Auch Schleswig-Holstein verschärft Maßnahmen – Mediziner warnen vor Schulschließungen

Während die Corona-Maßnahmen in ganz Deutschland verschärft werden, warnen Kinderärzte vor erneuten Schulschließungen. Der Lockdown habe schwere Folgen für Kinder und Jugendliche.
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Eine der Corona-Regeln – Abstand halten.Foto: iStock
Epoch Times21. November 2021

In der Corona-Pandemie verschärfen immer mehr Bundesländer die Beschränkungen im öffentlichen Leben. Die Landesregierung in Schleswig-Holstein beschloss am Samstag eine Verordnung, nach der ab Montag die 2G-Regel in Innenbereichen von Freizeiteinrichtungen und Gaststätten gilt. Damit können diese nur noch von Geimpften oder Genesenen besucht werden.

Am Samstag waren auch im Saarland und Hamburg schärfere Corona-Regeln in Kraft getreten. In Innenbereichen etwa von Restaurants gilt ebenso wie beim Sport in geschlossenen Räumen grundsätzlich die 2G-Regel. Im Saarland müssen sich beim Besuch von Clubs und Diskotheken auch Geimpfte und Genesene nach der 2G-Plus-Regel zusätzlich testen lassen.

Am Freitag hatten die besonders betroffenen Bundesländer Bayern und Sachsen weitreichende Corona-Maßnahmen beschlossen. In Bayern gilt in Kreisen mit einer Corona-Inzidenz von über 1000 positiv Getestete pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen ein Lockdown. Ausnahmen gibt es nur für Kitas, Schulen und den Handel.

In Sachsen wird ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 1000 Corona-Fällen für Ungeimpfte eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens verhängt. Die Wohnung darf dort nur aus triftigem Grund wie etwa für die Arbeit verlassen werden. Beide Länder sagten zudem landesweit sämtliche Weihnachtsmärkte ab.

Kindermediziner warnen vor erneuten Schulschließungen

Angesichts der verschärften Maßnahmen haben Kinder- und Jugendmediziner nun vor erneuten Schulschließungen gewarnt. „Ich plädiere dringend dafür, den Schulbetrieb während der gesamten vierten Welle aufrechtzuerhalten“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der „Rheinischen Post“.

Er verwies auf Untersuchungen, wonach die Ansteckung bei Kindern und Jugendlichen eher nicht in den Schulen, sondern hauptsächlich im familiären Umfeld erfolge. Die Schulen trügen im Gegenteil dazu bei, Infektionen bei Kindern zu kontrollieren – vor allem das regelmäßige Testen, Masketragen und die Hygienemaßnahmen seien dabei ausschlaggebend.

Dötsch begrüßte die klare Absage der Ampel-Parteien an erneute Schulschließungen. Es sei zu hoffen, dass sie sich auch dann noch daran erinnerten, wenn sich die Lage weiter verschärfe und weitergehende Maßnahmen notwendig werden sollten.

Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnte vor erneuten harten Einschränkungen für Kinder und Jugendliche. „Diese dürfen niemals erfolgen, bevor nicht alle anderen Maßnahmen des Infektionsschutzes ausgeschöpft sind, dazu gehört etwa auch eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene“, sagte BVKJ-Bundessprecher Jakob Maske der „Rheinischen Post“.

Der Kinderarzt verwies auf die schweren Folgen der Lockdown-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche. Zu beobachten sei eine immense Zunahme von psychiatrischen Erkrankungen, Adipositas, Spielsucht, Lernrückständen sowie das Aufklappen der sozialen Schere. Schulen dürfen deshalb nur als „allerletzte Möglichkeit zur Bewältigung der Pandemie“ geschlossen werden. (afp/dpa)



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