicht möglich.

Zuvor hatten schon Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Bayern und Bayern AstraZeneca für alle Impfwilligen freigegeben – unabhängig von Alter und Priorisierung. Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass die Verimpfungen von AstraZeneca zu Beginn der Woche noch einmal deutlich eingebrochen waren. Anfang April war der Anteil bei den Erstimpfungen bereits von rund 50 auf etwa 30 bis 40 Prozent zurückgegangen, seit Beginn der Woche liegt er bei maximal 20 Prozent.

10:13 Uhr: AstraZeneca wird in vielen Impfzentren verschmäht

Die Ablehnung gegen den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca führt dazu, dass in vielen Bundesländern Impftermine verfallen und Länder den Wirkstoff nicht mehr in ihren Impfzentren einsetzen.

Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitagausgabe).

In Hessen wird laut Gesundheitsministerium jeder vierte Termin mit AstraZeneca nicht wahrgenommen. In Niedersachsen war es zeitweise jeder zweite Termin. AstraZeneca wird in Deutschland für Menschen ab 60 Jahren empfohlen, diese werden in den ersten drei Prioritätengruppen abgedeckt.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisiert die Ablehnung des Impfstoffs von Älteren. Er lehnt es aber ab, Personen über 60 verpflichtend mit AstraZeneca zu impfen.

„Es zementiert den Eindruck, dass es sich um einen Impfstoff zweiter Klasse handelt“, sagte Lauterbach der FAZ. „Es könnte zur Folge haben, dass sich einige Menschen aufgrund des tiefen Misstrauens gar nicht impfen lassen. Das hätte katastrophale Folgen.“

Auch Solidaritätsappelle, wie sie etwa der Virologe Christian Drosten zuletzt machte, lehnt Lauterbach ab: „Wenn mich ein Impfstoff vor dem Tod und schweren Folgen schützt, ist das kein Akt der Solidarität. Ein solcher Solidaritätsappell würde im Gegenteil die angebliche Zweitklassigkeit noch unterstreichen.“

Nach Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern will auch Berlin die Priorisierung für den Wirkstoff AstraZeneca aufheben. Andere Länder wie NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Niedersachsen gaben laut FAZ an, derartige Pläne nicht zu verfolgen.

Grünen-Politiker Dahmen nannte die Aufhebung der Priorisierung für AstraZeneca „ein weiteres Zeichen der Auflösungserscheinungen im Krisenmanagement der Bundesregierung“. Dem Bundesgesundheitsministerium warf er, „schlechte Krisenkommunikation und viel zu wenig Aufklärung“ vor. Die Vorteile der Vektorimpfstoffe seien nicht deutlich geworden.

8:10 Uhr: Bayern, Berlin, Sachsen und Meck-Pomm spritzen AstraZeneca-Impfstoff an allen

In Bayern, Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sollen Praxen den AstraZeneca-Impfstoff schon ohne Priorisierung allen spritzen können.

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen wertete das Vorgehen der vier Länder in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag) als „ein weiteres Zeichen der Auflösungserscheinungen im Krisenmanagement der Bundesregierung.“ Andere Länder wie Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Niedersachsen gaben gegenüber der Zeitung an, derartige Pläne nicht zu verfolgen.

+++21. April+++

11:54 Uhr: Dänemark überlässt Schleswig-Holstein vorerst 55.000 AstraZeneca-Impfstoffdosen

Schleswig-Holstein werden vom benachbarten Dänemark 55.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca vorerst überlassen. Die Regierung in Kopenhagen reagierte damit auf eine Anfrage des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU). Er verspricht sich davon eine Beschleunigung der Impfkampagne in seinem Bundesland, wie er am Mittwoch in Kiel erklärte. Dänemark hatte als erstes europäisches Land die Corona-Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin nach Berichten über Blutgerinnsel dauerhaft eingestellt.

„Wir freuen uns sehr und sind dankbar, dass unser Nachbarland Dänemark sich bereit erklärt hat, 55.000 Dosen des aktuell dort nicht genutzten Impfstoffs von AstraZeneca für unsere Impfkampagne zur Verfügung zu stellen“, erklärte Günther. Dies zeige „die besondere Verbindung in der Grenzregion“ und die „sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit Dänemark.

Die Details würden nun zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark unter Einbindung des Bundesgesundheitsministeriums besprochen, führte der Ministerpräsident aus. Die Landesregierung werde in den kommenden Tage darüber informieren. Das dänische Außenministerium erklärte am Dienstag, die Impfstoffdosen würden Dänemark „in einem vereinbarten zeitlichen Rahmen“ zurückerstattet. Das AstraZeneca-Vakzin könnte nach offiziellen Angaben aus Kopenhagen zu einem späteren Zeitpunkt auch in Dänemark wieder genutzt werden, „falls sich die Situation ändert“.

Günther verspricht sich von der Lieferung aus Dänemark einen Schub für die Corona-Impfkampagne in seinem Bundesland. „Schon jetzt hat unsere Impfkampagne in Schleswig-Holstein Fahrt aufgenommen“, erklärte er. Durch die zusätzlichen Dosen aus Dänemark „könnten wir nun noch schneller vorankommen“.

In Schleswig-Holstein erhielten bislang 21,3 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Corona-Impfdosis. Damit belegt das Land auf der Rangliste der Bundesländer derzeit Platz sechs. Dänemark impft derzeit mit den mRNa-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Von dem Vektorvirenimpfstoff von AstraZeneca hat das kleine EU-Land einen Vorrat von etwa 200.000 Dosen.

Wegen selten auftretender Fälle von Blutgerinnseln wird der AstraZeneca-Impfstoff in vielen EU-Ländern nur noch an bestimmte Altersgruppen verimpft, in Deutschland nur an über 60-Jährige. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA und die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehlen das Vakzin jedoch weiterhin für alle Altersgruppen und betonen, die Vorteile seien höher zu bewerten als die Risiken.

+++ 20. April +++

16:55 Uhr: Impfpriorisierung für AstraZeneca in Sachsen aufgehoben

In Sachsen können sich ab sofort alle Bürger in Arztpraxen mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen. Wie Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) nach der Kabinettssitzung in Dresden mitteilte, ist damit die Impfpriorisierung für diesen Impfstoff komplett aufgehoben.

Es gibt allerdings Bedingungen: Die Impfung darf in den am Impfprogramm beteiligten Praxen nur nach einer ausführlichen Beratung erfolgen. Sowohl der Arzt als auch der impfwillige Bürger müssen zustimmen. Bisher wurde der Impfstoff nur Menschen im Alter ab 60 Jahren verabreicht.

Meldedaten zufolge sind deutschlandweit inzwischen 20,2 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Demnach wurden etwa 16,8 Millionen Menschen ein Mal geimpft, weitere rund 5,6 Millionen haben den vollen Impfschutz bekommen. Innerhalb eines Tages wurden 381.095 weitere Impfungen verabreicht.

15:37 Uhr: Hausärzte sollen mehr Impfdosen und kein AstraZeneca mehr erhalten

Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen in der kommenden Woche 500.000 Impfdosen mehr erhalten als zunächst geplant. „Der Bund wird den Praxen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ausschließlich den Impfstoff von Biontech-Pfizer bereitstellen, mit zwei Millionen Dosen aber deutlich mehr, als bisher avisiert waren.

Ursprünglich sollten in der letzten Aprilwoche rund 1,5 Millionen Impfstoff-Dosen an die Praxen gehen, davon drei Viertel Biontech und ein Viertel AstraZeneca“, heißt es einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an die Praxen, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Dienstagausgabe berichtet.

„Durch die höhere Liefermenge können Vertragsärzte nunmehr 24 bis 48 Dosen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ordern“, heißt es weiter. „Nunmehr erhalten die Arztpraxen ausschließlich Impfstoff von Biontech-Pfizer.“

Der Apothekerverband Nordrhein begrüßt dies. „Das ist eine erfreuliche Steigerung und wird die Impfkampagne in den Hausarztpraxen erheblich beschleunigen. Der gut etablierte Impfstoff von Biontech-Pfizer sorgt für schnellere Abläufe in Praxen und Apotheken, weil viel Beratungszeit entfällt“, sagte Verbandschef Thomas Preis.

Der AstraZeneca-Impfstoff sei hingegen gut geeignet, in den Impfzentren verimpft zu werden. „Das Ziel, dass schon im Sommer zumindest jeder eine Impfung erhalten hat, wird so immer wahrscheinlicher, zumal Biontech angekündigt hat, im Juni die Zahl der ausgelieferten Dosen noch einmal deutlich zu steigern“, sagte Preis.

+++17. April+++

13:00 Uhr: Luxemburg startet AstraZeneca-Impfkampagne speziell für Jüngere

Luxemburg startet eine Impfkampagne mit dem Corona-Vakzin von AstraZeneca speziell für Jüngere im Alter von 30 bis 54 Jahren. Freiwillige können sich ab der kommenden Woche für eine Impfung mit dem Präparat registrieren, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Damit soll verhindert werden, dass Impfstoffdosen ungenutzt liegen bleiben.

Derzeit werden in Luxemburg Bewohner im Alter zwischen 55 und 64 Jahren geimpft, vorzugsweise mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna. Es wäre jedoch „unverantwortlich“, Impfstoff liegen zu lassen, sagte Regierungschef Xavier Bettel am Freitag.

Die Regierung wolle jüngeren Leuten, die angesichts der neuen Varianten des Coronavirus zunehmend gefährdet seien, ebenfalls die Möglichkeit zur Impfung geben und verhindern, dass Impfstoff verfalle.

Wegen sehr selten auftretender Fälle von Blutgerinnseln wird das AstraZeneca-Präparat in vielen EU-Ländern nur noch an bestimmte Altersgruppen verimpft, in Deutschland nur an über 60-Jährige.

Dänemark stellte die Impfungen mit AstraZeneca komplett ein. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA und die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehlen das Vakzin jedoch weiterhin für alle Altersgruppen und betonen, die Vorteile seien höher zu bewerten als die Risiken.

+++16. April+++

20:36 Uhr: EU könnte Impfstoff-Liefervertrag mit AstraZeneca nicht verlängern

Nach Einschätzung der französischen Industrieministerin Agnes Pannier-Runacher wird die EU ihren Liefervertrag mit dem Corona-Impfstoffhersteller AstraZeneca voraussichtlich nicht erneuern.

„Es ist noch nicht entschieden“, sagte Pannier-Runacher am Freitag dem Radiosender RMC. Aber es sei „am wahrscheinlichsten“, dass die EU ihre Abmachung mit dem britisch-schwedischen Unternehmen nicht über 2021 hinaus verlängern werde.

Bislang seien weder mit dem US-Konzern Johnson & Johnson noch mit AstraZeneca Gespräche für einen neuen Vertrag aufgenommen worden, sagte die Ministerin weiter. „Unterdessen laufen bereits Gespräche mit Pfizer/Biontech und Moderna.“

Die EU-Kommission, die im Namen der EU-Staaten die Verhandlungen mit den Herstellern führt, bestätigte diese Angaben zunächst nicht.

Allerdings hatte die Brüsseler Behörde am Mittwoch die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer für einen neuen Liefervertrag über 1,8 Milliarden zusätzliche Impfstoffdosen angekündigt. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hob den Hersteller als „zuverlässigen Partner“ hervor. Anders als AstraZeneca hätten das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer ihre Zusagen eingehalten.

Der bestehende EU-Vertrag mit AstraZeneca umfasst eine Bestellung für 300 Millionen Dosen und eine Option für weitere 100 Millionen. Das Unternehmen hat bislang aber bedeutend weniger Impfstoff geliefert als zugesagt. Hinzu kommen Bedenken wegen seltener, aber schwerwiegender Nebenwirkungen.

Dänemark stellte wegen der Gefahr von Blutgerinnseln die Impfungen mit AstraZeneca dauerhaft ein.

Deutschland hat wie viele andere Länder eine Altersuntergrenze für Impfungen mit AstraZeneca eingeführt. Den bisherigen Informationen zufolge treten die höchst seltenen Nebenwirkungen eher bei jüngeren Menschen auf. Menschen über 60 Jahren wird das Mittel in Deutschland daher weiterhin verabreicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhielt am Freitag ihre erste Corona-Impfung mit AstraZeneca.

18:21 Uhr: Kanzlerin mit AstraZeneca-Impfstoff geimpft

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag gegen das Coronavirus geimpft worden.

„Ich freue mich, dass ich heute die Erstimpfung mit AstraZeneca bekommen habe“, hieß es in einer Erklärung Merkels, die ihr Sprecher Steffen Seibert auf Twitter veröffentlichte. „Das Impfen ist der Schlüssel, um die [Corona-]Pandemie zu überwinden“, zitierte Seibert die Kanzlerin weiter.

Merkel hatte wiederholt angekündigt, sie wolle sich impfen lassen, sobald sie an der Reihe sei – auch mit AstraZeneca. „Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren – und allen, die sich impfen lassen“, wurde sie nun von Seibert zitiert.

Die 66-Jährige ist nach der geltenden Impfpriorisierung berechtigt, mit AstraZeneca geimpft zu werden.

Auch Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) teilte auf Twitter mit, er sei am Freitag von einem Team der Bundeswehr mit AstraZeneca gegen das Coronavirus geimpft worden. „Jede Impfung bringt uns dem Zeitpunkt näher, an dem wir die Corona-Pandemie überwunden haben werden“, schrieb der 62-Jährige.

Der Impfstoff von AstraZeneca wird derzeit in der Regel nur an über 60-Jährige verimpft. Grund dafür ist, dass vor allem bei jüngeren Frauen Fälle von Hirnvenen-Thrombosen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung mit dem Präparat aufgetreten sind.

Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Donnerstag mitgeteilt, er sei nun geimpft worden. Der 71-Jährige erhielt allerdings den Impfstoff von Biontech/Pfizer.

17:10 Uhr: Arztpraxen dürfen künftig selbst entscheiden, ob sie AstraZeneca-Impfstoff bestellen

Arztpraxen dürfen einem Medienbericht zufolge künftig selbst entscheiden, welchen Corona-Impfstoff sie für ihre Patienten geliefert bekommen.

Das berichtete die „Rheinische Post“ (Freitagsausgabe) unter Berufung auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Dem Bericht zufolge teilte die KBV den Praxen mit, dass diese „den Covid-Impfstoff ab sofort impfstoffspezifisch“ ordern könnten.

„Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen“, erklärte die KBV der Zeitung zufolge. Die neue Regelung soll erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai gelten, der Bund werde dafür Vakzine von Biontech/Pfizer und AstraZeneca bereitstellen.

Die Bestellmenge pro Arzt sei für die besagte Woche auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 AstraZeneca-Dosen begrenzt.

Der Apothekerverband Nordrhein begrüßte der Zeitung zufolge den Schritt. „So kann auch vermieden werden, dass Impfstoff in den Kühlschränken der Praxen liegen bleibt“, sagte Verbandschef Thomas Preis. „Wir werden aber den Ärzten raten, möglichst beide Impfstoffe zu bestellen“, fügte er hinzu.

+++14.April+++

14:36 Uhr: Dänemark stellt Impfungen mit AstraZeneca dauerhaft ein

Dänemark stellt als erstes Land in Europa die Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca dauerhaft ein. Es gebe „echte und ernsthafte Hinweise“ auf schwere Nebenwirkungen des Vakzins, erklärte der Chef der dänischen Gesundheitsbehörde, Sören Broström, am Mittwoch. Die Impfkampagne werde deshalb für alle Altersgruppen „ohne diesen Impfstoff fortgesetzt“.

07:48 Uhr: Verband: Viele NRW-Hausärzte wollen AstraZeneca nicht verimpfen – Zweitimpfung soll BioNTech/Pfizer oder Moderna sein

Der Chef der Hausärzteverbands NRW, Oliver Funken, kritisiert, dass die Hausärzte in der kommenden Woche AstraZeneca verimpfen müssen. „Wegen des Hin und Hers um AstraZeneca sind viele Patienten und Ärzte verunsichert“, sagte Funken der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe, 14. April). Es gebe viele Hausärzte, die AstraZeneca nicht verimpfen wollen.

„Umso ärgerlicher ist es, dass sie in der kommenden Woche nur dann mit Biontech beliefert werden sollen, wenn sie ebenso viele AstraZeneca-Dosen abnehmen.“ So sehe es eine Anweisung des Bundes vor.

Das bestätigte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein: „Die etwa hälftige Aufteilung zwischen Biontech und AstraZeneca muss von den Arztpraxen akzeptiert werden. Andernfalls würde gar keine Auslieferung stattfinden dürfen.“ Zugleich forderte der Hausärzte-Chef, die Priorisierung aufzugeben, um alle AstraZeneca-Dosen zu verimpfen: „Wenn wir jetzt Strecke machen wollen, müssen wir die Priorisierung aufgeben.

Wenn eine Praxis nicht genug über 60-jährige Patienten hat, die mit AstraZeneca geimpft werden können und wollen, muss es den Ärzten freigestellt sein, auch jüngere Patienten damit zu impfen, auch wenn diese Patienten keiner Priorisierungsgruppe angehören“, so Funken.

Zugleich sagte der Hausärzte-Chef: „Die Studien zeigen, dass Biontech und AstraZeneca gleichwertige Impfstoffe sind. AstraZeneca ist durch Politik und Behörden schlecht geredet worden.“

BioNTech oder Moderna für Zweitimpfung nach AstraZeneca

Menschen unter 60 Jahren, die als erstes Vakzin eine AstraZeneca-Dosis erhalten haben sollen für die zweite Impfung auf ein anderes Präparat umsteigen. Darauf haben sich, nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) von Anfang April, die Gesundheitsminister von Bund und Ländern einstimmig geeinigt.

Bei den Beratungen, an denen auch STIKO-Chef Thomas Mertens teilgenommen hatte, sei klar geworden, dass die Zweitimpfung durch einen mRNA-Imfpstoff, also das Präparat von BioNTech/Pfizer oder Moderna, eine gute Basis sei, um die Menschen wirksam zu schützen, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Holetschek.

+++9. April+++

20:00 Uhr: 42 Fälle von Sinusvenenthrombose nach AstraZeneca-Impfung

In Deutschland sind bislang 42 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca bekannt.

Das berichtete das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Freitagabend. Die 42 Fälle der speziellen Form sehr seltener Hirnvenenthrombosen seien bis zum 2. April gemeldet worden, in 23 Fällen sei zusätzlich eine Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen) gemeldet worden.

Mit Ausnahme von sieben Fällen seien Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren betroffen gewesen. Allerdings seien Frauen nach den Angaben des Robert Koch-Instituts auch häufiger als Männer mit dem Produkt geimpft worden. Die Männer seien 24 bis 58 Jahre alt gewesen. Acht Betroffene starben, fünf Frauen und drei Männer, wie das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Institut in Langen berichtete. Für Frauen zwischen 20 und 59 Jahren seien deutlich mehr Fälle beobachtet worden, als erwartbar gewesen sei. Inzwischen wird der Impfstoff in Deutschland in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren verwendet.

Sieben Fälle einer Sinusvenenthrombose wurden den Angaben zufolge nach Impfung mit dem Biontech-Impfstoff gemeldet, drei Frauen im Alter von 34 bis 81 Jahren und vier Männer im Alter von 81 bis 86 Jahren seien betroffen gewesen. In keinem Fall wurde eine Thrombozytopenie berichtet. Die Zahl der gemeldeten Fälle sei jedoch unter Berücksichtigung der verimpften Dosen im Vergleich zur gewöhnlich erwarteten Zahl dieser Thrombosen nicht erhöht.

Ärzte sowie andere Angehörige der Gesundheitsberufe sollten auf die Anzeichen und Symptome einer Thromboembolie und/oder Thrombozytopenie achten, erklärte das Institut. Die Geimpften sollten bei Symptomen wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Beinschwellungen oder anhaltenden Bauchschmerzen sofort einen Arzt aufsuchen. Das Gleiche gelte bei neurologischen Symptomen, wie schweren oder anhaltenden Kopfschmerzen, verschwommenem Sehen oder punktförmigen Hautblutungen. Es lägen keine Daten zum Risiko bei der Zweitimpfung vor.

Bis zum 2. April seien in Deutschland insgesamt rund 14,38 Millionen Impfungen durchgeführt worden. Dem Institut wurden 407 Todesfälle „in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung“ gemeldet bei Menschen im Alter zwischen 24 und 102 Jahren. Der Abstand habe zwischen weniger als einer Stunde und 40 Tagen betragen. Bei der überwiegenden Mehrzahl hätten zum Teil multiple Vorerkrankungen bestanden, die vermutlich todesursächlich gewesen seien. In einzelnen Verdachtsfällen seien weitere Informationen angefordert worden.

EMA untersucht Verbindung von AstraZeneca-Vakzin mit Kapillarlecksyndrom

Die EU-Arzneimittelbehörde untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Corona-Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca und dem Kapillarlecksyndrom, wie sie am Freitag in Amsterdam mitteilte. Es gehe um fünf Fälle der auch als Clarkson-Syndrom bekannten Gefäßerkrankung. Bei dem nur sehr selten auftretenden Leiden ist die Durchlässigkeit der Kapillargefäße zu hoch, so dass Plasma austritt und es zu Ödemen und einem Abfall des Blutdrucks kommt.

Erst am Mittwoch hatte sich die EU-Behörde mit dem möglichen Zusammenhang zwischen der AstraZeneca-Impfung und dutzenden, teilweise auch tödlichen, Fällen von Thrombosen befasst. Sie kam zu dem Schluss, dass der Nutzen der Impfung das Risiko überwiegt und empfahl lediglich, Blutgerinnsel künftig als „sehr seltene Nebenwirkung“ des Impfstoffs aufzuführen. In Deutschland wurde der Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffs grundsätzlich auf Menschen ab 60 Jahren eingeschränkt. Einige Ländern setzen Impfungen mit AstraZeneca weiter aus.

17:25 Uhr: EMA prüft Thrombose-Fälle bei Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft Fälle von Thrombosen nach einer Coronaimpfung mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson.

Vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln seien nach einer Impfung aufgetreten, teilte die EMA in Amsterdam mit. Eine Person sei gestorben. Einer der Verdachtsfälle sei während der klinischen Studien aufgetreten. Die Behörde betonte, dass ein Zusammenhang mit dem Impfstoff des US-Herstellers noch nicht festgestellt worden sei.

Die EMA hatte am Mittwoch bei einer erneuten Prüfung von seltenen Thrombosen-Fällen nach der Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca festgestellt, dass es einen Zusammenhang gebe. Die Häufigkeit gemeldeter Zwischenfälle mit Blutgerinnseln im Gehirn treten nach EMA-Angaben mit ungefähr 1 je 100.000 auf. Die EMA gab weiter uneingeschränkt grünes Licht für eine Verwendung. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, erklärte die Arzneimittelbehörde.

17:23 Uhr: WHO empfiehlt keine Kreuzimpfung von Präparaten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht keine Empfehlung für sogenannte Kreuzimpfungen gegen das Coronavirus aus.

Es lägen noch keine ausreichenden Daten für mögliche Risiken einer ersten Impfdosis mit AstraZeneca und einem anderen Mittel als Zweitimpfung vor, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris der Deutschen Presse-Agentur. Harris bezog sich bei ihren Aussagen auf eine vorläufige Empfehlung eines WHO-Expertengremiums von Februar. Demnach solle vorläufig das gleiche Produkt für beide Teilimpfungen gespritzt werden. Die Experten forderten weitergehende Forschungen, um die Mischung von Vakzinen zu überprüfen.

In Deutschland gibt es eine gewissen Druck, genau solche Kreuzimpfungen vorzunehmen. Der Grund: Seit kurzem bekommen Menschen unter 60 den AstraZeneca-Impfstoff wegen Thrombosegefahr nicht mehr gespritzt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge haben aber bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste Impfung mit AstraZeneca erhalten. Die Frage ist nun, wie diese Menschen ihren vollen Impfschutz bekommen, für den eine zweite Dosis nötig ist.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, dass die Betroffenen nun nach zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech/Pfizer oder Moderna) bekommen. Allerdings ist eine Entscheidung dazu noch nicht gefallen. Die Gesundheitsminister der Länder wollen zunächst noch offene Fragen diskutieren.

15:24 Uhr: Bundestagsabgeordnete über 60 bekommen AstraZeneca-Impfung angeboten

Die Bundestagsabgeordneten, die über 60 Jahre alt sind, erhalten in der nächsten Woche das Angebot für eine COVID-19-Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin an. Die Parlamentsärztin werde den knapp 200 Abgeordneten in der Altersgruppe über 60 ein Impfangebot mit dem Impfstoff von AstraZeneca unterbreiten, teilte ein Sprecher des Bundestags mit.

In Berlin, wo der Bundestag sitzt, wurde ebenso wie in anderen Bundesländern allen Menschen über 60 vorzeitig eine Impfung mit AstraZeneca angeboten, nachdem entschieden worden war, das Vakzin nicht mehr an Jüngere abzugeben. Hintergrund sind einige Fälle von Hirnvenenthrombosen, die vorwiegend bei jüngeren Menschen auftraten.

Nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission sollen Menschen unter 60, die die Erstimpfung mit AstraZeneca erhielten, als zweite Dosis ein anderes Präparat erhalten. Bei den Menschen über 60 wird weiter eine zweimalige Impfung mit AstraZeneca empfohlen – und zwar innerhalb eines Abstands von zwölf Wochen nach der Erstimpfung. So soll auch bei den Bundestagsabgeordneten verfahren werden, wie der Parlamentssprecher mitteilte.

Virologe Hendrik Streeck sieht dies kritisch. Er zeigt sich überrascht über die Stiko-Empfehlung, Menschen nach einer Corona-Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca eine Zweitimpfung mit Biontech- oder Moderna-Wirkstoffen anzubieten.

„Da sind die klinischen Studien noch nicht gelaufen. Ich hielte es für notwendig, sich an die Regeln zu halten und abzuwarten, ob die Studien erfolgreich sind“, sagte Streeck der „Fuldaer Zeitung“ (Donnerstag).

+++8. April+++

13:23 Uhr: Stiko-Chef bleibt bei Empfehlung von AstraZeneca nur für Ältere

Die Ständige Impfkommission (Stiko) bleibt trotz der positiven Stellungnahme der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) zum Impfstoff von AstraZeneca bei ihrer Empfehlung, das Vakzin weiter nur bei Menschen über 60 einzusetzen.

Die EMA bewerte auf Grundlage des Public-Health-Gedankens – also auf Grundlage der Frage, was für die gesamte Bevölkerung der EU von Vorteil sei, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. In Deutschland sei die Situation etwas anders, Deutschland sei nicht so abhängig von AstraZeneca.

Stiko-Chef: „Wir können Impfstoffe verschieben“

„Wir können Impfstoffe verschieben“, sagte Mertens. Damit werde derselbe Effekt erzielt, aber das Risiko für schwere Nebenwirkungen in einer bestimmten Altersgruppe deutlich reduziert.

Die Stiko empfiehlt Jüngeren, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca bekommen haben, auch weiter eine Zweitimpfung mit dem Vakzin von Biontech oder Moderna.

„Viele glauben, dass dann zwei Impfstoffe im Körper um die Wette arbeiten“, erklärte Mertens, „aber das ist nicht so.“ Vielmehr sei der eigentliche Impfstoff schnell aus dem Körper verschwunden. „Was bleibt, ist die Immunantwort.“

Virologe Streeck überrascht über Stiko-Empfehlung

Anders sieht dies der Virologe Hendrik Streeck. Er zeigt sich überrascht über die Stiko-Empfehlung, Menschen nach einer Corona-Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca eine Zweitimpfung mit Biontech- oder Moderna-Wirkstoffen anzubieten.

„Da sind die klinischen Studien noch nicht gelaufen. Ich hielte es für notwendig, sich an die Regeln zu halten und abzuwarten, ob die Studien erfolgreich sind“, sagte Streeck der „Fuldaer Zeitung“ (Donnerstag).

Mertens zu Sputnik V: „Ein bayerischer Alleingang überzeugt mich nicht“

Noch sei die Datenlage zu schlecht, um eine Empfehlung dazu abgeben zu können, ob der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung verlängert werden sollte, sagte Mertens. Dieses Vorgehen empfiehlt unter anderem der SPD-Experte Karl Lauterbach mit dem Argument, dass dies schneller mehr Menschen eine erste Impfung ermöglichen würde.

Zur Idee von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), für sein Bundesland bei Zulassung 2,5 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V zu bestellen, sagte Mertens: „Es ist prinzipiell gut, sich Impfstoff zu sichern.“ Ein bayerischer Alleingang überzeuge ihn aber nicht.

Er wisse nicht, welche Daten zu Sputnik V der EMA vorlägen, sagte Mertens. Er selbst kenne nur die im Fachmagazin „Lancet“ publizierten Daten. „Die sehen sehr gut aus.“ Würde Sputnik V in Europe geprüft und zugelassen, hätte er gegen den Impfstoff nichts einzuwenden.

13:20 Uhr: Lauterbach mit AstraZeneca geimpft

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich mit dem Corona-Vakzin von AstraZeneca impfen lassen. AstraZeneca sei „ein hochwirksamer Impfstoff, schwere Nebenwirkungen sind sehr rar“, schrieb der 58-jährige Epidemiologe am Mittwochabend auf Twitter.

Er habe das Vakzin am Dienstag gemeinsam mit dem Leiter des Impfzentrums Leverkusen „viel verimpft“. „Selbstverständlich habe ich ihn auch genommen.“

In den vergangenen Tagen hatten sich bereits unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, und Regierungssprecher Steffen Seibert mit AstraZeneca impfen lassen.

Seit vergangener Woche können sich in vielen Bundesländern Menschen ab 60 Jahren das AstraZeneca-Präparat verabreichen lassen, obwohl sie in der Impfreihenfolge eigentlich weiter hinten stehen.

Hintergrund ist die Entscheidung, diesen Impfstoff nicht mehr für Menschen unter 60 Jahren zu verwenden. Zuvor waren Fälle von seltenen Hirnvenen-Thrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung aufgetreten.

8:57 Uhr: Impfstoff-Mix trotz fehlender Datenlage: Virologe Streeck überrascht über Stiko-Empfehlung zu AstraZeneca

Der Virologe Hendrik Streeck zeigt sich überrascht über die Stiko-Empfehlung, Menschen nach einer Corona-Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca eine Zweitimpfung mit Biontech- oder Moderna-Wirkstoffen anzubieten.

„Da sind die klinischen Studien noch nicht gelaufen. Ich hielte es für notwendig, sich an die Regeln zu halten und abzuwarten, ob die Studien erfolgreich sind“, sagte Streeck der „Fuldaer Zeitung“ (Donnerstag).

In der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Institutes heißt es wörtlich:

„Hinsichtlich der zweiten Impfstoffdosis für jüngere Personen, die bereits eine erste Dosis der COVID-19 Vaccine AstraZeneca erhalten haben, gibt es noch keine wissenschaftliche Evidenz zur Sicherheit und Wirksamkeit einer heterologen Impfserie. Bis entsprechende Daten vorliegen empfiehlt die STIKO, bei Personen im Alter <60 Jahren anstelle der zweiten AstraZeneca-Impfstoffdosis eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs 12 Wochen nach der Erstimpfung zu verabreichen.“

+++7.April+++

16:00 Uhr: EMA empfiehlt weiterhin Nutzung von AstraZeneca

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) steht weiter hinter AstraZeneca. Die Vorteile des Corona-Impfstoffs überwögen die Risiken, teilte die EU-Behörde am Mittwoch nach einer Sitzung des Ausschusses für Risikobewertung (PRAC) mit.

Blutgerinnsel sollten als eine „sehr seltene Nebenwirkung“ gelistet werden, so die EMA. Immer wieder waren Impfungen mit AstraZeneca in verschiedenen Ländern der EU, aber auch im Rest der Welt ausgesetzt worden, weil nach Impfungen gehäuft Thrombosen aufgetreten sein sollen.

In Deutschland ist der Wirkstoff deswegen derzeit nur für Personen über 60 Jahren empfohlen. Auch die EMA bestätigte, dass die meisten Fälle bei Frauen unter 60 Jahren aufgetreten seien, wenngleich insgesamt sehr selten und das innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung. Besondere andere Risikofaktoren seien nicht nachweisbar, so die Behörde.

13:15 Uhr: Universität Oxford pausiert Studie zu AstraZeneca-Impfung bei Kindern

Eine britische Studie an Kindern mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca wird pausiert, während die Aufsichtsbehörden das Gefahrenpotenzial des Vakzins bewerten. „Während es keine Sicherheitsbedenken in der pädiatrischen klinischen Studie gibt, warten wir auf zusätzliche Informationen von der britischen Arzneimittelbehörde MHRA über ihre Überprüfung der seltenen Fälle von Thrombosen bei Erwachsenen“, erklärte die Universität Oxford am Dienstag. Die Universität hat den Impfstoff zusammen mit dem britisch-schwedischen Pharmariesen AstraZeneca entwickelt.

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA ist eine von vielen Behörden auf der ganzen Welt, die derzeit analysiert, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und einer seltenen Form von Blutgerinnseln gibt. Die WHO und die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wollen ihre Ergebnisse im Laufe der Woche bekannt geben. Die MHRA hatte am Wochenende mitgeteilt, dass es bei den 18 Millionen verabreichten Dosen in Großbritannien 30 Fälle von Thrombosen gab, sieben davon waren tödlich.

11:10 Uhr: EMA will um 16 Uhr über AstraZeneca-Prüfung informieren

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) will am Mittwochnachmittag (7. April) über die Ergebnisse ihrer jüngsten Prüfung des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca informieren. Für 16 Uhr ist eine Pressekonferenz der Behörde geplant. Dabei sollen die neuesten Erkenntnisse des Pharmakovigilanzausschusses (PRAC) der EMA vorgestellt werden.

Insbesondere ging es bei der Prüfung um eine mögliche Verbindung zwischen Impfungen mit AstraZeneca und dem Auftreten von Thrombosen. Marco Cavaleri, Chef der EMA-Abteilung für Impfstrategien, hatte zuletzt bereits in einem Interview gesagt, dass es mittlerweile klar sei, dass es einen „Zusammenhang“ gebe. Was genau die Reaktion verursache, war aber zuletzt noch unklar. Es wird erwartet, dass die EMA eine aktualisierte Empfehlung für den Wirkstoff von AstraZeneca abgeben wird.

07:38 Uhr: Familie erstattet Anzeige wegen Tod von 63-Jährigem kurz nach AstraZeneca-Impfung

Nachdem ein 63-Jähriger in Ostfrankreich nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin von AstraZeneca an multiplen Thrombosen gestorben ist, haben die Angehörigen Anzeige wegen fahrlässiger Tötung erstattet. Wie die Staatsanwaltschaft der Stadt Annecy am Dienstag mitteilte, richtet sich die Anzeige gegen Unbekannt. Einem Bericht der Lokal-Zeitung „Le Dauphiné Libéré“ zufolge verstarb der Mann vor rund drei Wochen.

„Innerhalb von eineinhalb Tagen häufte sich ein Problem nach dem anderen, Thrombosen in lebenswichtigen Organen, der Leber, den Nieren, dem Gehirn“, sagte der Bruder des Verstorbenen in einem Video, das die Zeitung veröffentlichte. Der 63-Jährige sei auf die Intensivstation gebracht worden. „Es ging sehr schnell“, erinnerte sich sein Bruder.

Die Familie, die „zu 95 Prozent“ davon überzeugt sei, dass ein Zusammenhang zwischen dem Tod des Mannes und der kürzlich erfolgten Impfung bestehe, versuchte den Angaben zufolge, den Vorfall als Folge der Impfung anerkennen zu lassen. Sie meldete den Fall auch an die Arzneimittelbehörde ANSM, die weitere Informationen zur Klärung der Todesursache forderte.

Es ist nicht der erste Fall in Frankreich, der sich gegen den britisch-schwedischen Impfstoffhersteller AstraZeneca richtet: In Toulouse erstatteten Angehörige nach dem Tod einer 38-Jährigen eine Anzeige gegen Unbekannt und in Nantes hat die Staatsanwaltschaft nach dem Tod eines Medizinstudenten eine Voruntersuchung eingeleitet.

+++ 06. April +++

14:29 Uhr: EMA-Vertreter sieht eindeutigen Zusammenhang zwischen AstraZeneca-Impfung und Thrombosen

Nach wochenlanger Unsicherheit hat ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzneimittelbehörde EMA eine Verbindung zwischen der Corona-Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin und dem Auftreten von Blutgerinnseln (Thrombosen) bei manchen Geimpften gezogen.

Es sei „klar“, dass es einen „Zusammenhang“ gibt, sagte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, in einem am Dienstag veröffentlichten Zeitungsinterview. In Deutschland wird das Vakzin in der Regel vorsichtshalber nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt.

„Meiner Meinung nach können wir mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt“, sagte Cavaleri mit Blick auf die Thrombosen nach AstraZeneca-Impfungen in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Il Messaggero“.

Er ließ in dem Interview durchblicken, dass die EMA den Zusammenhang bereits „in den nächsten Stunden“ offiziell feststellen werde.

EMA-Vertreter: Wie das AstraZeneca-Vakzin Blutgerinnsel bei Geimpften auslöst, ist unklar

Wie das AstraZeneca-Vakzin Blutgerinnsel bei Geimpften auslöst, ist nach Cavaleris Angaben jedoch noch nicht klar. Die EMA hatte für Dienstag bis Freitag diese Woche eine Prüfung des Astrazeneca-Impfstoffs angesetzt.

„Wir versuchen, ein genaues Bild davon zu erhalten, was passiert“, sagte Cavaleri dem „Messagero“. Die EMA wolle „auf präzise Weise dieses durch den Impfstoff verursachte Syndrom definieren“.

Bei jüngeren Menschen, die den AstraZeneca-Impfstoff erhalten hatten, gebe es eine Fallzahl an Hirnthrombosen, die höher sei, „als wir erwarten würden“, führte Cavaleri aus.

Bislang hat die EMA den AstraZeneca-Impfstoff als sicher empfohlen und betont, der Nutzen des Vakzins überwiege deutlich mögliche negative Folgen.

Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln sei „möglich“, allerdings gebe es dafür keinen Beweis, hieß es bislang von der EMA. Auch der britisch-schwedische Hersteller betont dies.

Der medizinische Mikrobiologe Paul Hunter von der University of East Anglia sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Beweise gingen „eher in die Richtung, dass das Oxford-Astrazeneca-Vakzin durchaus die Ursache ist“.

Dänemark setzt die Verwendung von AstraZeneca vollständig aus

Mehrere Länder, darunter Deutschland, Frankreich und Kanada, schränkten den Einsatz des Vakzins bereits ein. Andere Länder wie Dänemark setzten die Verwendung vorsichtshalber vollständig aus.

In Deutschland sollen seit Ende März Menschen unter 60 Jahren nur noch in Ausnahmefällen mit AstraZeneca geimpft werden. Die deutschen Behörden hatten ihre Entscheidung mit dem Auftreten von Hirnvenen-Thrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zu der Impfung begründet.

International wurden Dutzende solcher Fälle gemeldet, von denen mehrere tödlich endeten. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hatte am Samstag erklärt, nach landesweit mehr als 18 Millionen AstraZeneca-Impfungen seien in Großbritannien bislang 30 Thrombose-Fälle bei Geimpften aufgetreten. Sieben der Betroffenen seien gestorben.

Chef des Hausärzteverbandes fordert Klarheit über AstraZeneca-Nebenwirkungen

Vor dem Start der Corona-Impfungen in den Hausarztpraxen am Dienstag hat der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, Klarheit über die Nebenwirkungen des Impfstoffs von AstraZeneca gefordert.

„Impfen darf nicht zur Mutprobe werden – weder für die Patienten noch für den Arzt“, sagte Weigeldt der „Bild“-Zeitung vom Dienstag. Es fehle bisher an Klarheit, welche Vorerkrankungen und Prädispositionen die Geimpften, bei denen Hirnvenen-Thrombosen aufgetreten waren, hatten.

+++3. April+++

19:18 Uhr: RKI-Chef Wieler und Regierungssprecher Seibert mit AstraZeneca geimpft

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, und Regierungssprecher Steffen Seibert haben sich mit dem Impfstoff von Astrazeneca gegen das Coronavirus impfen lassen.

„Ich bin froh und glücklich, dass ich heute Vormittag mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurde“, hieß es in einer Erklärung Wielers, die das RKI am Samstag auf Twitter verbreitete. Daneben war ein Schwarz-Weiß-Foto der Impfung zu sehen.

Seibert schrieb auf Twitter von „Osterglück“.

Wieler bedankte sich bei den Mitarbeitern der Berliner Impfhotline und des Impfzentrums. „Mit jeder Impfung rückt das Pandemie-Ende näher“, betonte er.

Seibert teilte auf Twitter ein Foto seiner Impfbescheinigung. „Erstgeimpft mit Astrazeneca“, schrieb er dazu. „Danke an alle im Impfzentrum Flughafen Tegel, die dort so eine freundliche und positive Atmosphäre schaffen.“

Beide Männer sind 60 Jahre alt. In Berlin und vielen anderen Bundesländern können sich jetzt Menschen ab 60 mit dem Astrazeneca-Produkt impfen lassen, obwohl sie in der Impfreihenfolge eigentlich weiter hinten stehen.

Hintergrund ist die Entscheidung, diesen Impfstoff nicht mehr für Menschen unter 60 zu verwenden. Zuvor waren Fälle von Hirnvenen-Thrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung aufgetreten.

13:08 Uhr: Großbritannien meldet sieben Todesfälle nach 18 Millionen AstraZeneca-Impfungen

In Großbritannien sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden nach landesweit mehr als 18 Millionen Astrazeneca-Impfungen bisher sieben Menschen an Blutgerinnseln gestorben. Von bisher 30 registrierten Thrombose-Fällen nach Verabreichung des Vakzins „sind sieben Betroffene leider verstorben“, teilte die britische Arzneimittelbehörde (MHRA) am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Untersuchungen der Thrombose-Fälle dauerten an.

Die Vorteile der Impfung überstiegen die Risiken „deutlich“, erklärte die MHRA. Sie rief alle Briten auf, weiter zum Impfen zu gehen.

Am Freitag hatten die Niederlande – ebenso wie zuvor bereits Deutschland – entschieden, Menschen im Alter von unter 60 Jahren vorerst nicht mehr mit dem Vakzin von Astrazeneca zu impfen. Die Bundesregierung hatte ihrerseits am Dienstag beschlossen, das Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verimpfen. Hintergrund sind Thrombose-Fälle vor allem bei jüngeren Frauen.

+++2. April++++

21:00 Uhr: Auch die Niederlande impfen unter 60-Jährige vorerst nicht mehr mit AstraZeneca

Nach Deutschland haben nun auch die Niederlande entschieden, Menschen im Alter von unter 60 Jahren vorerst nicht mehr mit dem Vakzin von AstraZeneca zu impfen. Es seien fünf neue Fälle von gefährlichen Blutgerinnseln gemeldet worden, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Freitag mit. Betroffen seien Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahren, eine von ihnen sei gestorben.

Der Minister betonte zugleich, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handele. Diese solle bis zu einer neuen Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu diesem Thema gelten, die am 7. April erwartet werde. Rund 10.000 für kommende Woche geplante Impfungen von Mitarbeitern des Gesundheitswesens im Alter unter 60 würden nun ausgesetzt.

Die Bundesregierung hatte am Dienstag beschlossen, das AstraZeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verimpfen. Hintergrund sind Thrombose-Fälle vor allem bei jüngeren Frauen.

13:55 Uhr: Mindestens 30 Thrombose-Fälle nach AstraZeneca-Impfung in Großbritannien

Im Gegensatz zu vielen Ländern weltweit, die beim AstraZeneca-Vakzin Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen eingeführt haben, impfen die Briten trotz einem erhöhtem Thrombose-Risiko ungemindert weiter.

Aktuelle Meldungen zeigen jedoch, dass auch dort die Zahl der Fälle mit Hirnvenenthrombosen infolge der Impfung auch dort steigen.

Die britische Arzneimittelbehörde (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) gab nun bekannt, dass mittlerweile 30 Fälle der Blutgerinnseln nach einer AstraZeneca-Impfung aufgetreten sind (Stand: 24. März). 22 dieser Thrombosen seien Hirnvenenthrombosen und acht seinen Thrombosen anderer Art.

In einem anderen Dokument der Behörde wurden insgesamt 24 Fälle der Hirnvenenthrombosen aufgeführt.

Eine Erklärung für diese Differenz gab es zunächst nicht. Bis zu diesem Datum wurden 18,1 Millionen Dosen COVID-19-Impfstoff AstraZeneca im Vereinigten Königreich verimpft.

+++30. März+++

17:20 Uhr: Köln stoppt AstraZeneca-Impfung

Am Dienstag gegen 16 Uhr gab die Stadt Köln bekannt, dass die AstraZeneca-Impfung ab sofort eingestellt wird.

„Die Gesundheitsministerkonferenz wird sich nach Vorfällen im Zusammenhang mit Astrazeneca heute damit befassen, ob der Impfstoff künftig nur eingeschränkt verimpft wird. Das Kölner Impfzentrum hat daraufhin heute Nachmittag entschieden, heute kein Astrazeneca mehr zu verimpfen“, zitiert „Express“ aus der Mitteilung.

Demnach sollen 488 Personen, die eigentlich noch Astrazeneca erhalten hätten, BionTech-Impfung erhalten.

„Das Impfzentrum bemüht sich, trotz der zu erwartenden Einschränkung für Astrazeneca zumindest bis einschließlich Ostersamstag alle Impftermine aufrechtzuerhalten und ersatzweise Biontech anzubieten. Für die Sonderöffnung des Impfzentrums am Ostersonntag, bei der fast 5.000 AstraZeneca-Impfungen erfolgen sollten, hat das Gesundheitsministerium NRW der Stadt Köln bereits einen alternativen Impfstoff zugesagt“, so die Mitteilung.

Zuvor hat sich die Uniklinik Köln am Dienstag bereits etwas früher dazu entschlossen, den Astrazeneca-Impfstoff Frauen unter 55-Jahren nicht mehr zu empfehlen.

„Der COVID-19 Impfstoff von AstraZeneca ist ein wirksamer Impfstoff, der schwere Krankheitsverläufe verhindert. Er spielt eine wichtige Rolle in der Bekämpfung der SarsCov2-Pandemie. In den letzten Tagen wurden in Deutschland weitere Fälle von schwerwiegenden Thrombosen bei Frauen bekannt, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung stehen. Es handelt sich um seltene Einzelfälle. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs kann im Moment nicht sicher ausgeschlossen werden“, so ein Klinik-Sprecher in der Mitteilung.

17:10 Uhr: Merkel und Spahn beraten mit den Ministerpräsidenten

Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, beraten Spahn und seine Länderkolleginnen und -kollegen ab 18.00 Uhr „erneut über den Einsatz von Astrazeneca“. Dabei werde Spahn einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen machen.

Am Abend werden laut Bundeskanzleramt auch die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bei einem „Informationsgespräch“ einbezogen. Spahn und Merkel wollen sich danach vor der Presse äußern.

In dem neuen Stiko-Entwurf heißt es laut der „Augsburger Allgemeinen“: „Auf Basis der derzeit verfügbaren, allerdings noch begrenzten Evidenz und unter Berücksichtigung der gegenwärtigen pandemischen Lage empfiehlt die Stiko, die Covid-19 Vaccine AstraZeneca für Personen im Alter über 60 Jahren zu verwenden.“

Der Einsatz bei Jüngeren sei „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoakzeptanz nach sorgfältiger Aufklärung“ weiter möglich.

Eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass sich der Entwurf einer Stiko-Empfehlung „im Stellungnahmeverfahren“ befinde. Zum Inhalt äußerte sie sich nicht.

Der Berliner Mediziner Martin Terhardt, der auch Stiko-Mitglied ist, sagte im RBB, es sei sinnvoll, den Impfstoff bei Älteren weiter einzusetzen, „weil da diese Signale von gefährlichen Komplikationen nicht aufgetreten sind“.

Er bedauerte, dass es grundsätzliche Zweifel in der Bevölkerung an Astrazeneca gebe – „weil wir von diesem Impfstoff ja zur Zeit einiges haben und auch noch bekommen werden und es auch Sinn machen würde, diesen Impfstoff einzusetzen“.

16:30 Uhr: Söder schlägt Auslösung von Impfreihenfolge vor

München. Nach dem Astrazeneca-Impfstopp für unter 60-Jährige hat sich Ministerpräsident Markus Söder zu Wort gemeldet. Er hat vorgeschlagen, die Impfreihenfolge für das Vakzin komplett auszulösen.

Irgendwann wird man bei Astrazeneca speziell mit sehr viel Freiheit operieren müssen und sagen müssen: Wer will und wer es sich traut, der soll auch die Möglichkeit haben“, so Söder am Dienstag in München.

Der Impfstoff funktioniere nicht so, wie die meisten gehofft hätten, gesteht der Ministerpräsident. „Bei Astrazeneca ist ja jeden Tag irgendein neues Problem zu erwarten. Und das spürt man auch ehrlicherweise in der Wahrnehmung draußen.“

16:00 Uhr: Berlin, Brandenburg und München setzen AstraZeneca-Impfung für unter 60-Jährige aus

Wegen neuer Hinweise auf Komplikationen haben die Bundesländer Berlin und Brandenburg sowie die Stadt München die Impfungen mit Astrazeneca für unter 60-Jährige vorläufig ausgesetzt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will noch am Dienstagabend mit den Gesundheitsministern der Bundesländer über den weiteren Einsatz von Astrazeneca beraten, das Bundesgesundheitsministerium kündigte einen Vorschlag Spahns zum weiteren Vorgehen an.

Die Impfungen mit Astrazeneca waren zwischenzeitlich wegen im Gehirn aufgetretener Thrombosen – Sinusvenenthrombosen – ausgesetzt worden. Nach einer Prüfung auch auf europäischer Ebene liefen die Impfungen aber wieder. Nach Angaben der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gibt es Hinweise auf weitere Fälle von Nebenwirkungen.

Als erstes Bundesland stoppte Berlin daraufhin die Impfung von unter 60-Jährigen, Kalayci nannte dies eine „Vorsichtsmaßnahme“. Die Stadt München zog nach. Das Land Brandenburg erklärte, die Aussetzung gelte zunächst nur für Dienstag. Nach der Gesundheitsministerkonferenz werde über das weitere Vorgehen entschieden.

Wie Epoch Times vom Paul-Ehrlich-Institut erfuhr, wurden bis zum 29. März (mittags) 31 Fälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem COVID-19 Impfstoff von AstraZeneca (Vaxzevrira) gemeldet.

In 19 Fällen sei zusätzlich eine Thromobzytopenie gemeldet worden – das heißt, dass die Zahl der Thrombozyten bei den Betroffenen zu niedrig war.

Mit Ausnahme von zwei Fällen seien Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren betroffen gewesen, die beiden Männer seien 36 und 57 Jahre alt gewesen. Die Fälle der Thrombosen seien nach der ersten Impfung aufgetreten. Bis Montagmittag wurden demnach rund 2,7 Millionen Erstdosen verabreicht.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Kalayci sagte, sie wolle nun zunächst abwarten, wie die neue Empfehlung der Impfkommission sei. Außerdem wolle sie sich mit dem Bundesgesundheitsministerium darüber austauschen, wie mit der Zweitimpfung dieser Altersgruppe umgegangen werden soll, die bereits eine erste Dosis Astrazeneca bekamen.

Verdacht auf „eine schwerwiegende Erkrankung“ einer 28-Jährigen nach Todesfall

Der Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen hat am Montag die Corona-Schutzimpfung von Frauen unter 55 mit dem Wirkstoff von Astrazeneca vorläufig gestoppt.

Nachdem eine geimpfte Frau (47) vergangene Woche gestorben war, sei dem Kreis nun der Verdacht auf „eine schwerwiegende Erkrankung“ einer 28-Jährigen nach der Impfung mit Astrazeneca gemeldet worden. Beide hatten laut Kreis eine Sinusvenenthrombose erlitten.

„Der Kreis Euskirchen hat heute Mittag die Bezirksregierung und das NRW-Gesundheitsministerium über die neue Lage informiert und das Moratorium vermeldet. Dabei handelt es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, bis die zuständigen Fachdienststellen zu einen endgültigen Bewertung gekommen sind“, hieß es in einer Mitteilung. Die Staatsanwaltschaft Bonn leitete routinemäßig ein Todesermittlungsverfahren ein. Nach Angaben eines Sprechers wurde die Obduktion der Leiche angeordnet.

Der Kreis erklärte, Rückfragen bei den übergeordneten Behörden seien zuvor damit beantwortet worden, dass das Paul-Ehrlich-Institut „die Vorgänge gewissenhaft prüfe, eine abschließende Stellungnahme jedoch nicht erfolgen könne“.

Der Tod der 47-jährigen Frau war dem Gesundheitsamt laut Kreis am vergangenen Freitag durch den verantwortlichen Arzt des regionalen Impfzentrums gemeldet worden, der die Informationen von der behandelnden Klinik erhalten hatte.

Auch der neuerliche Fall sei von dem Arzt gemeldet worden, „nachdem er entsprechende Informationen von der behandelnden Klinik erhalten hatte.“ Die 28 Jahre alte Patientin sei in einem stabilen Zustand und werde in einer Spezialklinik versorgt, so der Kreis in einer Mitteilung.

Landrat Markus Ramers (SPD) habe mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und seinem Staatssekretär telefoniert, „die sich persönlich für eine zeitnahe, abschließende Klärung durch die Fachleute einsetzen.“

Der Kreis Euskirchen hatte nach dem Tod der 47 Jahre alten Frau den Fall dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldet, um einen möglichen Zusammenhang mit der Corona-Impfung der Frau untersuchen zu lassen.

Das Paul-Ehrlich-Institut machte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag keine weiteren Angaben zum konkreten Fall.

Kreis setzt Astrazeneca-Impfung von Frauen unter 55 aus

„Da aktuell nicht ausgeschlossen werden kann, dass Tatsachen vorliegen, die gegen eine alters- und geschlechtsübergreifende Verimpfung „COVID-19 Vaccine Astrazeneca“ sprechen, hat sich der Krisenstab des Kreises Euskirchen dazu entschlossen, die Impfung mit diesem Impfstoff bei Frauen unter 55 auszusetzen“, hieß es vom Kreis. Diese Entscheidung habe der Krisenstab nach fachlicher Beratung durch den Leiter des Gesundheitsamtes und den leitenden Impfarzt gefällt.

Mitte März waren in Deutschland Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca mehrere Tage vorsorglich ausgesetzt worden. Nach einer erneuten Prüfung erklärte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), das Präparat sei sicher.

Doch werde in den Hinweisen eine extra Warnung vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen hinzugefügt, erklärte die EMA. Astrazeneca spielt eine wichtige Rolle in der EU-Impfstrategie. Weil das Präparat nicht so stark gekühlt werden muss, kann es auch gut von Hausärzten gespritzt werden.

Die Impfungen mit Astrazeneca für Männer sowie für Frauen über 55 gehen ebenso wie geplant weiter wie die Impfungen mit dem Biontech-Vakzin. (dpa/sza/rm)



Unsere Buchempfehlung

Krankheiten wie COVID-19, Katastrophen und seltsame Naturereignisse machen den Menschen aufmerksam: etwas läuft schief. Es läuft tatsächlich etwas sehr schief. Die Gesellschaft folgt - verblendet vom "Gespenst des Kommunismus" - einem gefährlichen Weg.

Es ist der Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Göttlichen und dem Teuflischen, die in jedem Menschen wohnen.

Dieses Buch schafft Klarheit über die verworrenen Geheimnisse der Gezeiten der Geschichte – die Masken und Formen, die das Böse anwendet, um unsere Welt zu manipulieren. Und: Es zeigt einen Ausweg. „Chinas Griff nach der Weltherrschaft“ wird im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion